Wir und unsere Weltreise
Asien: bis Thailand
Asien: ab Thailand
Amerika: USA & Kanada
Amerika:Mittel-& Südamerika
Reisen vor d. Weltreise - DDR
Reisen vor d. Weltreise - BRD
Reisen nach der Weltreise
Aktuelle Reise


(aktuell bis zum Ende der Reise/17.02.19)

Die Einreise nach Mexiko erscheint im ersten Moment direkt an der Grenze sehr einfach. Aus dem Internet und diversen Reisebeschreibungen wussten wir aber, dass für das Fahrzeug eine Einfuhrgenehmigung erforderlich ist und Touristen einen Stempel im Pass in Kombination mit einer Touristenkarte benötigen. Beides erhält man nicht an der Grenze, sondern in Büros irgendwo in einem der nächsten Orte. Da das Fehlen dieser Dokumente streng bestraft wird, z.B. Beschlagnahme des Fahrzeuges, suchen wir das nächste Büro auf. Hier wird unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt; immer wieder fragt der Beamte die gleichen Dinge ab und schickt uns zum kopieren verschiedener Dokumente zu einem Copy-Shop. Als wir zurückkommen, übernimmt ein anderer Beamter die Bearbeitung und das Ganze geht von vorne los. Nach 2 Stunden und um ca. 150 € erleichtert, setzen wir die Fahrt mit den notwendigen Dokumenten fort.


Nach einem Stopp in Santa Ana (22.08.18) dürfen wir uns in Guaymas direkt vor das hübsche Hotel „Playa de Cortes“ mit Strom- und Wasseranschluss stellen und alle Einrichtungen nutzen. So genießen wir den Tag in der Anlage und am Golf von Kalifornien/Pazifik (23.08.18).


Nach fast 500 km auf der (hier sehr langweiligen) Panamerica verbringen wir den Nachmittag auf der Insel Maviri mit Baden. Am Abend fahren wir aufgrund der lauten Musik der hier die (Freitag-) Nacht verbringenden Jugendlichen über die verbindenden Dämme in die in Sichtweite liegende Stadt Los Mochis und stehen sicher in einer Motel-Anlage (24.08.18).

Anm.: Mit staunen bewundern wir die vielen Neubaustrecken im System der Highways von Mexiko. Für die fertigen (MEX-) Straßen wird allerdings eine Maut zwischen umgerechnet 0,10 € und 0,20 € erhoben.


Weitere 500 km südlich in Mazatlan baden wir in der Emerald-Bay (bis Südamerika) das letzte Mal am Pazifik. Auf dem direkt am Strand liegenden RV-Park stehen wir ganz allein, dagegen ist der Strand wegen des Wochenendes gut besucht (25.08.18).

Anm.: In Nordamerika und Mexiko heißen die Stellplätze für alle Campingfahrzeuge RV-Park. Dabei steht RV für Recreational Vehicle = Freizeitfahrzeuge


Nun verlassen wir die Küstenregion und damit das heiße Klima im Flachland. Über einen z.T. neu gebauten mautpflichtigen Highway queren wir in ca. 2.700 m das Gebirge Sierra Madre mit wunderschönen Blicken in die Täler mit Wasserfällen …


… und erholen uns von der kurvenreichen Fahrt in einem Freizeit- und Thermalbad bei Durango, wo wir von einem Mitarbeiter nett empfangen werden und unmittelbar an den Pools stehen dürfen (26.08.18).


Etwas östlich davon speist der Fluß Mezquital den etwa 20 m hohen Wasserfall El Saltito.


In der Nähe von Nombre Dios wurde Ende des 18. Jahrhunderts aus den Resten einer eingestürzten Kirche der Tempel und die Hacienda Juana Guierra erbaut.


Auf dem Berg La Bufa oberhalb von Zacatecas dürfen wir vor der Polizeistation über Nacht auf dem Parkplatz des Museums und der katholischen Kirche stehen. Von hier laufen wir hinunter in die Altstadt von Zacatecas. Durch große, von dem spanischen Conquistador 1546 entdeckte, Silbervorkommen wuchs die Stadt sehr schnell und verfügt über zahlreiche koloniale Bauten. Die Kathedrale mit ihrem üppigen spätbarocken Baustil bildet das Zentrum.


Ein Taxi bringt uns wieder hinauf zu mey-hus, von wo wir den Blick auf die Altstadt bei einem Glas Wein genießen (27.08.18).


So einfach war die Zufahrt zu dem privaten (und einzigen) Campingplatz in Guanjuato leider nicht. Zunächst mussten wir durch zahlreiche uralte Tunnel, die die einzelnen Stadtteile verbinden. Da die lichte Höhe in der Mitte 3,65 m war, ging es teilweise bei unserer Fahrzeughöhe von 3,20 m am Rand sehr knapp zu. Anschließend führte eine z.T. über 20 % Steigung aufweisende sehr enge und kurvenreicheStraße, die mit Natursteinen gepflastert ist, zum Campingplatz. Mit unserem Frontantrieb mussten wir an manchen Stellen mehrmals Anlauf nehmen. Zusätzlich erschwerend waren die tief hängenden Freileitungen.
Auf der selben Straße laufen wir (nach der Platzierung von mey-hus) hinunter und durch die Tunnel in die Altstadt.


Die wird von zahlreichen kolonialen Gebäuden, wie der Kathedrale, der katholischen Kirche, dem Theater und insbesondere durch das Universitätsgebäude aus der Mitte des 20. Jahrhunderts dominiert; die Universität wurde jedoch bereits 1732 gegründet (28.08.18).


Wegen der anstrengenden letzten Tage gönnen wir uns kurz vor San Miguel de Allende einen Ruhetag auf einem Platz vor dem Hotel San Ramon (29.08.18).

Da die Stadt selbst im Vergleich zu den bereits gesehenen nichts besonderes zu bieten hat, halten wir uns nicht lange dort auf und fahren weiter nach Teotihuacan (30.08.18).


Von dem Trailer-Park aus, wo wir ein Ehepaar aus Deutschland und eins aus der Schweiz treffen, besichtigen wir die Pyramiden einer der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas. Die Stadt hatte zu ihrer Blütezeit (100 bis 600 n. Chr.) ca. 200.000 Einwohner. Von der Mondpyramide (150 m x 120 m/46 m hoch) schauen wir hinüber zu der um 100 n. Chr. erbauten Sonnenpyramide. Sie ist mit einer Grundfläche von 225 m x 222 und einer Höhe von 65 m die drittgrößte Pyramide der Welt.


Noch beeindruckt von den Ausmaßen der Ruinenstadt suchen wir in Puebla eine Fiat-Werkstatt auf und vereinbaren für den nächsten Tag einen Termin für den fälligen Service (Ölwechsel, Öl-, Diesel- und Luftfilter erneuern, Tausch der Räder (von vorne nach hinten/ von hinten nach vorne), Überprüfung der Bremsbeläge, Austausch einer Glühbirne). Von unserem Platz Las Americas lassen wir uns in die hübsche Gaststätte (Rancho) des Deutschen Tio Horst bringen und verbringen mit ihm und anderen Deutschen einen schönen Abend mit Rouladen nach Thüringer Art und Tequilla (31.08.18).


Während unser Wohnmobil von 8 bis 15 Uhr seinen Service erhält, bewundern wir bereits von der Stadt aus den alles überragenden 5.462 m hohen Vulkan Popocatepetl. Am Abend kehren wir mit einem ordentlich gewarteten und gereinigten mey-hus auf den gleichen Stellplatz wie am Vortag zurück (01.09.18).


Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die Pyramide von Cholula. Da sie bereits verlassen und überwachsen war, als die Spanier kamen, bauten diese auf den vermeintlichen Hügel eine Kirche. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts finden gezielte Ausgrabungen statt, so dass heute einige Teile der Pyramide sichtbar.sind.


Nahe der Küste verbringen wir den Abend in einem Bad an einem Wildwasserbach bei Tecolapan (02.09.2018).

Auf der Fahrt zu den Pyramiden in Yucatan stoppen wir nach fast 600 km, davon ca. 80 km unbefestigte Straße, an der Karibik-Küste. Über mehrere große Brücken (eine davon im Hintergrund des Bildes) landen wir auf der Insel Aguada und stehen unter Palmen fast mit den Vorderrädern im Meer. Bei so einer Lage und der sehr freundlichen Besitzerin des Platzes „Freedom Shores“ zwingt sich ein Ruhetag regelrecht auf. An dem beginnen wir online die Versicherungen für die mittelamerikanischen Länder abzuschließen und die Überfahrt von Panama nach Kolumbien zu organisieren und zu buchen; der Besitzerin danken wir für die Unterstützung (03./04.09.18).


Bereits am nächsten Morgen sind wir im Besitz der Versicherungen für Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costa Rica. Nur für Belize müssen wir nun noch an der Grenze eine Versicherung abschließen.
Anm.: Entgegen der ursprünglichen Planung haben wir uns entschieden, von Mexiko über Belize nach Guatemala zu reisen, um die dortigen Großstädte dort zu vermeiden.

Der Weg zu den Maya-Stätten in Yucatan verläuft zunächst entlang der Karibik-Küste. In Uxmal dürfen wir nach langer Suche nach einem geeigneten Platz mit Strom (für die Klimaanlage bei den Temperaturen) für die Nacht vor einer Gaststätte mit Pool stehen (05.09.18).
Am nächsten Morgen brechen wir zeitig auf zur Besichtigung der Maya-Stätten von Uxmal, um die Touristenmassen zu umgehen und die Kühle des Morgens zu nutzen. Neben der „Pyramide des Zauberers“ ist hier der 100 m lange Gouverneurs-Palast von besonderem Interesse. Die Blütezeit der Anlage war im 9. und 10. Jahrhundert.


In Merida werden die Lebensmittelvorräte aufgefüllt, bevor wir uns in Chichen It Za eine weitere Pyramide (zu dieser Tageszeit) gemeinsam mit zahllosen Touristen anschauen. Vom 8. bis 11. Jahrhundert muss die Stadt eine überregionale Bedeutung gespielt haben. Die Pyramide des Kukulcan ist 30 m hoch und hat eine Grundkantenlänge von 55 m. Innerhalb eines Hotelareals im nahen Piste finden wir (gemeinsam mit einem jungen Paar aus der Schweiz) einen ruhigen Platz (06.07.18).


An der Ostküste von Yucatan meiden wir die extrem teuren Badestrände zwischen Cancun und Tulum und wählen einen schönen Platz direkt im Dschungel („Caveland in the Jungle“). Hier laden einige der auf Yucatan zahlreich vorhandenen Cenotes (dolinenartiges mit Süßwasser gefülltes Kalksteinloch) zum Baden ein (07.09.18).


Im nahen Tulum schauen wir uns die historische Maya-Stätte an, die im 13. und 14. Jahrhundert eine der größten Städte in Yucatan war. Neben mehreren Palästen beeindruckt der „Tempel des Windgottes“ direkt am Meer besonders.


Den Rest des Tages genießen wir im Cocolitos-Strandbad an der Laguna-Azul. Der See wird auch Lagune der 7 Farben genannt – zurecht (08.09.18).


Im Anschluss an den Einkauf in Chetumal verlassen wir nach knapp 3 Wochen Mexiko und überqueren die Grenze nach Belize. Da wir die Quittung für die touristische Einreise nach Mexiko in Papierform nicht mehr hatten (nur den Abbuchungsnachweis von der Visa-Card), mussten wir die Gebühr bei der Ausreise nochmals bezahlen (2 x 25 €).

Weil für die Einfuhr von Tieren nach Belize ein (max. 2 Wochen altes) Gesundheitszeugnis erforderlich ist und das für Johnnie inzwischen 4 Monate alt ist, sollten wir entweder für die Untersuchung 50 USD bezahlen oder 1 Woche Quarantäne akzeptieren. So bezahlten wir die Gebühr (ohne dass der Hund untersucht wurde) zuzüglich der Kosten für die Genehmigung zur Einfuhr in gleicher Höhe.

Da die erst vor kurzem erhaltene Versicherung für (fast) alle Länder Mittelamerikas Belize ausschließt, mussten wir anschließend auch noch für die wenigen Tage eine Kfz-Versicherung abschließen. Derartig um das wenig getauschte Geld gebracht, sind wir erfreut, dass wir mit der Visa-Card am Geldautomaten in der nächsten Stadt das nötige Geld abheben können.

In Orange Walk Town im Dschungel am New River verdauen wir die Abzocke und beobachten die vielen wilden Tiere und Vögel. Besonders schön ist das Gelbstirn-Blatthühnchen, wegen der Fähigkeit übers Wasser zu laufen auch Jesus-Vogel genannt. Leider hat ein im Fluß lebendes Krokodil seine Vorliebe für Hunde entdeckt und wir müssen auf Johnnie besonders aufpassen (09.09.18).


Am späten Abend freuen wir uns noch über die Mail mit der Bestätigung unserer Überfahrt mit einem Segelboot von Panama nach Kolumbien vom 02. bis 07.10.18 und überweisen die fällige Anzahlung.

Aufgrund der relativ schlechten Straßen und der immer wieder zu Pausen veranlassenden schönen Dschungellandschaft beenden wir die Etappe bereits nach ca. 150 km etwa 10 km westlich von Belmopan.Von den deutschen Eigentümern der kleinen Lodge "Maya Hill" mit Wohnmobil-Stellplatz werden wir sehr freundlich begrüßt (10./11.09.18).

Sie haben auch einen Guide organisiert, der am nächsten Morgen den Besuch der ca. 25 km entfernten ATM- (Actun Tunichil Muknal) Höhle ermöglicht. Sie liegt mitten im Dschungel und wurde erst 1989 entdeckt. Weder die Zufahrt, noch die Höhle selbst sind für den Tourismus erschlossen, die max. Anzahl der Besucher pro Tag ist auf 200 begrenzt. Nach der Fahrt auf einem unbefestigten Weg, u.a. durch einen Fluß, und der Ankunft auf einem kleinen Parkplatz muss auf einer ca. 2 Kilometer langen Wanderung durch den Dschungel zunächst ein Fluß z.T schwimmend 3x gequert werden. Um in die von den Mayas genutzten Räume der Höhle zu gelangen, sind weitere 500 m schwimmend, kletternd, kriechend und laufend zurückzulegen.


Obwohl die insgesamt 5 km lange Höhle bisher nur teilweise erforscht ist, wird an Hand der bisher mehr als 1.400 gefundenen Artefakte die Nutzung für Zeremonien in der Zeit von 800 bis 1000 vermutet. Die Fundstücke sind durch das kalkhaltige Wasser teilweise versintert und verbleiben alle in der Höhle (d.h. sie werden nicht freigelegt und in ein Museum gebracht). So auch die insgesamt 14 gefundenen Skelette. Die 7 Erwachsenen und 7 Kinder (jünger als 5 Jahre) wurden dem Regengott geopfert, wie z.B. auch die Frau, deren Skelett (bis auf die beiden abgehackten Hände) noch fast vollständig erhalten ist.


Die über das Leben der Mayas erzählenden Skelette und Gefäße in Verbindung mit den riesigen Tropfsteinen haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen! Der Rückweg erfolgt auf dem selben Weg.

Auf der Fahrt nach Guatemala werden wir an einer Kontrollstelle darauf hingewiesen, dass unsere für 3 Tage abgeschlossene Kfz-Versicherung für Belize in 45 Minuten abläuft. Rechtzeitig erreichen wir die Grenze, wo sehr nette (meist weibliche Beamte) die Ausreise aus Belize und Einreise nach Guatemala innerhalb von 50 Minuten hinbekommen; einschließlich der Fahrgenehmigung (allgemeine Maut) für Guatemala.

Da es für den Besuch der historischen Stätten von Tikal aber zu spät und zu warm ist, verschieben wir dies auf den nächsten Tag und genießen den Rest des Tages im Dschungel am See Peten Itza in El Remate (am Hotel El Muelle/12.09.18).


In der Kühle des Morgens passieren wir ca. 20 km vor Tikal, nach der Bezahlung des (für Ausländer gegenüber den Einheimischen 10 mal höheren) Eintritts, den Kontrollpunkt. Auf einer guten Straße durch den Dschungel erreichen wir den Parkplatz, von wo es zu Fuß etwa 2 km auf einem Pfad weiter durch den tropischen Regenwald zu der antiken Stadt der Maya geht. Tikal war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode vom 3. bis 9. Jahrhundert. Spätestens im 10. Jahrhundert wurde die zu dieser Zeit etwa 200.000 Einwohner zählende Stadt fast vollständig verlassen, war aber nie ganz vergessen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Erforschung insbesondere des zentralen Bereiches, der sich über 16 Quadratkilometer erstreckt und über 3.000 Bauten aufweist. Das Zentrum bildet der Große Platz, der von den Tempeln 1 und 2 und der zentralen und nördlichen Akropolis eingerahmt wird (Bild: Tempel 1 und nördliche Akropolis vom Tempel 2 aus fotografiert).

Tempel 1 und nördliche Akropolis vom Tempel 2 fotografiert

Auf dem selben Weg geht es, beeindruckt und schwitzend, zurück. Schmale Straßen bringen uns nach Süden an den Rio Dulce (Abfluss des Lago Izabal), wo wir in der Ram Marina umgeben von Yachten aus der ganzen Welt einen sicheren Platz zugewiesen bekommen (13.09.18).

Wegen der Reisewarnungen für Guatemala (sowie Honduras und Nicaragua) halten wir uns trotz der zahlreichen Sehenswürdigkeiten nicht länger in dem Land auf und fahren zur Grenze nach Honduras. Da die gesamte Kontrolle und Ausstellung der Formalitäten von Beamten aus Guatemala und Honduras gemeinsam in einem großen Raum erfolgt, haben wir nach weniger als einer Stunde die Grenze passiert. Auch die übrig gebliebenen gualtemaltekischen Quetzal bekommen wir in dieser Zeit noch günstig in honduranische Lempira getauscht. Die Besichtigung der historischen Stätten von Copan verschieben wir auf morgen und gehen in der Altstadt gemütlich Essen und anschließend in den kleinen Pool des Hotels, wo wir sicher stehen (14.09.18).


Am Morgen werden wir auf dem Fußweg zur historischen Maya-Stätte von Copan von frei lebenden Papageien begrüßt.


Die Anlage wird nicht vorrangig geprägt von Pyramiden und Tempeln, sondern von sehr gut erhaltenen Skulpturen. Da sie künstlerisch das Leben der Mayas darstellen, wird die Anlage auch das „Paris der Mayas“ genannt. Sie war bewohnt von 250 bis 900, die Blütezeit war im 8. Jahrhundert.


Danach werden wir durch die anlässlich des Unabhängigkeitstages stattfindenden Straßenfeste aufgehalten, dafür wird auf den zahlreich folgenden Straßenbaustellen nicht gearbeitet.


Kurz vor dem Ziel stellen wir fest, dass wir hinten links einen Plattfuß haben. In der Reifenwerkstatt in La Esperanza wird der Reifen repariert.


In dem nahen Los Pinos Mountain Resort lassen wir den erlebnisreichen Tag ausklingen (15.09.18).


Nach einer 400 km langen Quälerei über schlechte und kurvenreiche Straßen sind wir bei der Ankunft in Danli etwas ratlos, da die vorgesehenen Stellplätze nicht möglich sind; das kleine Hotel mit einem bewachten Parkplatz davor war geschlossen und der Campingplatz etwa 20 km entfernt aufgrund des schlechten Feldweges für uns nicht erreichbar. Nach langem Suchen dürfen wir auf dem eingezäunten Parkplatz des Hotels „Granada“ im Zentrum der Stadt die Nacht sicher in mey-hus verbringen (16.09.18).

Vor der Überquerung der Grenze nach Nicaragua lassen wir uns von einem Angestellten die Produktion der Zigarren in einer Fabrik mit über 800 Mitarbeitern in El Paraiso erklären. Neben den Details von der Lagerung des Tabaks bis zur Verpackung waren die Arbeitsbedingungen interessant. So müssen die Arbeiter z.B. innerhalb der 10 Stunden Arbeitszeit, davon 1 Stunde Pause, 350 Zigarren rollen, d.h. ca. 1,5 Minuten für eine Zigarre! Dafür bekommen sie einen Monatslohn von umgerechnet 300 US$.


Die Ausreise aus Honduras ist innerhalb von 10 Minuten erledigt, danach beginnt eine 1,5 stündige Tortur bei der Einreise nach Nicaragua. Obwohl ausreichend Beamte an der Grenze anwesend waren, fühlten sich nur einige gewillt, unsere Papiere zu bearbeiten. Persönlich sind sie alle mit dem neuesten Handy ausgestattet, aber die Daten werden alle handschriftlich in Formulare eingetragen. Nach der Fertigstellung der Einreisegenehmigung müssen wir diese und die Pässe in einem Copy-Shop kopieren lassen, obwohl in den Büros ausreichend Kopierer vorhanden sind. Anschließend benötigt eine Mitarbeiterin (von 10 Anwesenden) etwa 40 Minuten für die Abschrift der Fahrzeugpapiere für die Fahrgenehmigung in Nicaragua. Am Ende müssen wir für die Papiere 24 US$ bezahlen, die eigene Währung (Cordoba) wird nicht akzeptiert. Kein Wunder, dass auf beiden Seiten der Grenze LKWs viele Kilometer weit tagelang auf den Grenzübertritt warten.

Anschließend werden wir von Straßen in einem sehr guten Zustand und relativ sauberen Ortschaften überrascht. Die Bewohner begrüßen uns überall sehr freundlich, von politischen Unruhen oder Demonstrationen ist nichts zu sehen. Dennoch suchen wir sicherheitshalber für die Nacht einen bewachten Parkplatz innerhalb des Geländes des Roten Kreuzes in Granada auf. Die Stadt wurde bereits 1524 gegründet und ist von vielen Gebäuden im Kolonialstil geprägt. Dabei gilt die 1529 erstmals erbaute Kathedrale als eine der wichtigsten Kolonialbauten Zentralamerikas. Den Stadtbummel beenden wir in einem der zahlreichen hübschen Restaurants (17.09.18).


Wegen der Gefahr, dass die Unruhen wieder aufflammen, verlassen wir Nicaragua schon wieder.

Anm.: Die Befürchtungen, dass es in der Versorgung Engpässe geben könnte, waren unbegründet (wir hatten deswegen den Tank und die Kanister vollgetankt sowie alles nötige im Supermarkt in Tegucigalpa/Honduras eingekauft).

Bei der Ausreise von Nicaragua sind die Formalitäten (im Gegensatz zur Einreise) schnell erledigt, aber wir müssen wieder für den Grenzübertritt unseres Hundes Johnnie ordentlich (Schmiergeld) bezahlen. Außerdem wird bei der Ausstellung der Fahrgenehmigung für Costa Rica die in den USA für Mexiko und alle Staaten Zentralamerikas bereits abgeschlossene Versicherung nicht anerkannt und wir müssen eine neue nur für Costa Rica abschließen.

Kurz hinter der Grenze verbringen wir fast 2 Stunden in einer Straßenblockade wegen eines landesweiten Streiks. Auf autobahnähnlichen Straßen erreichen wir den Lake Arenal, um den eine enge und kurvenreiche Straße führt. Direkt am See hat ein Schweizer vor etwa 30 Jahren damit begonnen, eine „Kopie“ seiner Heimat in der schönen Landschaft zu schaffen. Vor dem Hotel dürfen wir die nächsten beiden Nächte kostenlos stehen und in der Gaststätte die gute europäische und schweizerische Küche genießen (18./19.09.18).


Vom Hotel aus wurde von den Eigentümern auch mit Gleisen und Lokomotiven einer Feldbahn ...


... eine 4 km lange alpine Bergbahn auf einen oberhalb gelegenen Hügel nachgestaltet. Von dort bietet sich bei klarer Sicht (, die wir leider nicht hatten,) ein schöner Blick auf den aktiven Vulkan Arenal.

Wir danken Frau Silena Ulrich für die nette Aufnahme und die vielen Tipps für die weitere Reise durch Costa Rica.


So besuchen wir in der Nähe des Staudamms des Lake Arenal den Park Mistico mit vielen Trails und Hängebrücken, aber der Vulkan Arenal zeigt erst wenig später wenigstens etwas von seinem kahlen Kegel. Da wir aber ohnehin zum höchsten Vulkan Costa Ricas fahren, können wir mit dem Versteckspiel leben.


Wegen erneuter Straßenblockaden treffen wir erst am späten Nachmittag am Vulkan Irazu ein. Da der Zugang zum Nationalpark rund um den Krater bereits geschlossen hatte, unternehmen wir die Wanderung durch und entlang der Krater am nächsten Morgen (20.09.18).

Obwohl der 3.432 m hohe Vulkan zu den unberechenbarsten des Landes gehört, führt eine asphaltierte Straße bis an den Rand des Hauptkraters (letzter Ausbruch 1994). Einer der zahlreichen Nebenkrater ist mit einem grünen Säuresee gefüllt.


Da uns die Demonstranten unterwegs mit ihren Straßenblockaden wieder viel Zeit gestohlen haben, können wir unseren Platz kurz hinter San Vito, Cascata del Bosco, inmitten des tropischen Regenwaldes leider nur mit einer kurzen Wanderung und einem Besuch der schönen Gaststätte des aus Kalifornien stammenden John genießen (21.09.18).


Auf abenteuerlichen, kurvenreichen, engen und steilen Straßen verlassen wir nun die Talamanca-Gebirgskette (Teil der Kordilleren) und überqueren im Flachland die Grenze von Costa Rica nach Panama mit dem inzwischen gewohnten Prozedere und Zeitaufwand.


Nach der Grenze verleidet die gute Autobahn (maximale Geschwindigkeit 100 km/h, meist jedoch nur 80 oder 60 km/h) zum zügigen Fahren, aber die etwa alle 10 km postierten Polizisten mit Laser-Pistolen „bremsen“ uns. So beenden wir die fast 500 km lange Etappe und legen auf einem Campingplatz direkt am Pool des Hotels „Express Inn“ in Coronado einen Ruhetag ein (22./23.09.18).


Ausgeruht besuchen wir zunächst den Friedhof der beim Versuch des Baus des Panama-Kanals durch die Franzosen von 1880 bis 1889 ums Leben gekommenen ca. 22.000 Bauarbeiter (7,5 Menschen pro Tag!).
Von 1906 bis 1914 stellten die US-Amerikaner den Bau fertig (mit weiteren 5.600 durch Unfälle und Krankheiten gestorbenen Arbeitern) und sicherten sich bis zum Jahr 1999 die etwa 16 km breite Kanalzone und die Einnahmen und die Kontrolle des Kanals.
Heute passieren etwa 14.300 Schiffe den (alten) Kanal pro Jahr, wodurch er ca. 8 % des panamaischen Bruttoinlandsproduktes generiert. Seit der teilweisen Eröffnung des erweiterten Kanals bzw. der Schleusen im Juni 2016 können auch größere Schiffe den Kanal passieren (im Hintergrund des Bildes).
Die Schiffe werden in der Schleuse von Miraflores von je 2 auf jeder Seite fahrenden Gleis gebundenen Zugmaschinen gezogen und je einer hinten gehalten.


Aus Sicherheitsgründen verbringen wir die Nacht auf dem bewachten Parkplatz des 5* Hotels „Melia Panama Canal“ bei Colon (24.09.18).

Als wir am nächsten Morgen von unserem Agenten für die Verschiffung unseres Wohnmobils trotz mehrfacher Anfragen per E-Mail und WhatsApp immer noch keine Antwort erhalten haben, entscheiden wir uns, ihn persönlich aufzusuchen. Das Problem ist nur gewesen, dass er sein Büro in der Freihandelszone von Colon hat und die nur mit Genehmigung mit einem Fahrzeug befahren werden kann; also 2 km hin und wieder zurück laufen. Im Büro erfahren wir, dass die Reederei Wallenius unsere Buchung storniert hat, weil die geringen Frachtmengen ein Anlaufen des Hafens in Colon nicht rechtfertigen. Dafür lief unerwartet ein RoRo-Schiff der Reederei NYK den Hafen an, den es jedoch bereits am Freitag in die von uns gewünschte Richtung Cartagena in Kolumbien wieder verlässt. Also versuchte unser Agent eine Bestätigung der Verschiffung zu bekommen, die bis zum Abend jedoch nicht vorlag. Ein weiteres Problem war, dass alle endgültig und zeitweise importierten Fahrzeuge zu einer technischen Inspektion bei der Polizei in Panama-City erscheinen müssen, bearbeitet werden jedoch nur 20 Fahrzeuge pro Tag. Also suchten wir uns total deprimiert erst einmal einen Stellplatz, den wir etwas außerhalb von Colon mit dem Hostel „La Granja“ fanden. Hier entschieden wir, was wir tun (25.09.18).

Ohne Bestätigung der Reederei fahren wir kurz nach 4.00 Uhr morgens los zu der etwa 100 km entfernten Hauptstadt Panama-City, wo wir gegen 5.30 Uhr eintreffen. Zu unserem Erstaunen hatten sich die ersten Autobesitzer schon um 3.00 Uhr in der Frühe angestellt, so dass wir mit unserer Nummer 8 noch recht zufrieden sein konnten.


Obwohl die Inspektion (abgesehen von den sprachlichen Schwierigkeiten) ohne Probleme ablief, hielten wir das nötige Dokument wegen der Bürokratie erst nach 15.00 Uhr in der Hand. Wieder auf dem selben Stellplatz angekommen, erhielten wir per E-Mail von unserem Agenten die Bestätigung der Verschiffung des Wohnmobils für Freitag, welch eine Erleichterung (26.09.18).

Nach der Abnahme durch den Zoll sollten die Kosten (ca. 2.800 $) für die Verschiffung, Hafengebühren und Provision für den Agenten bei ihm mit Kreditkarte bezahlt werden. Da dies trotz mehrfacher Versuche nur teilweise funktionierte, „klingelten“ bei der Kreditkartengesellschaft in Deutschland die „Alarmglocken“ und die Karte wurde erst einmal gesperrt. So wurde der Restbetrag mit unseren letzten Reserven an Bargeld bezahlt. Fast vollständig ohne Geld fahren wir wieder nach La Granja, nehmen uns dort diesmal ein Zimmer und unternehmen noch eine Wanderung im Regenwald mit Blick auf die Seen, die vom Kanal mit genutzt werden (27.09.18).


Anm.: Durch den langen Einfluss der USA auf Panama, insbesondere die Panama-Kanalzone ist die offizielle Währung der US-Dollar.

Da in Panama in Taxen und Bussen keine Hunde transportiert werden dürfen, bringt uns netterweise der Chef der Ferienanlage selbst zu dem etwa 50 km entfernten Puerto Lindo. Bei der Gelegenheit füllen wir unsere Bargeldkasse mit der „Ersatzkarte“ an einem Geldautomaten wieder etwas auf, aber Bargeldabhebungen sind in Panama auf max. 500 $ beschränkt! In der Nähe des Hafens werden wir im Hostel „Wunderbar“ von den deutschen Eigentümern Silvia und Guido freundlich empfangen. Hier werden wir die nächsten Tage bis zu Abfahrt mit dem Segelboot leben.
Die Zeit verbringen wir im Garten des Hostels und Wanderungen in der Bucht.


Außerdem fährt Thomas nochmals allein mit dem abenteuerlichen Linienbus zurück bis Sabanitas, um nach der erreichten Freischaltung der Kreditkarte das für die Überfahrt notwendige Bargeld abzuheben. Da die Fahrt durch Portobelo führt, gehört natürlich eine Besichtigung der dortigen Festungsanlagen dazu. Sie wurden von Kolumbus nach seiner 4. Atlantiküberquerung im Jahr 1502 angelegt; 1596 starb hier der englische Freibeuter Francis Drake. (28.09. bis 02.10.18)


Am Abend des 02.10. stechen wir mit dem Segelschiff Amande gemeinsam mit 12 weiteren Weltenbummlern aus verschiedenen Ländern in See. Die Crew besteht aus dem Kapitän Alberto, seinem Sohn Nikolai und seiner Schwester Maria. Die Fahrt führt die ersten 3 Tage durch das San Blas Archipel mit seinen teilweise unbewohnten Inseln.


Diese laden mit ihren weißen Stränden zum Baden und Schnorcheln ein.


Danach segeln wir nonstop 2 Tage begleitet von Delphinen ...


… durch die Karibik bis Cartagena in Kolumbien, wo wir am 07.10. kurz nach Mitternacht ankommen (02.10. bis 06.10.18)


Anm.: Ein großes Lob gebührt der Crew für die Organisation an Bord und problemlose Fahrt. Auch die Zusammensetzung der Passagiere hat zu einem unvergesslichen Erlebnis beigetragen.

Bis wir unser Wohnmobil aus dem Hafen ausgelöst haben, wohnen wir im Hotel Balcone de Alheli direkt in der hübschen Altstadt von Cartagena.


Durch die unendliche Bürokratie bei den Hafenbehörden werden aus der ursprünglich geplanten einen Nacht 3 Nächte. Damit haben wir Zeit, die Altstadt …


... seine Menschen …


… und die 1796 fertiggestellte Stadtmauer näher kennen zu lernen.


Die Einzelheiten des 3-tägigen nervenden Gangs durch die Behörden ersparen wir uns; unser Dank gilt Rodolfo vom Büro Enlace Caribe für seine Hilfe. Am Nachmittag des 09.10. nehmen wir unser Wohnmobil unversehrt und vollständig entgegen (07. bis 09.10.18).

Anm.: Für Südamerika ist der Abschluss einer KFZ-Haftpflichtversicherung relativ leicht. Über die in Argentinien lebenden Deutschen Claudia Metz und Klaus Schubert (Kontakt: info@abgefahren.info) kann eine Versicherung für Argentinien und alle an Argentinien angrenzenden Länder abgeschlossen werden. Da sie seit kurzem auch für Peru gilt und in Ecuador keine Haftpflichtversicherung üblich ist, war nur zusätzlich eine Versicherung für Kolumbien erforderlich.


Danach schaffen wir es nur noch einige Kilometer bis Turbaco zur Finka La Pradera (10.10.18). Von dort führt die zum Teil in einem katastrophalen Zustand befindliche 2-spurige Straße (Nr. 25/Panamericana) durch die Anden bis fast 3.000m Höhe. Nach etwa 450 km stoppen wir, bereits im Dunkeln und starkem Regen, die Fahrt und übernachten vor dem Hotel Estadero El Rancho (11.10.18).


Auf der Fahrt nach Guatape rächt sich mey-hus für die vielen mitgenommenen Schlaglöcher des letzten Tages mit 2 platten Reifen gleichzeitig (Durchschläger rechts vorn und hinten).


Nach langer Suche finden wir am Abend noch einen Platz vor einer Gaststätte am See von Guatape (12.10.18).

Von hier besuchen wir den 2.135 m hohen Granit-Monolith Piedra Del Penol, auf dessen Spitze eine ca. 700 stufige Treppe führt.


Belohnt wird der Aufstieg mit einem herrlichen Rundumblick auf die Seenlandschaft.


Bei der Fahrt durch die 2,4 Millionen Einwohner zählende ehemalige Drogenhauptstadt Medellin müssen wir einen weiteren Reifen (hinten links) reparieren lassen. Anschließend überqueren wir auf einer diesmal ordentlichen, aber schmalen und kurvenreichen Straße Höhenzüge der Anden und genießen den Nachmittag direkt am Pool des Hotels Vegas del Sol (13.10.18).


Über Pereira gelangen wir nach Salento und von dort auf einer sehr schmalen Straße ins Valle del Cocora (Cocora-Tal). In dem Tal unternehmen wir am folgenden Tag eine mehrstündige Wanderung und bewundern die mit bis zu 60 m höchsten Palmen der Welt; die Wachspalme ist der Nationalbaum Kolumbiens. Zur Belohnung gibt es danach eine frische Forelle vom Holzgrill (14./15.10.18).


Auf sehr guten Straßen durch die Anden kommen wir schnell voran Richtung Süden bis kurz vor Popayan. Auf dem Campingplatz „Rayas del Sol“ werden wir vom Besitzer nett begrüßt. Da auf den letzten Kilometern die Kontrolllampe für den erforderlichen Wechsel der Bremsbacken aufleuchtete, werden wir versuchen, in der Stadt eine dafür geeignete Werkstatt zu finden (16.10.18).

In einer Citroen/Renault-Werkstatt werden die (aus der Erfahrung in Indien im Vorjahr) mitgebrachten Bremsbacken fachmännisch eingebaut.


Die Altstadt von Popayan ist bekannt für ihre vielen kolonialen Bauten, die meist weiß angestrichen sind, wie auch die 1906 fertiggestellte Kathedrale. Auf dem Campingplatz „Parador“ bei Patia kühlen wir uns im Pool von dem anstrengenden Tag ab (17.10.18).


Die Straße führt uns, mitunter abenteuerlich, entlang der Hänge durch die Anden bis kurz vor die Grenze nach Ipiales.


Hier schauen wir uns die in 5 Abschnitten (1. Abschnitt: Mitte des 18. Jh. / 5. Abschnitt 1949 fertiggestellt) über einem Fluss erbaute Wallfahrtskirche von Las Lajas an (18.10.18).


An der Grenze müssen wir sowohl bei der Ausreise aus Kolumbien als auch bei der Einreise nach Ecuador sehr lange inmitten des gewaltigen Flüchtlingsstromes aus Venezuela warten. Da Kolumbien nach der Aufnahme von mehr als 800.000 Flüchtlingen überfordert ist, ziehen die Flüchtlinge nun weiter nach Ecuador. An einem See bei Ibarra/Ecuador verbringen wir die nächsten beiden Tage auf dem von Deutschen betriebenen Campingplatz „Villa Sommerwind“ (19./20.10.18).


Anm.: Während der Finanzkrise in Ecuador Ende der 1990-er Jahre verfiel die einheimische Währung so stark, dass der US-Dollar zur wichtigsten Währung wurde. Im Jahr 2000 wurde er dann als offizielle Währung Ecuadors eingeführt.

Auf der Fahrt nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador, überschreiten wir bei Quitsato Sundial den Äquator.


Die auf einer Höhe von 2.850 m liegende Stadt Quito schmiegt sich an die umgebenden Hänge der Anden. Am Wochenende treffen sich viele der 1,6 Millionen Einwohner in der schönen kolonialen Altstadt auf dem Placa Grande mit der Kathedrale (21.10.18).


Nach einer Nacht auf einem bewachten Parkplatz unterzieht sich Kerstin bei einem deutsch sprechenden Arzt einem Gesundheitscheck. Danach erklimmen wir erstmals eine Höhe von über 4.000 m (Andenpass 4.074 m). Sowohl wir als auch mey-hus haben den Härtetest gut bestanden, nur einige Limonadenflaschen sind aufgrund des geringeren Außendrucks explodiert, so dass wir bei der Ankunft in Tena die gesamte Heckgarage ausräumen und reinigen müssen.
Da bei Misahualli die Straßen Richtung Osten enden und das zum größten Teil unerschlossene Amazonasgebiet beginnt, unternehmen wir von unserem Platz vor der Gaststätte El Jardin eine Wanderung im tropischen Regenwald entlang des Rio Napo (22.10.18).


Nahe Tena schauen wir uns am Morgen eine kleine Fabrik an, die die hiesigen Edel-Kakaoschoten zu einer zuckerlosen Schokolade verarbeiten (Verkostung inbegriffen).

Entlang des aus dem Amazonas-Beckens führenden Flusses Rio Pastaza gibt es zahlreiche Wasserfälle, wir besuchen nach einer anstrengenden Wanderung den wohl spektakulärsten, den 80 m hohen Pailon del Diablo (Schlucht des Teufels).


Kurz vor unserem Ziel Banos quälen wir uns (und mey-hus) auf einer schmalen, kurvenreichen Straße hinauf zum Casa del Arbol, einem Baumhaus am Fuße des 5.023 m hohen sehr aktiven Vulkans Tungurahua. Am Baumhaus ist eine Seilschaukel angebracht, auf der das Hinausschwingen über das etwa 800 m tiefer liegende Tal möglich ist (23.10.18).


Am Morgen erledigen wir im Zentrum von Banos den überfälligen Großeinkauf und laufen zu einer Schlucht des Flusses Pastaza.
Westlich von Banos stoppen wir am Fuße des 6.267 m hohen Vulkans Chimborazo.

Anm.: Aufgrund der Abflachung der Erdkugel an den Polen und der Lage des Vulkans nahe des Äquators ist er die höchste Erhebung der Erde gemessen vom Erdmittelpunkt.


In Colta befindet sich die 1534 erbaute und damit älteste Kirche Ecuadors.


Wegen des späten Eintreffens in Cuenca verschieben wir den Stadtrundgang auf den nächsten Morgen (24.10.18).
Neben den vielen erhaltenen kolonialen Bauten beeindruckt die Größe der Neuen Kathedrale („Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis“). Deren Bau begann 1885 und dauerte fast ein Jahrhundert. Wegen der enormen Länge des 9.000 Menschen Platz bietenden Kirchenschiffes wird das Geschehen am Altar auf Monitoren bis in die letzten Reihen übertragen.


Am Nachmittag erholen wir uns u.a. am Pool der Hostels Campo Alegre in der Nähe von Loja (25.10.18).

Ein vorerst letztes Mal überqueren wir mehrere Andenpässe …


… und passieren die Grenze von Ecuador nach Peru. Dank der guten Organisation auf beiden Seiten haben wir die Formalitäten in einer guten ½ Stunde erledigt. Doch diesem guten ersten Eindruck von Peru folgt der Schock, am Straßenrand und in den Dörfern liegen Unmengen von Müll und die Straßen sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Am späten Nachmittag ist Endstation in der Ferienanlage „Porta Verde“ in Piura, wo wir ein junges Paar aus Venezuela kennenlernen, die von ihrem Heimatland aus in 5 Monaten mit dem Fahrrad nach Feuerland fahren wollen (26.10.18).
Am Morgen schockt uns unser Wohnmobil mit kollabierten Batterien im Wohnbereich, d.h. kein Strom z.B. auch für die Wasserpumpe. In Piura finden wir eine Werkstatt (Volkswagen), die im Austausch für die immerhin 9 Jahre alten die passenden neuen Batterien vorrätig haben. Der Einbau ist allerdings etwas schwierig, da sich die beiden Batterien unter dem Beifahrersitz befinden und dieser für den Wechsel komplett ausgebaut werden muss.


So können wir erst gegen Mittag die Stadt Piura verlassen, aber treffen noch rechtzeitig vor der Schließung des Museums über die archäologische Stätte von Sipan in Chiclayo ein. Hauptattraktion ist das Grab des sog. „Herrn von Sipan“. Das erst 1987 entdeckte königliche Grab mit Skeletten von 8 mit ihm geopferten Menschen und zahlreichen Grabbeigaben gibt einiges preis über das bis 700 n. Chr. hier lebende Volk der Moche.
In der Nähe des Museums finden wir auch einen Platz für die Nacht (27.10.18).


Auch heute geht die Fahrt nicht ohne Werkstatt ab, nach einigen Kilometern haben wir einen platten Reifen auf dem rechten Vorderrad. Zum Glück finden wir in der Wüste, die wir seit 2 Tagen parallel zum Pazifik durchqueren, in einem kleinen Ort eine sehr primitive Reifenwerkstatt. Mit geflicktem Reifen treffen wir in Huanchaco seit Panama erstmals wieder auf den Pazifik. Am Nachmittag bietet der Strand und am Abend eines der vielen Restaurants an der Uferpromenade Erholung für die anstrengenden letzten Tage (28.10.18).


Bei der Fa. Costa-Gas werden wir am Morgen nett empfangen und bekommen unsere seit einigen Tagen leere (in den USA gekaufte) Gasflasche befüllt.
Nur wenige Kilometer von Huanchaco entfernt befindet sich bei Trujillo die präkolumbische Stadt Chan Chan, die Hauptstadt des Chimu-Reiches. Die um 1300 entstandene Stadt war mit einer Ausdehnung von 28 km² und 60.000 Einwohnern die größte Stadt auf dem südamerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt, die aus Lehm errichtet wurde. Ein Teil ist rekonstruiert und wegen der durch das Wetterphänomen El Nino hervorgerufenen Niederschläge mit einem Schutzdach versehen. Hier können die Reste der ehemaligen Festsäle mit den schönen Verzierungen besichtigt werden.


Die Panamericana bringt uns durch die Küstenwüste bis Huarmey (29.10.18) ...


… und weiter in die 8 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt von Peru – Lima. Von unserem Platz in dem von hohen Mauern umgebenden Gelände des „Club Germania“, der nur Klubmitgliedern und Personen mit deutschem Pass offen steht, fahren (bzw. stehen) wir mit dem Taxi durch den katastrophalen Großstadtverkehr (1 Stunde für 14 km) ins Zentrum mit seinen vielen historischen Gebäuden. Die meisten davon befinden sich rund um die Plaza de Armas de Lima, wie die 1625 geweihte Kathedrale, der Palast des Erzbischofs (1924) und der Regierungspalast (1535) (von rechts nach links).


Aber auch andere schöne Gebäude umrahmen den Platz, u.a. das Rathaus von Lima.


Im Club Germania erfreuen wir uns in der Schwimmhalle (inkl. der sehr sauberen und warmen Duschen) und der Gaststätte mit deutschem Essen und Bier (30./31.10.18).

Auch südlich von Lima erstreckt sich die Küstenwüste, in der sich unser Tagesziel, die schöne aber vom Tourismus stark geprägte Oase Huacachina, befindet. Die umgebenden ca. 100 m hohen Sanddünen gehören zu den größten Perus.
Am Abend lernen wir den regionalen Weinbrand Pisco (zwischen 38 und 48 % Alkohol) kennen. Er wird nicht wie der italienische Grappa aus Trester destilliert, sondern aus Traubenmost (hauptsächlich Muskatellertrauben). Wir trinken ihn als Cocktail Pisco Sour, d.h. mit Limettensaft, Eiklar und einer Messerspitze Zimt (01.11.18).


Nun verändert sich das Landschaftsbild, die Sandwüste geht in eine gebirgige Steinwüste über. Hier befinden sich die zwischen 800 und 600 v. Chr. im Rahmen von Fruchtbarkeitsritualen angelegten Linien von Nazca und Palpa. Sie wurden ab den 1950-er Jahren sehr intensiv von der gebürtigen Dresdnerin Maria Reiche erforscht. Die meisten Bilder können nur von oben erkannt werden, wie hier von einem Aussichtsturm.


Um die ganze Vielfalt der Figuren auch in den unzugänglichen Gebieten sehen zu können, buchen wir bei unserem heutigen Gastgeber im Hostel La Maison Suisse, einem Piloten, für den nächsten Tag einen Rundflug (02.11.18).

Um klare Sicht zu haben, wählt Thomas einen Flug bereits um 8 Uhr morgens. Auf dem kleinen Flugplatz führt eine sehr junge Frau die 6 in einem Flugzeug mitfliegenden Passagiere zu dem einmotorigen Flugzeug. Wenig später nimmt sie hinter dem Steuer Platz und startet die Maschine – es ist eine noch in der Ausbildung befindliche Pilotin (der Fluglehrer nimmt daneben Platz).
Damit die je 3 auf beiden Seiten sitzenden Passagiere auch die Bilder gut erkennen und fotografieren können, fliegt sie bei jeder Figur in totaler Schräglage einmal nach rechts gekippt und einmal nach links gekippt.


Wieder gut gelandet brechen wir auf zu der 650 km entfernten Stadt Cusco. Die Fahrt führt über mehrere Pässe und eine in über 4.500 m liegende Hochebene, wo wir erstmals von Lamas begrüßt werden.


Nach der Hälfte der Strecke stoppen wir kurz hinter Chalhuanca auf einem Platz vor dem hübschen Hotel „Tampumaya“ (03.11.18).

Auch der 2. Teil führt auf und ab durch die Anden, wodurch wir für die etwa 300 km 6 Stunden benötigen.


Bei strömenden Regen treffen wir in der ca. 3.500 m hoch gelegenen Stadt Cusco ein und ruhen uns auf dem Campingplatz „Quinta Lala“ gemeinsam mit zahlreichen anderen Weltenbummlern aus (04./05.11.18).

Am Morgen bestaunen wir zunächst die millimetergenaue Arbeit beim Bau der imposanten Mauern der Inkas in Sacsayhuamán, einer der faszinierendsten Inka-Ruinen in Peru. In der ca. 200 m oberhalb von Cusco Mitte des 15. Jahrhunderts erbauten Festung fanden die blutigsten Schlachten zwischen Inkas und den spanischen Conquistadores statt.


In Cusco ist ein Großteil der kolonialen Altstadt erhalten oder wurde nach dem schweren Erdbeben von 1950 wieder aufgebaut. Das Zentrum bildet die Plaza de Armas mit der Kathedrale, mehreren anderen Kirchen und mit Arkaden und Balkonen versehenen kolonialen Häusern.


Auf einen Tipp der Eigentümerin des Campingplatzes hin, suchen wir (nach dem fälligen Einkauf) einen Reifenhändler (Goodyear) in Cusco auf. Zu unserer Freude hat er 4 neue Reifen in der erforderlichen Dimension und mit einem für die hiesigen Straßen ordentlichen Profil.

Mit dem beruhigenden Gefühl der aufgezogenen neuen Reifen und nunmehr wieder 3 Reservereifen geht es über die im Durchschnitt um die 4.000 m hoch gelegene Anden-Ebene bis nach Sillustani. Da es für die Besichtigung der sog. Grabtürme zu spät ist, kaufen wir für den nächsten Tag bereits die Tickets und dürfen somit umsonst auf dem hübsch angelegten Parkplatz übernachten (06.11.18).

Die auf einem Hügel vom Volk der Collas etwa 1.000 n. Chr. errichteten Grabtürme (Chullpas) sind bis zu 12 m hoch und durch Frost, Erdbeben und Grabräuber teilweise beschädigt.


In dem etwa 30 km entfernten Puno mieten wir bei einem Einheimischen ein Boot und fahren mit ihm auf mehrere in der Lagune des Titicaca-Sees schwimmende Schilfinseln. Auf der Insel seiner Familie erklärt er uns den Aufbau der Inseln und das Leben der Bewohner.


Anm.: Ursprünglich lebten auf den Inseln die ethnische Gruppe der Urus, die heute überwiegend auf dem Festland bei Puno leben. Jetzt leben auf den etwa 100 Inseln ca. 2.800 Indios. Die Inseln werden in regelmäßigen Abständen auf der Oberfläche mit neuem Schilf bedeckt, während die unteren Schichten verfaulen. Nach 25 Jahren muss dann die Insel aber aufgegeben werden und neu aufgebaut werden. Auf jeder Insel lebt eine Großfamilie und auf 3 Inseln gibt es sogar eine Grundschule.


Südlich von Puno übernachten wir unweit des Titicaca-Sees auf einem Campingplatz neben einem Hotel (07.11.18).

Etwa 100 km weiter südöstlich überqueren wir die Grenze von Peru nach Bolivien. Da auf peruanischer Seite die Insassen von 3 großen Bussen vor uns stehen ...


… und wir uns auf bolivianischer Seite für die Ausstellung der Einfuhrgenehmigung für unser Wohnmobil online eine Registriernummer in einem nahen Internetcafe besorgen müssen, dauert die Überquerung mehr als 2 Stunden.

Nur 10 km hinter der Grenze liegt in Bolivien der touristisch geprägte Ort Copacabana, von dessen Hausberg sich ein schöner Blick auf die Bucht am Titicaca-See bietet (Eco Camp 08.11.18).


Der Weg nach La Paz führt zunächst lange Zeit entlang des Titicaca-Sees, bevor wir ihn auf einer abenteuerlichen Fähre überqueren müssen.

Anm.: Der Titicaca-See ist mit seinen ca. 8.300 km² (178 km lang und 67 km breit) der größte Süßwassersee Südamerikas und etwa 15,5 mal so groß, wie der Bodensee. Er liegt auf einer Höhe von über 3.800 m und ist damit der höchste schiffbare See der Welt.


Nach der notwendigen Durchquerung der Großstadt La Paz auf den den total überlasteten und verstopften Straßen checken wir auf dem zum Hotel „Oberland“ gehörenden Campingplatz ein. Von dem nahen Valle de la Luna bietet sich ein herrlicher Blick auf die Stadt (09./10.11.18).

Anm.: Da sich La Paz von 3.200 m bis 4.100 m über NN erstreckt, ist sie der höchstgelegene Regierungssitz der Welt (Hauptstadt von Bolivien ist Sucre).


Zum Glück haben uns vor einigen Tagen entgegenkommende Globetrotter mit Hund darüber informiert, dass wir bei der Einreise nach Chile für Johnnie ein amtliches Gesundheitszeugnis benötigen. Also begeben wir uns mit dem Taxi in das Zentrum von La Paz zu einer zugelassenen Tierärztin, wo wir am Vortag einen Termin vereinbart haben. Nach der Sichtung des EU-Tierausweises, insbesondere der Gültigkeit der Impfungen, der Begutachtung des Hundes, der Verabreichung der Entwurmungstabletten und der Bezahlung von umgerechnet ca. 30 € wird das amtliche Dokument für die Einreise nach Chile ausgestellt.

Bei der Ausfahrt aus dem Campingplatz haben wir eine Schrecksekunde zu überstehen: Wegen eines Lochs in der Ausfahrt kippt das Wohnmobil mit der rechten hinteren oberen Ecke gegen einen Beleuchtungsmast und droht diesen Umzureißen. Mit vereinten Kräften gelingt es, mey-hus etwas wegzudrücken und heraus zu fahren, leider hinterlässt die Aktion deutliche Spuren.

Der neue Grenzübergang zwischen Bolivien und Chile liegt in 4.660 m Höhe und wurde erst vor einigen Monaten eröffnet. Mit Hilfe eines Laufzettels und durch die gemeinsame Abfertigung der qualifizierten Mitarbeiter beider Länder lassen wir die Grenze (trotz Begutachtung von Johnnie und der ausgestellten Dokumente) innerhalb von 10 Minuten hinter uns. So haben wir Zeit, kurz danach den 6.348 m hohen Vulkan Parinacota am Chungara-See zu bewundern.


Durch das Tal „Valle de Lluta“ geht es hinunter nach Arica am Pazifik. Da der Abstieg von fast 5.000 m auf Meeresniveau deutliche Erschöpfung bei uns hinterlässt, legen wir auf dem Campingplatz „La Armada“ und dessen Pool einen Ruhetag ein und beseitigen notdürftig die Spuren des Vortages am Wohnmobil (11./12.11.18).

In der Stadt schauen wir uns die von Gustave Eiffel entworfene und 1875 errichtete Kirche San Marcos an, eine Konstruktion aus Stahl (wie der Eiffelturm).


Auf der Fahrt durch die von Schluchten durchzogene Atacama-Wüste stoppen wir und lauschen den magischen Klängen, die durch die Wechselwirkung des Windes mit der Form der zu Ehren der Chinchorro-Kultur errichteten Skulpturen entstehen.


Etwas weiter "laufen" wir durch die (ehemals 3.700 Einwohner zählende) Geisterstadt Humberstone, wo von 1872 bis 1961 Salpeter abgebaut und verarbeitet wurde.


Nur 50 km westlich fällt die Atacama-Wüste plötzlich ca. 1.000 m ab und endet bei Iquique fast nahtlos am Pazifik. Auf einer Anhöhe finden wir im Altazor-Flight-Park-Club einen schönen Platz und blicken auf den Pazifik (13.11.18).

Entlang der traumhaften Küstenstraße (anstatt der Fahrt durch die Atacama-Wüste) erreichen wir Tocopilla und platzieren dort mey-hus in einer schönen Bucht unterhalb der Straße für die Nacht.


Als sich 3 merkwürdige Gestalten direkt neben uns hinter einem Felsen niederlassen, verlassen wir den Platz und verbringen die Nacht gemeinsam mit einer netten chilenischen Großfamilie in der verlassenen Oase Balnearo del Sur (14.11.18).

Nach einem Abstecher in den über 1 km tiefen und damit größten Kupfertagebau der Welt in Chuquicamata …


… treffen wir in San Pedro de Atacama ein, einer Oase in der Atacama-Wüste (15.11.18).


Von hier geht es durch den Flamingo-Nationalpark vorbei an vielfarbigen Lagunen …


... hinauf zum 4.828 m hohen Passo Jama und der dortigen Grenze zwischen Chile und Argentinien. Auch hier dauert die Überquerung dank einer neu gebauten gemeinsamen Grenzabfertigungshalle nur ca. 30 Minuten, lediglich die Papiere für Johnnie werden einer genauen Prüfung unterzogen.

Nicht weit entfernt liegt der „Große Salzsee“ von Argentinien, in den wir hineinfahren, trotz der Hitze etwas wandern und übernachten (16.11.18).


Mit gereinigten Atemwegen verlassen wir nun auf abenteuerlichen und kurvenreichen, aber guten Straßen das Hochland der Anden und …


… und blicken in Purmamarca zurück auf die sog. „Berge der 7 Farben“.


Am Fluß Rio Grande verbringen wir in Lozano den Nachmittag und die Nacht auf dem Campingplatz der Anlage „Las Vertientes“ (17.11.18).

Vom großen städtischen Campingplatz mit Schwimmbad unternehmen wir mit dem Taxi einen Ausflug ins Zentrum von Salta und schauen uns zahlreiche Kolonialbauten, die Kathedrale und das 1586 erbaute Karmeliterkonvent (Convento de San Bernardo) an (18.11.18).


Im Calchaquí Valley staunen wir nicht schlecht über den Ortsnamen eines kleinen Dorfes – ALEMANIA. Der Ort entstand als Bahnstation der geplanten Eisenbahnlinie zwischen Salta und Cafayate, doch die Bahn wurde nie zu Ende gebaut. Deutsche Ingenieure benannten den Ort nach ihrer Heimat.


Etwas weiter wandern wir im Calchaquí-Tal in den Teufelsschlund (Garganta del Diablo).


Nach dem Besuch verschiedener Weingüter entlang der argentinischen Weinstraße verbringen wir den Rest des Tages auf dem schönen Platz El Sol bei Santa Maria (19.11.18).

Auf der eintönigen Fahrt durch die Pampa stoppen wir auf dem städtischen Campingplatz in Andolucas (20.11.2018) und nach der Querung des Gebirgszuges zwischen der Sierra de Sañogasta und der Sierra de Famatina auf der mythischen Cuesta de Miranda, einem sehr kurvigen Abschnitt der Route 40, ...


… in San Jose de Jachal (21.11.2018).

Begleitet von einem fürchterlichen Sandsturm, der die Sicht teilweise auf unter 20 m beschränkte, legen wir die letzten ca. 300 km durch die Pampa bis Mendoza zurück. Das Zentrum des argentinischen Weinanbaus ist arm an Sehenswürdigkeiten. Wir haben ohnehin dafür wenig Zeit, da wir die notwendigen Papiere für die erneute Einreise von Johnnie nach Chile beschaffen müssen. Am späten Nachmittag haben wir einen Termin bei einem Tierarzt erhalten, der den Gesamtzustand von Johnnie feststellt und die ordnungsgemäßen Impfungen bestätigt.


Erleichtert suchen wir anschließend eines der (wenigen schönen) Weinlokale auf (Übernachtung Parkplatz Zentrum/22.11.18).

Mit den Papieren des Tierarztes gehen wir am Morgen in das staatliche Veterinäramt SENASA, um das amtliche Dokument für die Grenze zu bekommen. Nach der Prüfung der Papiere muss auf einer nahen Bank die fällige Gebühr an das Amt überwiesen werden, dann halten wir endlich das Dokument in der Hand.

Damit geht es ein weiteres Mal über die majestätisch vor uns liegenden Anden.


Vor der Grenze verbringen wir noch einen Tag am Fuße des mit 6.962 m höchsten Berges außerhalb Asiens, dem Aconcagua. Leider spielt das Wetter bei der etwa einstündigen Wanderung vom Parkplatz in einem Tal zu einem Aussichtspunkt nicht so mit, es regnet und schneit. Nachts müssen wir erstmals seit Alaska wieder einmal die Heizung einschalten (23.11.18).


Auch an dieser Grenze fertigen die argentinischen und chilenischen Behörden zusammen ab. Da die Einfuhr von pflanzlichen und tierischen Produkten nach Chile verboten ist, werden uns u.a. Eier, Kartoffeln, Obst und sogar das Feuerholz weggenommen, das teure Hundefutter hat der Zoll zum Glück nicht gefunden. Etwa 40 Minuten später überwinden wir nach der Grenze auf nur wenigen Kilometern auf einer sehr kurvenreichen Straße über 2.000 Höhenmeter.


In Los Andes füllen wir in einem Supermarkt unsere Lebensmittelvorräte wieder auf. Kurz vor der Pazifikküste verbringen wir den Nachmittag auf einem Campingplatz in Con-Con und akklimatisieren uns (24.11.18).

Vorbei an der 30 m hohen Düne von Con-Con gelangen wir auf der Küstenstraße nach Vina del Mar, einem Ortsteil von Valpariso.


Hier nächtigen wir die nächsten 2 Tage (außerhalb von mey-hus) in dem direkt am Meer auf einem Kliff gelegenen Hotel „Sheraton“ anlässlich des Geburtstages von Kerstin (25./26.11.18).


Anm.: Ein Dank gebührt dem Management und den Mitarbeitern des Hotels, die ausnahmsweise die Mitnahme eines Hundes in das Hotelzimmer gestatteten und einen von der Höhe her geeigneten Platz in der Tiefgarage für das Wohnmobil aus Sicherheitsgründen zur Verfügung stellten!


Natürlich gehörte auch ein Ausflug in die von Künstlern geprägte Altstadt von Valparaiso dazu. Heute bringen noch 15 von ehemals 30 Standseilbahnen Einwohner und Touristen von der Unter- in die Oberstadt.


Auf halber Strecke in die Hauptstadt von Chile übernachten wir noch einmal bei Casablanca auf einem (lauten) LKW-Parkplatz (27.11.18).

Von einem Parkplatz im Zentrum erkunden wir Santiago de Chile. Eingebettet in viele moderne Bauten gibt es zahlreiche alte Gebäude, Paläste und Kirchen, wie die (von 1748 bis 1800 erbaute) Kathdrale, die gleichzeitig Hauptsitz der Katholischen Kirche in Chile und Sitz des Erzbischoffs von Santiago ist.


Insgesamt erinnert das Stadtbild sehr an Berlin mit seinen breiten und von Bauten der 50-er und 60-er Jahren gesäumten Alleen.

Anm.: Vielleicht hat es deswegen E. Honecker nach der Wende hierher verschlagen, wo er 1994 auch starb. Ein Grab gibt es auf dem Zentralfriedhof von Santiago nicht, die Urne ist noch bei einem Freund der Familie.

Geschafft vom Großstadtverkehr und der Hitze flüchten wir in die Natur nach San Jose de Maipo am gleichnamigen Fluß Rio de Maipo. Von den netten und deutsch sprechenden Besitzern des Campingplatzes Los Nogalges de Roan Jase werden wir herzlich empfangen und bewirtet (28.11.18).

In der Region südlich von Santiago leben viele Auswanderer aus Deutschland und der Schweiz. So essen wir an der Autobahn in einem bayrischen Restaurant Bratwürste bzw. Kassler mit Sauerkraut.


Vorbei an mehreren der über 2.000 Vulkane in Chile kehren wir am Abend in dem von Schweizern gegründeten Weingut Vina Chillan ein. Wir dürfen direkt zwischen den Reben stehen und probieren einige der hiesigen Weine in der von den netten Südtirolern Denise und Georgio geführten Gaststätte (29.11.18).

Über den Ort Villarrica und entlang des gleichnamigen Sees erreichen wir das touristisch geprägte Pucon. Hier blicken wir von unserem Stellplatz auf den 2.847 m hohen aktiven Vulkan Villarrica, der durch seine schneebedeckten Flanken etwas weihnachtliche Stimmung zum 1. Advent aufkommen lässt (30.11./01.12.18).


Der Versuch, mit dem Wohnmobil bis zur Schneegrenze des ständig rauchenden Vulkans zu fahren, endet aufgrund des schlechten Zustandes und der Steilheit der Schotterstraße in dem Lava-Abflußtal des letzten großen Ausbruchs im Jahr 1971. Von hier unternehmen wir eine Wanderung über die Lava-Felder.


So bleibt am Nachmittag mehr Zeit für das Baden in dem ca. 20 km (auf unbefestigter Straße) von Conaripe entfernten Thermalbad Geometrica. Die 20 Becken sind in einer etwa 500 m langen Klamm angelegt und werden von heißen Wässern des Vulkans und kaltem Schmelzwasser der Schneefelder gespeist; so reichen die Temperaturen von 6 Grad C bis 44 Grad C. Den Tag lassen wir am See Calafquen in Conaripe ausklingen (02.12.18).


Nach einem Stopp in dem Ort Panquipulli am gleichnamigen See blicken wir von unserem Platz in Frutillar über den Lago Llanquihue zum 2.652 m hohen Vulkan Osorno. Bei einem Spaziergang erkunden wir den von deutschen Auswanderern ab 1846 besiedelten Ort (03.12.18).


Mit der Fähre setzen wir von Pargua aus auf die Insel Chiloe über. Auf ihr befinden sich mehrere Nationalparks. Im Hauptort schauen wir uns u.a. die (1910-1912) aus Holz errichtete Kirche San Francisco an, die den Titel Unesco-Weltkulturerbe nicht verdient hat. Von unserem Platz sehen wir (bei Ebbe) die von Fischerhäusern gesäumte Bucht (04.12.18).


Bevor wir ein letztes Mal die Anden überqueren, kehren wir in der Gaststätte an der bayrischen Brauerei von Armin Schmid ein und stärken uns mit Leberkäse und Bratkartoffeln. Außerdem kaufen wir einige Flaschen des hier gebrauten Bieres, dass wir am Abend auf unserem Platz direkt am See Puyehue in Entre Lagos probieren (05.12.18).

Obwohl nicht gemeinsam an der Grenze Chile/Argentinien abgefertigt wird, dauert es ohne jegliche Kontrollen in der Summe der etwa 40 km auseinander liegenden Grenzstationen nur etwa 15 Minuten! Dazwischen verläuft direkt auf dem 1.321 m hohen Pass die Grenze; er ist geprägt von Vulkanasche des letzten Ausbruchs des nahen Vulkans Piton.


Vorbei an zahlreichen Seen …


… finden wir kurz vor der Stadt Bariloche einen schönen Platz direkt am See und sind beeindruckt von dem Farbenspiel des Sonnenuntergangs (06.12.18).


Auf der berühmten „Route 40“ geht es nun Richtung Süden. Kurz vor dem Campingplatz "Portal Norte" in El Bolson (dem bisher schönste Platz in Südamerika) wandern wir noch zu dem Wasserfall La Virgen (07.12.18).


Nach El Bolson gibt es für die nächsten 1.100 km (von insgesamt ca. 2.000 km) direkt an der „Route 40“ nur Pampa. Außer Guanakos, Nandus und einigen Gürteltieren begegnet uns stundenlang kein Lebewesen, menschliche Ansiedlungen sind selten.


Bei der Übernachtung an einem Fluß direkt an der Straße treffen wir 2 Familien (mit Kindern!) aus Frankreich, die seit Juli vom Norden Argentiniens auf dem Rücken von 10 Pferden nach Feuerland reiten (08.12.18).

Um wenigstens am Ende der Tagesetappe etwas anderes als Grassteppe zu sehen, zweigen wir in Perito Moreno von der Route 40 ab und verbringen den Nachmittag bei stürmischem Wind am 22 km westlich gelegenen Lago Buenos Aires mit Blick auf die Anden (09.12.18).


Auf der heutigen fast 600 km langen Strecke müssen wir uns auf einem 80 km langen Abschnitt über eine sehr schlechte Schotterpiste kämpfen. Durch die aufgewirbelten Steine gehen leider am Wohnmobil einige Dinge kaputt. Die am Unterboden frei verlegten Kabel für die hintere Beleuchtung werden zerrissen und das Rohr für die Entleerung des Abwassertanks wird abgetrennt. Am schlimmsten ist jedoch die Zerstörung des Anschlusses der Druckluftleitung an der rechten Luftfederung, wodurch die Luft aus dem Gummibalg entwichen ist und das Womo sich nach dieser Seite neigt. Damit sind wir nun erst einmal in dem 280 Einwohner zählenden Ort Tres Lagos gestrandet und wissen noch nicht, wie es weitergeht (10.12.18)


Wie durch ein Wunder finden wir in dem Ort nach langem Suchen und Befragen der Einwohner einen Automechaniker, der ein ähnliches Verbindungsstück aus seiner „Schatzkiste“ herausholt und in einer „Notoperation“ einbaut. Da es nicht richtig passt und dadurch die Luft ständig entweicht, müssen wir ständig mit dem Kompressor Luft aufpumpen, aber wir können erst einmal weiterfahren! Den zerrissenen Kabelbaum haben wir selbst Draht für Draht wieder „zusammengeflickt“.


So quälen wir uns bis El Chalten am Fuße des 3.405 m hohen Fitz Roy, den durch seine markante Form berühmtesten Berg der südlichen Anden (vergleichbar mit dem Matterhorn für die Alpen).


Von dem Platz gegenüber des Besucher- und Informationszentrums, wo wir 2 Nächte stehen (11./12.12.18), wandern wir die ca. 10 km bis nahe an die Eisfelder des Berges. Leider zeigt sich uns der Fitz Roy zur Belohnung nicht in seiner vollen Größe, sondern versteckt sein „Haupt“ in den Wolken.


Da uns auch die einzige Werkstatt in El Chalten nicht helfen kann, kehren wir unter ständigem Aufpumpen der Luftfederung zurück zur Route 40. Nach wenigen Kilometern verlassen wir sie wieder und zweigen nach Westen zur schönen touristisch geprägten Stadt El Calafate ab.


Von dem hübschen Campingplatz El Ovejero (13./14.12.18) aus im Zentrum fragen wir in 3 Werkstätten nach dem passenden originalen Ersatzteil, bei der letzten werden wir fündig und bekommen einen Reparaturtermin noch am selben Tag um 18 Uhr. Zwei Stunden später hat der nette Junior der Werkstatt „mm“ das Teil eingebaut und diesmal entweicht keine Luft mehr!

Am Morgen brechen wir zeitig zu dem 70 km entfernten (30 km langen) Perito-Moreno-Gletscher auf. Von den in mehreren Etagen angelegten Aussichtsplattformen beobachten wir das Abbrechen von kleinen und großen Teilen aus der 70 m hohen Gletscherwand in den Lago Argentina, das Kalben des Gletschers.


Den Tag lassen wir in einem rustikalen Restaurant ausklingen und schauen uns das Scheren eines Schafes an. Gemeinsam mit zwei anderen deutschen Paaren, die mit ihren Wohnmobilen in Amerika unterwegs sind, genießen wir die Spezialität Patagoniens, auf dem Holzfeuer gegrilltes Lamm.


Nach einem Zwischenstopp bei Rio Turbio (15.12.18) überqueren ein weiteres Mal die Anden und die Grenze von Argentinien nach Chile bei Dorotea. Trotz der getrennten Grenzanlagen benötigen wir nur ca. 20 Minuten und es wird diesmal nichts weggenommen!
Kurz hinter der Grenze liegt an einem Golf des Pazifiks der chilenische Ort Puerto Natales, der auf der Straße nur über Argentinien oder über den Seeweg erreichbar ist.


Auch auf der Weiterfahrt werden wir, wie schon in der gesamten letzten Woche, von starken Stürmen begleitet, wodurch wir momentan mit einem Treibstoffverbrauch von über 20 l/100 km unterwegs sind. Für die (um die 5 Grad kalten) Nächte suchen wir uns deshalb etwas windgeschützte Plätze, wie den am Rio Penitente bei Morro Chico am Fuße des gleichnamigen Vulkans (16.12.18).


Kurz vor Punta Arenas treffen wir auf die Magallan-Straße und stellen fest, dass wir nicht die einzigen Deutschen sind, die mit einem Carado-Wohnmobil von Alaska bis hierher gefahren sind (17.12.18).


Auf dem zentralen Platz in Punta Arenas wird mit einem Denkmal die Leistung von Fernao de Magalhaes gewürdigt; durch die im Jahr 1520 von ihm durch Zufall entdeckte Wasserstraße ist nicht mehr die schwierige Fahrt um Kap Horn notwendig.


Bei der Geisterstadt La Estancia San Gregorio zeigen aber einige Schiffswracks, dass auch die Fahrt durch die Magallan-Straße nicht ungefährlich ist.


Unsere halbstündige Überfahrt mit der Fähre auf die Insel Feuerland verläuft aber ohne Probleme.


In Cerro Sombrero werden wir vom Chef der Touristeninformation sehr nett begrüßt und dürfen sowohl alle Einrichtungen kostenlos nutzen als auch direkt davor übernachten (18.12.18). So haben wir endlich auch die Gelegenheit die Bestätigungen unserer (mit tatkräftiger Hilfe aus der Heimat) für den 16./17.02.2019 gebuchten Rückflüge von Buenos Aires auszudrucken, einschließlich der Genehmigung zur Mitnahme von Johnnie.

Bevor wir erneut die Grenze von Chile nach Argentinien überschreiten, besuchen wir in Bahia Inutil eine kleine Population von Königs-Pinguinen. Sie sind 2010 von der Antarktis nach Feuerland gekommen.


Auf der leider nicht asphaltierten Straßen passieren wir die getrennten Grenzstationen ohne jegliche Probleme und staunen in Rio Grande nicht schlecht, dass Argentinien den von ihnen 1982 angezettelten und verlorenen sinnlosen Krieg um die Falkland-Inseln weiterhin glorifiziert. In einer Gedenkstätte neben unserem Stellplatz (19.12.18) am Atlantik wird der 649 gefallenen argentinischen Soldaten gedacht, aber nicht der 258 getöteten englischen Soldaten. Auf zahlreichen Karten und Plastiken werden die Inseln, entgegen dem Willen der 2.000 Einwohner, weiterhin zu Argentinien gehörig dargestellt.


Unterwegs nach Süden treffen wir einen jungen Mann aus Singapur, der mit einem vor ihm fahrenden 3-rädrigen Kinderwagen auf einem Skateboard die Panamericana von Kanada bis Feuerland gefahren ist.


In Ushuaia erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise.


Von dem Stellplatz an dem von Robert FitzRoy 1831entdeckten Beagle-Kanal zwischen dem Atlantik und dem Pazifik blicken wir am Abend auf die südlichste Stadt der Welt (20.12.18), …


… wo wir in einem Hotel am Ende der Welt die Weihnachtsfeiertage verbringen werden (21.-25.12.18).


Da wir froh sind, für mey-hus direkt vor dem Hotel einen Parkplatz gefunden zu haben, benutzten wir heute für den Besuch des Nationalparks in Bahia Lapatai einen Bus.


Den Heiligen Abend feiern wir im Kreise anderer Wohnmobilisten nach der Art der Südamerikaner mit einem Mitternachtsdinner im Hotel, vergleichbar mit der Silvesterfeier in einer Gaststätte bei uns.


Am Nachmittag des 1. Feiertages schippern wir mit einem Katamaran auf dem zwischen 2 km und 16 km breiten Beagle-Kanal bei starkem Wind zu verschiedenen Inseln, auf denen zahlreiche Vögel brüten und Seelöwen leben.
Auf einer der von Vögeln und Seelöwen bewohnten Insel befindet sich der aus Ziegeln 1918 errichtete Faro (Leuchtturm) Les Éclaireurs.


Anm.: So schön die letzten Tage mit dem Komfort des Hotels auch waren, die Sehnsucht nach der Freiheit in der Natur kommt zurück – ON THE ROAD AGAIN!

Nach Einkauf, Volltanken und Gasflasche auffüllen brechen wir ausgeruht Richtung Norden auf. An der Grenze von Argentinien nach Chile will uns eine übereifrige (chilenische) Zollbeamtin eine gute Salami und eine Packung (rohe) Eier wegnehmen. Da es ohnehin Zeit für eine Rast war, haben wir gesagt, dass wir die Salami und einige Eier jetzt essen, die restlichen Eier kochen wir (die sind erlaubt). Etwas erstaunt ging sie erst einmal zurück in ihr Büro; nach unserer Aufforderung ½ Stunde später den Rest des Autos zu kontrollieren, gab sie uns ohne weitere Beanstandungen den „Laufzettel“ abgestempelt zurück.

Mit Freude stellten wir danach fest, dass die parallel zu der hinzu gefahrenen Schotterpiste gebaute neue Straße fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben ist. Etwas später überqueren wir mit der Fähre bei sehr starkem Wind erneut die Magalan-Straße und verlassen Feuerland wieder.


Kurz vor der Grenze finden wir nach über 500 km Fahrt einen ruhigen aber windigen Platz oberhalb der Steilküste und genießen den Blick auf die sich zum Atlantik hin öffnende Bucht der Magalan-Straße (26.12.18).


Die letzte Ausreise aus Chile und erneute Einreise nach Argentinien am Morgen ist in einem gemeinsamen Abfertigungsgebäude in 5 Minuten erledigt. In Rio Gallegos tauschen wir (nach langem Suchen einer Wechselstelle) das verbliebene chilenische Geld in argentinische Pesos um und erledigen den (vor den Grenzen wegen der Vorschriften nicht sinnvollen) Großeinkauf. Außerdem müssen wir wegen des starken Gegenwindes und den dadurch auf über 20 l/100 km angestiegenen Dieselverbrauchs schon wieder tanken, zur Sicherheit füllen wir auch die Kanister auf. In Piedra Buena am Fluß Rio Santa Cruz beenden wir die wenig Abwechslung bietende Etappe auf der Route 3 durch die Pampa (27.12.18).

Auch die heutigen von starkem Wind begleiteten fast 600 km haben keine Höhepunkte zu bieten, außer der Kolonie von Seelöwen am Strand bei Caleta Olivia. Bis auf die miteinander kämpfenden Bullen waren die Tiere so entspannt, dass wir uns bis auf wenige Meter nähern konnten.


In Rada Tilly stehen wir direkt am kilometerlangen Strand, verzichten aber trotz der Lufttemperaturen von fast 30 Grad auf ein Bad in dem kalten Atlantik, außer Johnnie (28.12.18).


Zur Abwechslung kommt der starke Wind heute von der (westlichen) Seite und droht das Wohnmobil umzukippen; besonders extrem ist es, wenn ein LKW oder Bus auf der relativ schmalen Straße entgegenkommt. So waren wir eigentlich froh, das geplante Ziel Puerto Madryn nach 450 km erreicht zu haben. Als wir jedoch die modernen Bauten entlang der Promenade sahen und die Massen von Touristen, verlängern wir die Tagesetappe um weitere 100 km und fahren noch bis zum Ende der asphaltierten Straße auf die Halbinsel Valdes. Auf dem wegen des Jahreswechsels und dem Beginn der Urlaubssaison in Argentinien bereits sehr gut besuchten (einzigen) Campingplatz in Puerto Piramides finden wir noch einen windgeschützten Platz (auf dem Bild links bei den Bäumen zwischen Meer und Straße; 29./30.12.18).


Leider finden wir in der Nacht keinen Schlaf, da die monotonen rhythmischen Geräusche, die die Bezeichnung Musik nicht verdient haben, in einer an die Schmerzgrenze reichenden Lautstärke bis zum frühen Morgen erklangen. So entscheiden wir, den Campingplatz zu verlassen und uns einen ruhigeren freien Platz am Nachmittag zu suchen (31.12.18).

Vorher unternehmen wir eine Rundfahrt auf der Halbinsel Valdes. Da die Straßen zu schlecht sind für unser Wohnmobil, nehmen wir uns ein Taxi für die ca. 200 km lange Strecke. Die angebotenen Fahrten mit einem Touristenbus sind teurer, als die Taxi und der nette Fahrer erklärt uns alles zu den zu sehenden Tieren. In Caleta Valdes beobachten wir Seeelefanten, Seelöwen und aus nächster Nähe Magalan-Pinguine mit ihren Jungen.


In Punta Norte sind ebenfalls Seeelefanten und Seelöwen mit ihren Jungtieren zu sehen.


Auf einem ruhigen Platz direkt am Meer (nur etwa 500 m vom lauten Campingplatz entfernt) nehmen wir Abschied von einem ereignisreichen Jahr 2018 (31.12.18).


Anm.: Wir wünschen allen Lesern unserer Homepage ein gutes Jahr 2019!

In der Neujahrsnacht schlafen wir bei geöffneten Fenstern so fest, dass wir den draußen tobenden Sandsturm nicht bemerken und am Morgen zunächst den Zentimeter hoch liegenden Sand aus den Betten und dem gesamten Wohnbereich entfernen müssen!

Wieder zurück auf der Route 3, der Panamericana an der Atlantikküste, geht die erste Etappe in 2019 bis San Antonio Oeste, wo wir gemeinsam mit vielen Einheimischen den Neujahrstag am Golf San Matias verbringen (01.01.19).

Von Viedma aus verlassen wir zwischenzeitlich die Route 3, um bei einer Strandwanderung von unserem Platz am Meer in El Condor die weltweit größte Kolonie von See-Papageien in ihren Höhlen in den Klippen zu beobachten (02.01.19).


Wieder zurück in Viedma schauen wir uns noch die Stadt und die Promenade entlang des Rio Negro an, bevor wir auf der Route 3 weiter nach Norden fahren.

Bei einem Stopp in Pedro Luro besichtigen wir die 1887 von den Don Bosco Missionaren erbaute Kirche sowie ...


… das Fort Mercedes und wandern entlang des Rio Colorado.

Die heutige Etappe endet in einem Naherholungsgebiet in Bahia Blanca (03.01.19).

Im Anschluss an den leider vergeblichen Versuch einer Durchsicht für mey-hus (keinen passenden neuen Ölfilter) in der Stadt brechen wir zum vorletzten Abschnitt durch die Pampa Patagoniens auf. Den Nachmittag nutzen wir auf dem Campingplatz von Azul zur Erholung und Planung der notwendigen Wege in Buenos Aires (04.01.19).


Zunächst klären wir auf dem Flugplatz, welche Papiere wir für Johnnie benötigen und welche Größe die Box für ihn haben muss. Gleichzeitig bestätigen wir endgültig die Mitnahme des Hundes.


Die Suche nach einem sicheren Platz für die Nacht gestaltet sich sehr schwierig, da die ausgewiesenen Campingplätze nur für Tagesgäste (und ohne Hund) gestattet sind, übernachten ist verboten. Am Abend finden wir schließlich einen bewachten Parkplatz am alten Hafen neben einem 3-Master (05.01.19).


Da der Platz zwar sicher, aber sehr laut war, wechseln wir am Morgen in das neu gestaltete Reservat und Erholungsgebiet in der Nähe des Hafens (06.01.19). Dabei entdecken wir ein Relikt aus der DDR-Zeit, einen Hafenkran aus dem VEB Kranbau Eberswalde.


Unseren 4-stündigen Stadtrundgang beginnen wir am Plaza de Mayo mit dem rosafarbenen Regierungssitz (Casa Rosada/erb. 1898).


Auf dem Platz befindet sich auch die eher einem Tempel ähnelte Kathedrale Metropolitana (erb. 1863), wo ein gewisser Jorge Mario Bergoglio 15 Jahre lang wirkte, bis er 2013 zum Papst Franziskus gewählt wurde.


Im Stadtteil San Telmo ist noch das alte Buenos Aires mit seinen Gassen mit Kopfsteinpflaster zu erleben; in der alten Markthalle von 1897 herrscht buntes Treiben.


Nach dem sonntäglichen Vergnügen kommt am Montag die Arbeit. Da wir bei der SENASA (staatliche Veterinär-Organisation) zu früh sind, unterzieht sich Kerstin im Hospital Aleman nochmals einem Gesundheitscheck. Bei Hugo probieren wir die verschiedenen Größen und kaufen die passende Hundebox für Johnnie für den Rückflug. Für die notwendige Durchsicht finden wir erneut keine FIAT-Werkstatt mit freien Terminen („… in 2 Wochen“). Bei SENASA werden wir an einen Tierarzt verwiesen, da eine neue Untersuchung erforderlich ist (Gültigkeit der alten ist abgelaufen). Dort warteten unzählige Tierbesitzer auf einen Termin, der Arzt konnte kein Englisch und war angetrunken, aber die Assistentin half aus. Da nun auch noch dessen Kopierer seinen Geist aufgegeben hatte, war es für einen erneuten Besuch bei SENASA zu spät. Geschafft kehren wir auf unseren Platz vom Vortag zurück und stärken uns beim nahen Italiener (07.01.19).

Der erneute Besuch bei SENASA ist nach einer Stunde Warte- und Bearbeitungszeit erfolgreich, d.h. wir halten die Papiere für die Einreise von Argentinien nach Brasilien in der Hand! Entlang des Rio Lujan, einem Seitenarm im Delta des Rio Parana, verlassen wir die 13,1 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt von Argentinien und begeben uns nach Tigre. Von unserem Platz bei einem regionalen Ruderverein (08.01.19) unternehmen wir einen Bootsausflug in die autofreie Inselwelt im Delta des Rio Parana, die eine Mischung aus Vendig und ...


... Spreewald ist, nur von der Ausdehnung wesentlich größer!


Die fast 600 km lange Etappe parallel zum Rio Parana (mit erneuten vergeblichen Versuchen der Durchsicht für mey-hus) beenden wir bei strömenden Regen sicherheitshalber erhöht auf einem Schutzdamm des Rio Salado (Nebenfluß des Rio Parana) in Santo Tome. Kurze Zeit später beginnt ein fürchterliches Unwetter mit Sturm, Gewitter und sehr starkem Regen, wodurch die Uferbereiche bereits überflutet werden. Der Sonnenuntergang über der nahen Großstadt Santa Fee wird mit einem Regenbogen begleitet, aber der Regen dauert die ganze Nacht an (09.01.19).


Anm.: Es ist beim Sonnenuntergang hier auf der Südhalbkugel gewöhnungsbedürftig, dass die Sonne von NORDEN her im Westen untergeht!

Durch den starken Regen sind weite Bereiche des Landes überflutet, bisher sind 54 Menschen ums Leben gekommen. Die landwirtschaftlichen Flächen gleichen einer Seenlandschaft und die dazugehörigen Häuser stehen mittendrin; mehrfach müssen wir durch das Wasser der ebenfalls überfluteten RN 12 (Nationalstraße) fahren. Da auch die ausgewählten Stellplätze davon nicht verschont blieben, verbringen wir den Rest des Tages gemeinsam mit vielen Einheimischen auf einer erhöhten betonierten Fläche am Fähranleger in Goya (10.01.19).

In Corrientes stoßen wir überraschend auf einen Walmart-Supermarkt für den fälligen Großeinkauf. Parallel zum Fluß (nur entgegen des Flussverlaufs) biegen wir danach von der nördlichen Richtung nach Osten ab und finden auch in Itati den städtischen Campingplatz überflutet bzw. stark aufgeweicht vor. So stellen wir uns auf die hübsch angelegte und betonierte Promenade und schauen über den Rio Parana hinüber nach Paraguay (11.01.19).


Da auch hier die Argentinier am Wochenende die Nächte zum Tag werden lassen, können wir erst am Morgen nach 6 Uhr für 2 Stunden schlafen. Trotz der Müdigkeit schauen wir uns noch die für die nur 8.000 Einwohner zählende Stadt viel zu große Basilika von Itati an.


Weiter flussaufwärts wollten wir uns den Staudamm von Yacyretá anschauen. Dies ist aber nur nach langer Voranmeldung möglich, da der Damm die Grenze zwischen Argentinien und Paraguay bildet. So bleibt uns nur ein Blick auf das Modell des ca. 65 km langen Dammes, einer der längsten Dämme der Welt (allerdings unter Einbeziehung vorhandener Inseln). Das Kraftwerk deckt etwa ¼ des argentinischen Stromverbrauchs ab.


Durch den riesigen Stausee wurden viele Städte an ihm vollkommen neu gestaltet; was wir uns bei einem Stopp in Posadas anschauen.

In San Ignacio finden wir einen schönen und nicht überschwemmten Campingplatz mit Pool, der die Müdigkeit etwas vertreibt (12.01.19).

Unweit des Campingplatzes befindet sich die 1696 gegründete Siedlung der Jesuiten, die von hier aus die einheimischen Guarani missionierten; zur Blütezeit um 1730 lebten dort ca. 4.000 Personen. Nach der Vertreibung der Jesuiten 1767 durch die Spanier blieb die Stadt verlassen.


Etwa 10 km entfernt soll sich nach den Berichten der älteren Einwohner des Ortes die letzte Zufluchtstätte des engsten Vertrauten von A. Hitler, Martin Bormann befunden haben, nach dem er zunächst von Berlin nach Paraguay geflohen ist (?).


Beim Mittagessen in Sarmiento staunen wir, dass der Kellner und einige Gäste des gut gefüllten Restaurants deutsch sprechen. Auf Nachfrage erfahren wir, dass sich hier eine von Adolf Schwelm 1919 gegründete Kolonie deutscher, polnischer und skandinavischer Auswanderer befindet.

Kurz vor Iguazu wählen wir einen Campingplatz direkt am Lago Uruguay (13.01.19) mit einer etwa 2 km langen Zufahrt auf Laterit-Boden. Dieser wird uns am nächsten Morgen zum Verhängnis, da es die gesamte Nacht durch geregnet hat. Der im trockenen Zustand sehr feste Laterit war nun eine über 30 cm tiefe, rote Schlammmasse. Mit Hilfe von einigen anderen Besuchern des Platzes wühlten wir uns langsam heraus bis auf den Highway und hatten nun ein rotes Wohnmobil.

Den gesamten restlichen Tag verbrachten wir (bei teilweise über 35 Grad) am Iguazu-Wasserfall auf argentinischer Seite. Mit einer Länge von 2.700 m und einer Höhe von meist 64 m, teilweise bis 82 m, ist er einer der größten Wasserfälle der Welt.

Besonders beeindruckend ist er an einer ovalen 700 m langen und nur 150 m brieten Schlucht, dem sog. Teufelsschlund.


Aber auch von unten sieht er an den anderen Stellen sehr gewaltig aus.


Vollkommen geschafft kühlen wir uns in dem Pool der Ferienanlage in Iguazu ab (14.01.19).

Vom argentinischen Iguazu schauen wir am Dreiländereck, wo der Rio Uruguay in den Rio Parana mündet, nach Paraguay (links) und das brasilianische Iguacu (rechts), …


… von wo aus die Dimensionen des Wasserfalls noch besser zu sehen sind.


Der vorherige Grenzübertritt von Argentinien nach Brasilien verlief fast ohne Probleme, die mühsam beschafften Papiere für Johnnie wollte niemand sehen; nur der Herr vom Zoll, verantwortlich für die temporäre Einfuhr unseres Wohnmobils, war total überfordert, was schon mit der Suche nach dem Schlüssel für sein Büro und dem Hochfahren des Computers um 11.30 Uhr (!) begann.

Etwa 15 km nördlich von Iguacu müssen wir unser Wohnmobil auf dem Parkplatz abstellen und in den Bus umsteigen. Er bringt uns zum größten Wasserkraftwerk der Welt in Itaipu, das gemeinsam von Paraguay und Brasilien erbaut wurde und 2007 in Betrieb ging. Die Staumauer ist 7.760 m lang und 196 m hoch (10 m niedriger, als der Berliner Fernsehturm); die Leistung beträgt 14.000 Megewatt (zum Vergleich: Kohlekraftwerk Boxberg hat 2.500 Megawatt). Der angestaute See ist doppelt so groß, wie der Bodensee. Mit dem Bus fahren wir entlang der Turbinen am Fuß der Staumauer hinüber nach Paraguay und auf der Dammkrone wieder zurück nach Braslien.


Während der Rückfahrt mit mey-hus setzte erneut ein starkes Unwetter ein, wodurch der vorgesehene Campingplatz wegen Überflutung nicht mehr genutzt werden konnte und die Straßen durch umgestürzte Bäume teilweise blockiert waren. So verbringen wir die Nacht auf einem lauten, aber sicheren LKW-Parkplatz außerhalb der Stadt (15.01.19).

Nach einer ca. 500 km langen Etappe wollen wir nicht erneut auf einem solchen Platz stehen und erhalten vom Besitzer des deutschen Restaurants „Strassberg“ unweit von Londrina die Erlaubnis, auf seinem Parkplatz übernachten zu dürfen (16.01.19).

Eine weitere 500 km-Etappe durch die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Region bringt uns bis Itu, wo wir nach sehr langem Suchen den sehr schönen Campingplatz „Chapeau de Sol“ mit mehreren Pools und einem Teich (zum Baden für Johnnie) finden (17.01.19).


Mit mehreren Zwischenstopps auf den sehr modernen Raststätten mit überdachten, schattigen Parkplätzen …


… erreichen wir nach 540 km und 7 Stunden die weniger schönen Vororte von Rio de Janeiro und „stehen“ uns im Dunkeln weitere 2 Stunden durch den Feierabendverkehr am Freitag bis zum Stadtteil Ucra. Auf dem einzigen für Wohnmobile geeigneten Parkplatz in Rio direkt am Fuße des Zuckerhuts wird gegen 21 Uhr zufällig ein Platz für uns frei (18./19.01.19).


Durch die bis zum Sonnenaufgang gehenden Partys der Brasilianer und die nachts nicht wesentlich unter 30 Grad absinkenden Temperaturen (ohne Strom keine Klimaanlage!) können wir kaum schlafen. Am nächsten Morgen bringt uns die erste Seilbahn zum Hausberg von Ucra, von wo eine zweite, frei schwebende Seilbahn hinüber zum Zuckerhut fährt.


Von hier bietet sich ein grandioser Blick über die Stadt, insbesondere auf den Strand der Copacabana (links), den Berg mit der Christus-Statue (Hintergrund oben rechts) und dem kleinen Strand von Ucra (unten links), …


… der uns trotz der totalen Überfüllung danach eine kleine Abkühlung bringt.


Nach einer weiteren schlaflosen Nacht lassen wir uns 7.30 Uhr von einem am Vortag bestellten Taxi zum Besucherzentrum des Tijuca-Park chauffieren. Da sich um diese Zeit der Besucherandrang noch sehr in Grenzen hält, gelangen wir mit einem der ersten Shuttle-Busse hinauf zur 30 m hohen Christus-Statue (Christo Redentor).
Im 8 m hohen Sockel der im Art Deco Stil im Jahr 1931 errichteten Statue befindet sich eine Kapelle.


Vollkommen übermüdet verlassen wir danach vorzeitig den lauten und stromlosen Platz und fahren entlang der berühmten Strände der Copocabana …


… ca. 40 km nach Süden bis zum Strand von Macumba, wo wir auf einem schönen Platz des Automobil-Clubs von Brasilien direkt am Meer den extremen Preis (60 €) in Kauf nehmen, um endlich wieder schlafen zu können (20.01.19).

Der Beginn des nächsten Tages sollte nichts Gutes verheißen, irgendjemand hatte in der Nacht einen von Thomas' Schuhen gegen einen alten kaputten Badeschuh ausgetauscht. Danach begann die Kupplung nicht mehr richtig zu funktionieren, d.h. beim Treten des Pedals konnte erst durch mehrfaches Treten etwas Druck aufgebaut werden. Dieses Problem trat schon einmal in Asien auf und konnte durch Wechseln der Hydraulikflüssigkeit behoben werden. Dazu kam es heute nicht mehr, denn plötzlich versagte die Kupplung ihren Dienst vollständig. Mitten im Regenwald entlang der Atlantikküste starteten wir den Motor mit dem eingelegten 1. Gang und fuhren so 15 km zurück nach Angra Dos Reis zur dortigen FIAT-Werkstatt. Mit dem freundlichen Gabriel fanden wir einen hilfsbereiten und englisch sprechenden Mitarbeiter, der uns an eine benachbarte, auf Kupplungen spezialisierte Werkstatt vermittelte. Diese stellte fest, dass der Kupplungszylinder gerissen ist und gegen einen neuen ausgetauscht werden muss. Das Problem ist nur, dass trotz der globalisierten Wirtschaft die Kupplungszylinder der in Südamerika produzierten FIAT-Ducato nicht in die in Europa produzierten Fahrzeuge passen. So wird der defekte Zylinder ausgebaut und versucht, einen hier produzierten neuen mit einem Adapter einzubauen, andernfalls muss ein Zylinder aus Europa eingeflogen werden, Zeitaufwand ungewiss! Ein benachbarter Pensionsbesitzer bietet uns seinen abgeschlossenen sicheren Hof zur Übernachtung mit Strom für die Klimaanlage an. Am Abend geht dann beim Kochen auch noch das Gas zu Ende. Also, ein Tag zum Vergessen (21.01.19).


Anm.: Im portugiesisch sprechenden Brasilien ist es besonders schwierig, englisch sprechende Einwohner zu treffen. Da alle anderen Länder Südamerikas spanisch sprechen, wird dies an den brasilianischen Schulen als erste Fremdsprache unterrichtet.

Im Hof der Pension wurden nun heute der Luftfilter, die Antriebe und das Getriebe ausgebaut, um an den defekten Kupplungszylinder heran zu kommen; alles liegt nun auf dem Boden unter dem Wohnmobil, in dem wir weiter schlafen und davon träumen, dass irgendwann das passende Ersatzteil eintrifft (22.01.19).


Um 8 Uhr traf der neue Kupplungszylinder in Sao Paulo ein, gegen 11 Uhr war er in der Werkstatt in Angra Dos Reis. Anschließend vollbringen die beiden Mechaniker Geova de Lima und Leandro Felix tatsächlich das Wunder, den neuen Zylinder einzufügen, Hydraulikflüssigkeit auszutauschen, Getriebeöl aufzufüllen, alle ausgebauten Teile wieder richtig einzubauen und alle Schläuche und Kabel wieder anzuschließen; das alles auf dem Boden des Hofs der Pension bei über 40 Grad.
Um 16 Uhr konnten wir den Motor starten und mit einer funktionierenden Kupplung den 1. Gang für die Weiterfahrt einlegen. Diese führte uns ohne Probleme durch den atlantischen Regenwald bis zu dem Anfang des 17. Jh. gegründeten Kolonialstädtchen Paraty, dessen Altstadt 1958 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Hier stoßen wir auf das „Wunder“ an (23.01.19).


Während unsere Wäsche ein letztes Mal in einem Waschsalon gereinigt wird, schauen wir uns den hübschen Hafen von Paraty an.


Die brasilianische Nationalstraße 101 bringt uns weiter durch den Regenwald entlang der Küste (Costa Verde) mit zahlreichen Wasserfällen …


… zunächst bis Toque Toque, wo wir den Abend an einem der schönen Strände verbringen. Die Abkühlung im Meer hält aber nicht lange an, da uns für die Nacht kein Strom für die Klimaanlage zur Verfügung steht (24.01.19).


Schweiß gebadet brechen wir bereits mit Sonnenaufgang auf und verbringen den Rest des Tages an dem Strand von Itanhaem. Da uns wegen der Überlastung des Netzes auch hier kein Strom angeboten werden kann, suchen wir für die Nacht eine der modernen Graal-Raststätten in Registro auf, wo 220V-Steckdosen kostenlos zur Verfügung gestellt werden (25.01.19)!


Auf dem Weg nach Curitiba zweigen wir kurz von der Nationalstraße 116 ab und dringen auf der berühmten Estrada da Graciosa etwas tiefer in den atlantischen Regenwald ein. Von einem der zahlreichen Aussichtspunkte in fast 1.000 m Höhe blicken wir nach Paranagua am Atlantik. Da der Regenwald seinem Namen alle Ehre macht, ist der Blick leider sehr getrübt.


In der mit 1,8 Millionen Einwohnern achtgrößten Stadt Brasiliens ruhen wir uns den Rest des Tages von der Hitze auf einem Campingplatz im gekühlten mey-hus aus (26.01.19).

In der von Portugiesen 1693 gegründeten Stadt Curitiba, in die ab 1870 viele Italiener, Deutsche, Polen und Ukrainer einwanderten, schauen wir uns neben der kolonialen Altstadt die Wire Opera bzw. Opera de Aramo (erb. 1992) an und …


… beobachten im Park Barique die Wasserschweine, die zur Familie der Meerschweine und mit einer Länge von 1,30 m und einer Höhe von 0,60 m zu den größten Nagetieren der Welt gehören.


Innerhalb einer Badelandschaft bei Pirabeiraba campieren wir bei strömenden Regen (27.01.19).

In der Stadt Blumenau, die 1850 von deutschen Einwanderern unter der Leitung des Apothekers Hermann Blumenau gegründet wurde, werden wir im deutschen Kulturzentrum von der (deutsch sprechenden) Mitarbeiterin Josimeri sehr nett begrüßt und dürfen die nächsten Tage auf dem Gelände des Zentrums mit mey-hus stehen (28./29.01.19).

Einige der Häuser aus der Gründerzeit sind in der Altstadt noch erhalten, ...


... viele der neueren Häuser, wie das Rathaus, wurden im alten Stil errichtet.


In der Vila Germanica, einer im Fachwerkstil nachgebauten deutschen Kleinstadt, gibt es zahlreiche Bierkneipen und im Anschluss an das Münchener Oktoberfest findet hier das Blumenauer Oktoberfest statt; im Moment (Januar/Februar) wird das Sommerfest gefeiert.


Einer herzlichen Verabschiedung folgt in Blumenau ein weiterer vergeblicher Versuch der Füllung unserer amerikanischen Gasflasche, aber der Großeinkauf ist erfolgreich. Bevor wir bei Ibiraquera (inzwischen mit gefüllter Gasflasche) unseren Platz direkt an einem Binnensee einrichten, verfolgen wir in Florianopilis (bei 40 Grad im Schatten) die Rekonstruktion der 1926 nach Plänen von G. Eiffel erbauten Hängebrücke Ponte Hercilio Luz (30.01.19).


Bei einem Stopp im Ortsteil Guarita von Torres wandern wir hinauf zum Kliff und blicken auf die Stadt und den auch hier in der Saison total überfüllten Strand.


Kurz vor Osorio müssen wir nur wenige Kilometer vom Highway BR 101 abzweigen, um zu dem sehr schönen Campingplatz am Lagoa da Pinguela zu gelangen (31.01.19).


Wegen des starken Straßenverkehrs verzichten wir auf eine Besichtigung der Millionenstadt Porto Alegre und lassen es uns an dem über 100 km langen See Lago dos Patos bei Tapes gut gehen (01.02.19).

Da die Stadt Rio Grande keine besonderen Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, beschränken wir die Besichtigung auf eine Stadtrundfahrt mit mey-hus. Entlang des Hafens fahren wir anschließend direkt auf den Atlantik-Strand.


Auf die 4 km lange Mole, die den Hafen vor dem stürmischen Atlantik schützt, ist es möglich, mit gleisgebundenen Wagen mit Segel hinauszufahren; bei sehr gutem Wind mit fast 40 km/h!


Da wir dem sandigen Untergrund, den Wellen und dem Wasserstand bei Ebbe & Flut nicht so richtig trauen, suchen wir für die Nacht den wesentlich sichereren nahen Campingplatz „Do Senandes“ auf (02.02.19).

Auf der Fahrt Richtung Uruguay durchqueren wir den ökologischen Park bei Taim (Estação Ecológica do Taim) und können neben den uns schon bekannten Wasserschweinen eine Vielzahl von Vögeln beobachten.



Kurz vor der Grenze verbringen wir noch einen Nachmittag am Atlantik in Hermenegildo (03.02.19).

Die Formalitäten zur Ausreise aus Brasilien sind innerhalb von 5 Minuten erledigt; aber danach sind wir immer noch in Brasilien, denn das Abfertigungsgebäude liegt etwa 3 km vor dem Ort Chui. Die Grenze verläuft in Chui in der Mitte der durch einen Mittelstreifen getrennten Hauptstraße, d.h. Fährt man Richtung Westen, bewegt man sich in Brasilien, fährt man Richtung Osten, in Uruguay. Hier heißt der Ort Chuj. Auf der nördlichen Seite der Straße muss in den zahlreichen Geschäften mit brasilianischen Real bezahlt werden, auf der südlichen Seite mit uruguayischen Pesos. Während wir den Großeinkauf noch auf brasilianischer Seite erledigt haben, müssen wir für den Bäcker auf der anderen Straßenseite erst einmal Geld umtauschen.


Die offizielle Einreise nach Uruguay ist dann wieder erst 3 km hinter dem Ort Chuj und dauert etwas länger, da wir die Einfuhrpapiere für das Wohnmobil unbedingt (und ohne Fehler) für die Verschiffung von Montevideo benötigen. Etwa 40 km weiter besuchen wir das noch von den Portugiesen ab 1762 erbaute Fortaleza (Fort) Santa Teresa und den benachbarten Park.


Bevor wir mey-hus bei jetzt angenehmen Temperaturen um die 25 Grad auf dem sehr schönen Campingplatz von Punta del Diablo plazieren, schauen wir uns noch den von vielen Aussteigern dominierten Badeort selbst an (04.02.19).


Da wir die eingeplanten Reservetage für unliebsame Zwangspausen bisher zum Glück nur einmal in Anspruch genommen haben, genießen wir die letzten Tage weiter in verschiedenen Badeorten an der uruguayischen Atlantikküste, wie Aquas Dulces, Barra de Valizas, Cabo Polonia und La Paloma. Hier stehen wir zwei Tage am 30 m hohen Leuchtturm, von dem sich ein schöner Blick über den Ort und die Bucht bietet (05./06.02.19).


Nach einem Stopp in dem modernen Badeort Punta del Este, der zum größten Teil auf einer Halbinsel liegt (08.02.19), …


… bereiten wir mey-hus für die Verschiffung nach Hause auf dem von einem Schweizer Paar Heinz & Silvia geführten Campingplatz „Paraiso Suizo“ bei Jaureguiberry vor (08.02. bis 11.02.19). Dies tun außer uns noch weitere Weltenbummler (links im Bild), andere haben hier ihr Fahrzeug für eine spätere Fortsetzung der Reise zwischengeparkt (rechts im Bild).


Da am Wochenende die Behörden und Geschäfte auch in Uruguay geschlossen sind, können wir erst am Montag (11.02.19) mit Hilfe von Silvia und Heinz die nötigen Dinge erledigen. Zunächst lassen wir den auf der Schotterstraße in Argentinien zerrissenen und notdürftig von uns geflickten Kabelbaum im 25 km entfernten Piriapolis reparieren. Anschließend suchen wir dort den Tierarzt auf und lassen Johnnie untersuchen und die Gültigkeit der notwendigen Impfungen überprüfen. Das von der Tierärztin ausgestellte Zertifikat senden wir per eMail an das Ministerium (MGAP) und überweisen das notwendige Geld für die Bearbeitung des Antrages. Gleichzeitig müssen wir sog. Amtsmarken (ähnlich Briefmarken) zur „Besiegelung“ des Antrages kaufen. Als das Geld im Ministerium eingegangen und der übersandte Antrag geprüft war, erhielten wir einen Besuchstermin für (noch heute!) um 14 Uhr im über 50 km entfernten San Carlos. Wegen nicht nachvollziehbarer Rückfragen zu den Impfungen und verabreichten Medikamenten dauerte die Bearbeitung dort eine knappe Stunde. Mit der staatlichen Genehmigung der Ausfuhr von Johnnie aus Uruguay und Einfuhr nach Argentinien in der Hand geht es zurück nach Piriapolis, wo wir einen robusten Kofferroller zum Transport unseres Gepäcks einschließlich der Hundebox von Montevideo nach Buenos Aires erstehen. Zuletzt können wir mey-hus eine Wohlfühlbehandlung in der Autowäsche. Am Abend bereiten wir schließlich das Wohnmobil für die Verschiffung vor und verabschieden uns von unserer netten Reisebekanntschaft Marion und Bernd.

Schon zeitig am Morgen erledigen wir die letzten Dinge im und am Wohnmobil, bevor wir zur letzten Etappe nach Montevideo aufbrechen. Diese ca. 100 km müssen wir aber nach Karte fahren, weil beim gestrigen Sturz von Thomas auf den glatten Fliesen der Tierarztpraxis das Navigationsgerät Totalschaden erlitten hatte.
Leider ist das Büro von KMA bzw. Grimaldi mitten in der Millionen-Stadt Montevideo, sodass die Parkplatzsuche sehr schwierig ist. Nach der Vorlage der nötigen Papiere und der Bezahlung der Hafengebühren erhalten wir den exakten Termin für die Zollabnahme und Abgabe von mey-hus am nächsten Tag im Hafen. Anschließend erledigen wir die Formalitäten (insbesondere für die Aus- und Einreise von Johnnie) und buchen die Überfahrt mit der Buquebus-Fähre von Montevideo nach Buenos Aires am 14.02.19.
Am vorher gebuchten Ibis-Hotel freuen wir uns, dass wir mey-hus die letzte Nacht sicher direkt vor dem Hotel parken können (12./13.02.19).


Die Abgabe des Wohnmobils erfolgt mit einstündiger Verspätung, aber ohne Probleme mit dem Zoll. Ein dahinter stehender Container zeigt das Ziel an, Hamburg.
Wir nehmen Abschied für die voraussichtlich nächsten 6 Wochen von unserem treuen Beleiter und Lastesel mey-hus, der uns auf den etwa 53.000 km vom äußersten Norden Amerikas bis zur südlichsten Stadt der Welt und bis hierher nach Montevideo nie ernsthaft im Stich gelassen hat!


Den Rückweg zum Hotel verbinden wir mit einer Besichtigung des Zentrums der Hauptstadt. Der 1928 im Stil des Art deco fertiggestellte Palacio Salvo ist das Wahrzeichen von Montevideo und war mit seinen 105 m bis 1935 das höchste Bauwerk Südamerikas.


Voll bepackt (1 Koffer, 3 Rucksäcke, Hundebox und Johnnie) lassen wir uns von einem Taxi zur Buquebus-Fähre bringen. Unser Schiff, die „Francisco“ ist mit einer Geschwindigkeit von 107 km/h die schnellste Fähre der Welt. Während der dadurch nur 2-stündigen Überfahrt nach Buenos Aires müssen wir das Gepäck (wie auf einem Flugplatz) aufgeben und Johnnie muss in die Box.


In Buenos Aires bringt uns wieder ein Taxi zunächst in das Hotel „Ibis Obelisco“, um uns von dem Gepäck zu erleichtern (14./15.02.19).
Anm.: In Südamerika gibt es nur wenige Hotels, die eine Übernachtung mit Hund zulassen; die Hotelkette "Ibis" gehört dazu.

Anschließend geht es zur SENASA (Veterinär-Amt), um die nötigen Papiere für Johnnies Ausreise aus Argentinien und Einreise in die EU am Wochenende mit dem Flugzeug zu erhalten. Nach langer Diskussion erkennen die netten Mitarbeiter das von einer Tierärztin in Uruguay ausgestellte Gesundheitszeugnis an und ersparen uns so einen erneuten Tierarztbesuch in Buenos Aires.


Sehr erleichtert besuchen wir am Abend die Tango-Show im Theater „Tango-Porteno“ mit Dinner.


Am letzten Tag unserer Reise schauen wir uns in Buenos Aires noch einige Dinge an, die wir beim ersten Besuch ausgelassen hatten. Der 1936 aus Anlass des 400-jährigen Stadtjubiläums errichtete 67 m hohe Obelisk steht an einer stark befahrenen Kreuzung im Zentrum der Stadt und ist deren Wahrzeichen.


Der aus dem Jahre 1910 stammende kolossale Justizpalast „Tribunale“ befindet sich am Plaza Lavalle (links).


Mittags holt uns Gustav entsprechend der Vereinbarung vom Ibis-Hotel mit dem selben Taxi wie am Donnerstag ab und fährt uns zum ca. 20 km entfernten Flughafen Ezeiza.


Entgegen der Praxis an vielen anderer Grenzen in Südamerika wird am Flughafen das am Donnerstag noch bei der SENASA ausgestellte Dokument für die Ausreise aus Argentinien und Einreise in die EU sehr genau geprüft. Nach der Abgabe unseres normalen Gepäcks muss neben der Hundebox auch Johnnie durch die Sicherheitsschleuse. Bereitwillig steigt er anschließend in seine Box und wird als Sondergepäck zum Flugzeug gebracht; nun steigen auch wir erleichtert ein.


Der 13-stündige Nonstop-Flug (Abflug 18 Uhr Ortszeit Buenos Aires/22 Uhr MEZ – Ankunft 11 Uhr MEZ in Frankfurt/M.) mit der Lufthansa verläuft sehr ruhig, wodurch er buchstäblich im Schlafe vergeht (16.02.19). Da bereits über der Schweiz der Sinkflug beginnt und herrliches Wetter herrscht, sehen wir das 4.478 m hohe Matterhorn in seiner ganzen Schönheit einmal aus einer anderen Perspektive.


Wie verabredet übergibt uns unser Sohn unser Auto für die letzten etwa 500 Kilometer bis nach Hause; zu unserer Freude hat er überraschend ein kleines „Empfangskomitee“ mitgebracht.
Mit der Ankunft in Rabenau geht der 2. Teil der Weltreise durch Amerika erfolgreich zu Ende (17.02.19).

Nun muss nur noch unser Wohnmobil (voraussichtlich Ende März) wohlbehalten in Hamburg ankommen. Am 20.02.19 wurde es in Montevideo von den Hafenarbeitern auf das RoRo-Schiff "Grande Nigeria" verladen, verzurrt und ...


... ist Richtung Europa (über Afrika) aufgebrochen.