(aktuell bis zum Ende der Reise/17.02.19)
Die Einreise nach
Mexiko erscheint im ersten Moment direkt an der Grenze sehr einfach.
Aus dem Internet und diversen Reisebeschreibungen wussten wir aber,
dass für das Fahrzeug eine Einfuhrgenehmigung erforderlich ist und
Touristen einen Stempel im Pass in Kombination mit einer
Touristenkarte benötigen. Beides erhält man nicht an der Grenze,
sondern in Büros irgendwo in einem der nächsten Orte. Da das Fehlen
dieser Dokumente streng bestraft wird, z.B. Beschlagnahme des
Fahrzeuges, suchen wir das nächste Büro auf. Hier wird unsere
Geduld auf eine harte Probe gestellt; immer wieder fragt der Beamte
die gleichen Dinge ab und schickt uns zum kopieren verschiedener
Dokumente zu einem Copy-Shop. Als wir zurückkommen, übernimmt ein
anderer Beamter die Bearbeitung und das Ganze geht von vorne los.
Nach 2 Stunden und um ca. 150 € erleichtert, setzen wir die Fahrt
mit den notwendigen Dokumenten fort.
Nach einem Stopp
in Santa Ana (22.08.18) dürfen wir uns in Guaymas direkt vor das
hübsche Hotel „Playa de Cortes“ mit Strom- und Wasseranschluss
stellen und alle Einrichtungen nutzen. So genießen wir den Tag in
der Anlage und am Golf von Kalifornien/Pazifik (23.08.18).
Nach fast 500 km
auf der (hier sehr langweiligen) Panamerica verbringen wir den
Nachmittag auf der Insel Maviri mit Baden. Am Abend fahren wir
aufgrund der lauten Musik der hier die (Freitag-) Nacht verbringenden
Jugendlichen über die verbindenden Dämme in die in Sichtweite
liegende Stadt Los Mochis und stehen sicher in einer Motel-Anlage
(24.08.18).
Anm.: Mit staunen bewundern wir die vielen Neubaustrecken im System der Highways von Mexiko. Für die fertigen (MEX-) Straßen wird allerdings eine Maut zwischen umgerechnet 0,10 € und 0,20 € erhoben.
Weitere 500 km
südlich in Mazatlan baden wir in der Emerald-Bay (bis Südamerika)
das letzte Mal am Pazifik. Auf dem direkt am Strand liegenden RV-Park stehen wir ganz allein, dagegen ist der Strand wegen des
Wochenendes gut besucht (25.08.18).
Nun verlassen wir
die Küstenregion und damit das heiße Klima im Flachland. Über
einen z.T. neu gebauten mautpflichtigen Highway queren wir in ca.
2.700 m das Gebirge Sierra
Madre mit wunderschönen Blicken in die Täler mit Wasserfällen …
… und erholen
uns von der kurvenreichen Fahrt in einem Freizeit- und Thermalbad bei
Durango, wo wir von einem Mitarbeiter nett empfangen werden und
unmittelbar an den Pools stehen dürfen (26.08.18).
Etwas östlich
davon speist der Fluß Mezquital den etwa 20 m hohen Wasserfall El
Saltito.
In der Nähe von
Nombre Dios wurde Ende des 18. Jahrhunderts aus den Resten einer
eingestürzten Kirche der Tempel und die Hacienda Juana Guierra
erbaut.
Auf dem Berg La
Bufa oberhalb von Zacatecas dürfen wir vor der Polizeistation über
Nacht auf dem Parkplatz des Museums und der katholischen Kirche
stehen. Von hier laufen wir hinunter in die Altstadt von Zacatecas.
Durch große, von dem spanischen Conquistador 1546 entdeckte,
Silbervorkommen wuchs die Stadt sehr schnell und verfügt über
zahlreiche koloniale Bauten. Die Kathedrale mit ihrem üppigen
spätbarocken Baustil bildet das Zentrum.
Ein Taxi bringt
uns wieder hinauf zu mey-hus, von wo wir den Blick auf die Altstadt
bei einem Glas Wein genießen (27.08.18).
So einfach war
die Zufahrt zu dem privaten (und einzigen) Campingplatz in Guanjuato
leider nicht. Zunächst mussten wir durch zahlreiche uralte Tunnel,
die die einzelnen Stadtteile verbinden. Da die lichte Höhe in der
Mitte 3,65 m war, ging es teilweise bei unserer Fahrzeughöhe von
3,20 m am Rand sehr knapp zu. Anschließend führte eine z.T. über
20 % Steigung aufweisende sehr enge und kurvenreicheStraße, die mit
Natursteinen gepflastert ist, zum Campingplatz. Mit unserem
Frontantrieb mussten wir an manchen Stellen mehrmals Anlauf nehmen.
Zusätzlich erschwerend waren die tief hängenden Freileitungen.
Die wird von
zahlreichen kolonialen Gebäuden, wie der Kathedrale, der
katholischen Kirche, dem Theater und insbesondere durch das
Universitätsgebäude aus der Mitte des 20. Jahrhunderts dominiert;
die Universität wurde jedoch bereits 1732 gegründet (28.08.18).
Wegen der
anstrengenden letzten Tage gönnen wir uns kurz vor San Miguel de
Allende einen Ruhetag auf einem Platz vor dem Hotel San Ramon
(29.08.18).
Da die Stadt
selbst im Vergleich zu den bereits gesehenen nichts besonderes zu
bieten hat, halten wir uns nicht lange dort auf und fahren weiter
nach Teotihuacan (30.08.18).
Von dem
Trailer-Park aus, wo wir ein Ehepaar aus Deutschland und eins aus der
Schweiz treffen, besichtigen wir die Pyramiden einer der
bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas. Die Stadt
hatte zu ihrer Blütezeit (100 bis 600 n. Chr.) ca. 200.000
Einwohner. Von der Mondpyramide (150 m x 120 m/46 m hoch) schauen wir
hinüber zu der um 100 n. Chr. erbauten Sonnenpyramide. Sie ist mit
einer Grundfläche von 225 m x 222 und einer Höhe von 65 m die
drittgrößte Pyramide der Welt.
Noch beeindruckt
von den Ausmaßen der Ruinenstadt suchen wir in Puebla eine
Fiat-Werkstatt auf und vereinbaren für den nächsten Tag einen
Termin für den fälligen Service (Ölwechsel, Öl-, Diesel- und
Luftfilter erneuern, Tausch der Räder (von vorne nach hinten/ von
hinten nach vorne), Überprüfung der Bremsbeläge, Austausch einer
Glühbirne). Von unserem Platz Las Americas lassen wir uns in die
hübsche Gaststätte (Rancho) des Deutschen Tio Horst bringen und
verbringen mit ihm und anderen Deutschen einen schönen Abend mit
Rouladen nach Thüringer Art und Tequilla (31.08.18).
Während unser
Wohnmobil von 8 bis 15 Uhr seinen Service erhält, bewundern wir
bereits von der Stadt aus den alles überragenden 5.462 m hohen
Vulkan Popocatepetl. Am Abend kehren wir mit einem ordentlich
gewarteten und gereinigten mey-hus auf den gleichen Stellplatz wie am
Vortag zurück (01.09.18).
Nur wenige
Kilometer entfernt befindet sich die Pyramide von Cholula. Da sie
bereits verlassen und überwachsen war, als die Spanier kamen, bauten
diese auf den vermeintlichen Hügel eine Kirche. Seit Mitte des 20.
Jahrhunderts finden gezielte Ausgrabungen statt, so dass heute einige
Teile der Pyramide sichtbar.sind. Nahe der Küste
verbringen wir den Abend in einem Bad an einem Wildwasserbach bei
Tecolapan (02.09.2018).
Bereits am
nächsten Morgen sind wir im Besitz der Versicherungen für
Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costa Rica. Nur für Belize müssen
wir nun noch an der Grenze eine Versicherung abschließen.
In Merida werden
die Lebensmittelvorräte aufgefüllt, bevor wir uns in Chichen It Za
eine weitere Pyramide (zu dieser Tageszeit) gemeinsam mit zahllosen
Touristen anschauen. Vom 8. bis 11. Jahrhundert muss die Stadt eine
überregionale Bedeutung gespielt haben. Die Pyramide des Kukulcan
ist 30 m hoch und hat eine Grundkantenlänge von 55 m. Innerhalb
eines Hotelareals im nahen Piste finden wir (gemeinsam mit einem
jungen Paar aus der Schweiz) einen ruhigen Platz (06.07.18).
An der Ostküste
von Yucatan meiden wir die extrem teuren Badestrände zwischen Cancun
und Tulum und wählen einen schönen Platz direkt im Dschungel
(„Caveland in the Jungle“). Hier laden einige der auf Yucatan
zahlreich vorhandenen Cenotes (dolinenartiges mit Süßwasser
gefülltes Kalksteinloch) zum Baden ein (07.09.18).
Im nahen Tulum
schauen wir uns die historische Maya-Stätte an, die im 13. und 14.
Jahrhundert eine der größten Städte in Yucatan war. Neben mehreren
Palästen beeindruckt der „Tempel des Windgottes“ direkt am Meer
besonders.
Den Rest des
Tages genießen wir im Cocolitos-Strandbad an der Laguna-Azul. Der
See wird auch Lagune der 7 Farben genannt – zurecht (08.09.18).
Im Anschluss an
den Einkauf in Chetumal verlassen wir nach knapp 3 Wochen Mexiko und
überqueren die Grenze nach Belize. Da wir die Quittung für die
touristische Einreise nach Mexiko in Papierform nicht mehr hatten
(nur den Abbuchungsnachweis von der Visa-Card), mussten wir die
Gebühr bei der Ausreise nochmals bezahlen (2 x 25 €). Am späten Abend freuen wir uns noch über die Mail mit der Bestätigung unserer Überfahrt mit einem Segelboot von Panama nach Kolumbien vom 02. bis 07.10.18 und überweisen die fällige Anzahlung.
Obwohl die
insgesamt 5 km lange Höhle bisher nur teilweise erforscht ist, wird
an Hand der bisher mehr als 1.400 gefundenen Artefakte die Nutzung
für Zeremonien in der Zeit von 800 bis 1000 vermutet. Die Fundstücke
sind durch das kalkhaltige Wasser teilweise versintert und verbleiben
alle in der Höhle (d.h. sie werden nicht freigelegt und in ein
Museum gebracht). So auch die insgesamt 14 gefundenen Skelette. Die 7
Erwachsenen und 7 Kinder (jünger als 5 Jahre) wurden dem Regengott
geopfert, wie z.B. auch die Frau, deren Skelett (bis auf die beiden abgehackten Hände) noch fast vollständig
erhalten ist.
Die über das
Leben der Mayas erzählenden Skelette und Gefäße in Verbindung mit
den riesigen Tropfsteinen haben einen nachhaltigen Eindruck
hinterlassen! Der Rückweg erfolgt auf dem selben Weg.
Auf der Fahrt
nach Guatemala werden wir an einer Kontrollstelle darauf hingewiesen,
dass unsere für 3 Tage abgeschlossene Kfz-Versicherung für Belize
in 45 Minuten abläuft. Rechtzeitig erreichen wir die Grenze, wo sehr
nette (meist weibliche Beamte) die Ausreise aus Belize und Einreise
nach Guatemala innerhalb von 50 Minuten hinbekommen; einschließlich
der Fahrgenehmigung (allgemeine Maut) für Guatemala.
In der Kühle des
Morgens passieren wir ca. 20 km vor Tikal, nach der Bezahlung des
(für Ausländer gegenüber den Einheimischen 10 mal höheren)
Eintritts, den Kontrollpunkt. Auf einer guten Straße durch den
Dschungel erreichen wir den Parkplatz, von wo es zu Fuß etwa 2 km
auf einem Pfad weiter durch den tropischen Regenwald zu der antiken
Stadt der Maya geht. Tikal war eine der bedeutendsten Städte der
klassischen Maya-Periode vom 3. bis 9. Jahrhundert.
Spätestens im 10. Jahrhundert wurde die zu dieser Zeit etwa 200.000
Einwohner zählende Stadt fast vollständig verlassen, war aber nie
ganz vergessen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Erforschung
insbesondere des zentralen Bereiches, der sich über 16
Quadratkilometer erstreckt und über 3.000 Bauten aufweist. Das
Zentrum bildet der Große Platz, der von den Tempeln 1 und 2 und der
zentralen und nördlichen Akropolis eingerahmt wird (Bild: Tempel 1 und nördliche Akropolis vom Tempel 2 aus fotografiert).
Auf
dem selben Weg geht es, beeindruckt und schwitzend, zurück. Schmale
Straßen bringen uns nach Süden an den Rio Dulce (Abfluss des Lago
Izabal), wo wir in der Ram Marina umgeben von Yachten aus der ganzen
Welt einen sicheren Platz zugewiesen bekommen (13.09.18).
Wegen
der Reisewarnungen für Guatemala (sowie Honduras und Nicaragua)
halten wir uns trotz der zahlreichen Sehenswürdigkeiten nicht länger
in dem Land auf und fahren zur Grenze nach Honduras. Da die gesamte
Kontrolle und Ausstellung der Formalitäten von Beamten aus Guatemala
und Honduras gemeinsam in einem großen Raum erfolgt, haben wir nach
weniger als einer Stunde die Grenze passiert. Auch die übrig
gebliebenen gualtemaltekischen Quetzal bekommen wir in dieser Zeit
noch günstig in honduranische Lempira getauscht.
Die
Besichtigung der historischen Stätten von Copan verschieben wir auf
morgen und gehen in der Altstadt gemütlich Essen und anschließend
in den kleinen Pool des Hotels, wo wir sicher stehen (14.09.18).
Am
Morgen werden wir auf dem Fußweg zur historischen Maya-Stätte von
Copan von frei lebenden Papageien begrüßt.
Die
Anlage wird nicht vorrangig geprägt von Pyramiden und Tempeln,
sondern von sehr gut erhaltenen Skulpturen. Da sie künstlerisch das
Leben der Mayas darstellen, wird die Anlage auch das „Paris der
Mayas“ genannt. Sie
war bewohnt von 250 bis 900, die Blütezeit war im 8. Jahrhundert.
Danach
werden wir durch die anlässlich des Unabhängigkeitstages
stattfindenden Straßenfeste aufgehalten, dafür wird auf den
zahlreich folgenden Straßenbaustellen nicht gearbeitet.
Kurz
vor dem Ziel stellen wir fest, dass wir hinten links einen Plattfuß
haben. In der Reifenwerkstatt in La Esperanza wird der Reifen
repariert.
In
dem nahen Los Pinos Mountain Resort lassen wir den erlebnisreichen
Tag ausklingen (15.09.18).
Nach
einer 400 km langen Quälerei über schlechte und kurvenreiche
Straßen sind wir bei der Ankunft in Danli etwas ratlos, da die
vorgesehenen Stellplätze nicht möglich sind; das kleine Hotel mit
einem bewachten Parkplatz davor war geschlossen und der Campingplatz
etwa 20 km entfernt aufgrund des schlechten Feldweges für uns nicht
erreichbar. Nach langem Suchen dürfen wir auf dem eingezäunten
Parkplatz des Hotels „Granada“ im Zentrum der Stadt die Nacht
sicher in mey-hus verbringen (16.09.18).
Die
Ausreise aus Honduras ist innerhalb von 10 Minuten erledigt, danach
beginnt eine 1,5 stündige Tortur bei der Einreise nach Nicaragua.
Obwohl ausreichend Beamte an der Grenze anwesend waren, fühlten sich
nur einige gewillt, unsere Papiere zu bearbeiten. Persönlich sind
sie alle mit dem neuesten Handy ausgestattet, aber die Daten werden
alle handschriftlich in Formulare eingetragen. Nach der
Fertigstellung der Einreisegenehmigung müssen wir diese und die
Pässe in einem Copy-Shop kopieren lassen, obwohl in den Büros
ausreichend Kopierer vorhanden sind. Anschließend benötigt eine
Mitarbeiterin (von 10 Anwesenden) etwa 40 Minuten für die Abschrift
der Fahrzeugpapiere für die Fahrgenehmigung in Nicaragua. Am Ende
müssen wir für die Papiere 24 US$ bezahlen, die eigene Währung
(Cordoba) wird nicht akzeptiert. Kein Wunder, dass auf beiden Seiten
der Grenze LKWs viele Kilometer weit tagelang auf den Grenzübertritt
warten.
Anschließend
werden wir von Straßen in einem sehr guten Zustand und relativ
sauberen Ortschaften überrascht. Die Bewohner begrüßen uns überall
sehr freundlich, von politischen Unruhen oder Demonstrationen ist
nichts zu sehen. Dennoch suchen wir sicherheitshalber für die Nacht
einen bewachten Parkplatz innerhalb des Geländes des Roten Kreuzes
in Granada auf. Die Stadt wurde bereits 1524 gegründet und ist von
vielen Gebäuden im Kolonialstil geprägt. Dabei gilt die 1529
erstmals erbaute Kathedrale als eine der wichtigsten Kolonialbauten
Zentralamerikas. Den Stadtbummel beenden wir in einem der zahlreichen
hübschen Restaurants (17.09.18).
Wegen
der Gefahr, dass die Unruhen wieder aufflammen, verlassen wir
Nicaragua schon wieder.
Vom
Hotel aus wurde von den Eigentümern auch mit Gleisen und Lokomotiven
einer Feldbahn ... ... eine 4 km lange alpine Bergbahn auf einen oberhalb
gelegenen Hügel nachgestaltet. Von dort bietet sich bei klarer Sicht
(, die wir leider nicht hatten,) ein schöner Blick auf den aktiven
Vulkan Arenal.
So
besuchen wir in der Nähe des Staudamms des Lake Arenal den Park
Mistico mit vielen Trails und Hängebrücken, aber der Vulkan Arenal
zeigt erst wenig später wenigstens etwas von seinem kahlen Kegel. Da
wir aber ohnehin zum höchsten Vulkan Costa Ricas fahren, können wir
mit dem Versteckspiel leben.
Wegen
erneuter Straßenblockaden treffen wir erst am späten Nachmittag am
Vulkan Irazu ein. Da der Zugang zum Nationalpark rund um den Krater
bereits geschlossen hatte, unternehmen wir die Wanderung durch und
entlang der Krater am nächsten Morgen (20.09.18). Da uns die Demonstranten unterwegs mit ihren
Straßenblockaden wieder viel Zeit gestohlen haben, können wir unseren
Platz kurz hinter San Vito, Cascata del Bosco, inmitten des
tropischen Regenwaldes leider nur mit einer kurzen
Wanderung und einem Besuch der schönen Gaststätte des aus Kalifornien stammenden John genießen (21.09.18).
Auf
abenteuerlichen, kurvenreichen, engen und steilen Straßen verlassen
wir nun die Talamanca-Gebirgskette (Teil der
Kordilleren) und überqueren im Flachland die Grenze von Costa Rica
nach Panama mit dem inzwischen gewohnten Prozedere und Zeitaufwand.
Nach
der Grenze verleidet die gute Autobahn (maximale Geschwindigkeit 100 km/h, meist jedoch nur 80 oder 60 km/h) zum zügigen Fahren, aber die
etwa alle 10 km postierten Polizisten mit Laser-Pistolen „bremsen“
uns.
So
beenden wir die fast 500 km lange Etappe und legen auf einem
Campingplatz direkt am Pool des Hotels „Express Inn“ in Coronado
einen Ruhetag ein (22./23.09.18).
Ausgeruht
besuchen wir zunächst den Friedhof der beim Versuch des Baus des
Panama-Kanals durch die Franzosen von 1880 bis 1889 ums Leben
gekommenen ca. 22.000 Bauarbeiter (7,5 Menschen pro Tag!).
Aus
Sicherheitsgründen verbringen wir die Nacht auf dem bewachten
Parkplatz des 5* Hotels „Melia Panama Canal“ bei Colon
(24.09.18).
Als
wir am nächsten Morgen von unserem Agenten für die Verschiffung
unseres Wohnmobils trotz mehrfacher Anfragen per E-Mail und WhatsApp
immer noch keine Antwort erhalten haben, entscheiden wir uns, ihn
persönlich aufzusuchen. Das Problem ist nur gewesen, dass er sein
Büro in der Freihandelszone von Colon hat und die nur mit
Genehmigung mit einem Fahrzeug befahren werden kann; also 2 km hin
und wieder zurück laufen. Im Büro erfahren wir, dass die Reederei
Wallenius unsere Buchung storniert hat, weil die geringen
Frachtmengen ein Anlaufen des Hafens in Colon nicht rechtfertigen.
Dafür lief unerwartet ein RoRo-Schiff der Reederei NYK den Hafen an,
den es jedoch bereits am Freitag in die von uns gewünschte Richtung
Cartagena in Kolumbien wieder verlässt. Also versuchte unser Agent
eine Bestätigung der Verschiffung zu bekommen, die bis zum Abend
jedoch nicht vorlag. Ein weiteres Problem war, dass alle endgültig
und zeitweise importierten Fahrzeuge zu einer technischen Inspektion
bei der Polizei in Panama-City erscheinen müssen, bearbeitet werden
jedoch nur 20 Fahrzeuge pro Tag. Also suchten wir uns total
deprimiert erst einmal einen Stellplatz, den wir etwas außerhalb von
Colon mit dem Hostel „La Granja“ fanden. Hier entschieden wir,
was wir tun (25.09.18).
Ohne
Bestätigung der Reederei fahren wir kurz nach 4.00 Uhr morgens los
zu der etwa 100 km entfernten Hauptstadt Panama-City, wo wir gegen
5.30 Uhr eintreffen. Zu unserem Erstaunen hatten sich die ersten
Autobesitzer schon um 3.00 Uhr in der Frühe angestellt, so dass wir
mit unserer Nummer 8 noch recht zufrieden sein konnten.
Obwohl
die Inspektion (abgesehen von den sprachlichen Schwierigkeiten) ohne
Probleme ablief, hielten wir das nötige Dokument wegen der
Bürokratie erst nach 15.00 Uhr in der Hand. Wieder auf dem selben
Stellplatz angekommen, erhielten wir per E-Mail von unserem Agenten
die Bestätigung der Verschiffung des Wohnmobils für Freitag, welch
eine Erleichterung (26.09.18).
Nach
der Abnahme durch den Zoll sollten die Kosten (ca. 2.800 $) für die
Verschiffung, Hafengebühren und Provision für den Agenten bei ihm
mit Kreditkarte bezahlt werden. Da dies trotz mehrfacher Versuche nur
teilweise funktionierte, „klingelten“ bei der
Kreditkartengesellschaft in Deutschland die „Alarmglocken“ und
die Karte wurde erst einmal gesperrt. So wurde der Restbetrag mit
unseren letzten Reserven an Bargeld bezahlt.
Fast
vollständig ohne Geld fahren wir wieder nach La Granja, nehmen uns
dort diesmal ein Zimmer und unternehmen noch eine Wanderung im
Regenwald mit Blick auf die Seen, die vom Kanal mit genutzt werden
(27.09.18).
Anm.:
Durch den langen Einfluss der USA auf Panama, insbesondere die
Panama-Kanalzone ist die offizielle Währung der US-Dollar.
Da
in Panama in Taxen und Bussen keine Hunde transportiert werden
dürfen, bringt uns netterweise der Chef der Ferienanlage selbst zu
dem etwa 50 km entfernten Puerto Lindo. Bei der Gelegenheit füllen
wir unsere Bargeldkasse mit der „Ersatzkarte“ an einem
Geldautomaten wieder etwas auf, aber Bargeldabhebungen sind in Panama
auf max. 500 $ beschränkt!
In
der Nähe des Hafens werden wir im Hostel „Wunderbar“ von den
deutschen Eigentümern Silvia und Guido freundlich empfangen. Hier
werden wir die nächsten Tage bis zu Abfahrt mit dem Segelboot leben.
Außerdem
fährt Thomas nochmals allein mit dem abenteuerlichen Linienbus
zurück bis Sabanitas, um nach der erreichten Freischaltung der
Kreditkarte das für die Überfahrt notwendige Bargeld abzuheben. Da
die Fahrt durch Portobelo führt, gehört natürlich eine
Besichtigung der dortigen Festungsanlagen dazu. Sie wurden von
Kolumbus nach seiner 4. Atlantiküberquerung im Jahr 1502 angelegt; 1596 starb hier der englische Freibeuter Francis Drake. (28.09. bis
02.10.18)
Am
Abend des 02.10. stechen wir mit dem Segelschiff Amande gemeinsam mit
12 weiteren Weltenbummlern aus verschiedenen Ländern in See. Die
Crew besteht aus dem Kapitän Alberto, seinem Sohn Nikolai und seiner
Schwester Maria.
Die
Fahrt führt die ersten 3 Tage durch das San Blas Archipel mit seinen
teilweise unbewohnten Inseln.
Diese
laden mit ihren weißen Stränden zum Baden und Schnorcheln ein.
Danach
segeln wir nonstop 2 Tage begleitet von Delphinen ...
… durch
die Karibik bis Cartagena in Kolumbien, wo wir am 07.10. kurz nach
Mitternacht ankommen (02.10. bis 06.10.18)
Anm.:
Ein großes Lob gebührt der Crew für die Organisation an Bord und
problemlose Fahrt. Auch die Zusammensetzung der Passagiere hat zu
einem unvergesslichen Erlebnis beigetragen.
Bis
wir unser Wohnmobil aus dem Hafen ausgelöst haben, wohnen wir im
Hotel Balcone de Alheli direkt in der hübschen Altstadt von
Cartagena.
Durch
die unendliche Bürokratie bei den Hafenbehörden werden aus der
ursprünglich geplanten einen Nacht 3 Nächte. Damit haben wir Zeit,
die Altstadt …
... seine
Menschen …
… und
die 1796 fertiggestellte Stadtmauer näher kennen zu lernen.
Die
Einzelheiten des 3-tägigen nervenden Gangs durch die Behörden
ersparen wir uns; unser Dank gilt Rodolfo vom Büro Enlace Caribe für
seine Hilfe. Am Nachmittag des 09.10. nehmen wir unser Wohnmobil
unversehrt und vollständig entgegen (07. bis 09.10.18).
Anm.:
Für Südamerika ist der Abschluss einer KFZ-Haftpflichtversicherung
relativ leicht. Über die in Argentinien lebenden Deutschen Claudia
Metz und Klaus Schubert (Kontakt: info@abgefahren.info)
kann eine Versicherung für Argentinien und alle an Argentinien
angrenzenden Länder abgeschlossen werden. Da sie seit kurzem auch
für Peru gilt und in Ecuador keine Haftpflichtversicherung üblich
ist, war nur zusätzlich eine Versicherung für Kolumbien
erforderlich.
Danach
schaffen wir es nur noch einige Kilometer bis Turbaco zur Finka La
Pradera (10.10.18).
Von
dort führt die zum Teil in einem katastrophalen Zustand befindliche
2-spurige Straße (Nr. 25/Panamericana) durch die Anden bis fast
3.000m Höhe. Nach etwa 450 km stoppen wir, bereits im Dunkeln und
starkem Regen, die Fahrt und übernachten vor dem Hotel Estadero El
Rancho (11.10.18).
Auf
der Fahrt nach Guatape rächt sich mey-hus für die vielen
mitgenommenen Schlaglöcher des letzten Tages mit 2 platten Reifen
gleichzeitig (Durchschläger rechts vorn und hinten).
Nach
langer Suche finden wir am Abend noch einen Platz vor einer
Gaststätte am See von Guatape (12.10.18).
Belohnt
wird der Aufstieg mit einem herrlichen Rundumblick auf die
Seenlandschaft.
Bei
der Fahrt durch die 2,4 Millionen Einwohner zählende ehemalige
Drogenhauptstadt Medellin müssen wir einen weiteren Reifen (hinten
links) reparieren lassen. Anschließend überqueren wir auf einer
diesmal ordentlichen, aber schmalen und kurvenreichen Straße
Höhenzüge der Anden und genießen den Nachmittag direkt am Pool des
Hotels Vegas del Sol (13.10.18).
Über
Pereira gelangen wir nach Salento und von dort auf einer sehr
schmalen Straße ins Valle del Cocora (Cocora-Tal). In dem Tal
unternehmen wir am folgenden Tag eine mehrstündige Wanderung und
bewundern die mit bis zu 60 m höchsten Palmen der Welt; die
Wachspalme ist der Nationalbaum Kolumbiens. Zur Belohnung gibt es
danach eine frische Forelle vom Holzgrill (14./15.10.18).
Auf
sehr guten Straßen durch die Anden kommen wir schnell voran Richtung
Süden bis kurz vor Popayan. Auf dem Campingplatz „Rayas del Sol“
werden wir vom Besitzer nett begrüßt. Da auf den letzten Kilometern
die Kontrolllampe für den erforderlichen Wechsel der Bremsbacken
aufleuchtete, werden wir versuchen, in der Stadt eine dafür
geeignete Werkstatt zu finden (16.10.18).
In
einer Citroen/Renault-Werkstatt werden die (aus der Erfahrung in
Indien im Vorjahr) mitgebrachten Bremsbacken fachmännisch eingebaut.
Die
Altstadt von Popayan ist bekannt für ihre vielen kolonialen Bauten,
die meist weiß angestrichen sind, wie auch die 1906 fertiggestellte
Kathedrale. Auf dem Campingplatz „Parador“ bei Patia kühlen wir
uns im Pool von dem anstrengenden Tag ab (17.10.18).
Die
Straße führt uns, mitunter abenteuerlich, entlang der Hänge durch
die Anden bis kurz vor die Grenze nach Ipiales.
Hier
schauen wir uns die in 5 Abschnitten (1. Abschnitt: Mitte des 18. Jh.
/ 5. Abschnitt 1949 fertiggestellt) über einem Fluss erbaute
Wallfahrtskirche von Las Lajas an (18.10.18).
An
der Grenze müssen wir sowohl bei der Ausreise aus Kolumbien als auch
bei der Einreise nach Ecuador sehr lange inmitten des gewaltigen
Flüchtlingsstromes aus Venezuela warten. Da Kolumbien nach der
Aufnahme von mehr als 800.000 Flüchtlingen überfordert ist, ziehen
die Flüchtlinge nun weiter nach Ecuador. An einem See bei
Ibarra/Ecuador verbringen wir die nächsten beiden Tage auf dem von
Deutschen betriebenen Campingplatz „Villa Sommerwind“
(19./20.10.18).
Anm.: Während der Finanzkrise in Ecuador Ende der 1990-er Jahre verfiel die einheimische Währung so stark, dass der US-Dollar zur wichtigsten Währung wurde. Im Jahr 2000 wurde er dann als offizielle Währung Ecuadors eingeführt.
Auf
der Fahrt nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador, überschreiten wir
bei Quitsato Sundial den Äquator.
Die
auf einer Höhe von 2.850 m liegende Stadt Quito schmiegt sich an die
umgebenden Hänge der Anden. Am Wochenende treffen sich viele der 1,6
Millionen Einwohner in der schönen kolonialen Altstadt auf dem Placa
Grande mit der Kathedrale (21.10.18).
Nach
einer Nacht auf einem bewachten Parkplatz unterzieht sich Kerstin bei
einem deutsch sprechenden Arzt einem Gesundheitscheck. Danach
erklimmen wir erstmals eine Höhe von über 4.000 m (Andenpass 4.074
m). Sowohl wir als auch mey-hus haben den Härtetest gut bestanden,
nur einige Limonadenflaschen sind aufgrund des geringeren Außendrucks
explodiert, so dass wir bei der Ankunft in Tena die gesamte
Heckgarage ausräumen und reinigen müssen.
Nahe
Tena schauen wir uns am Morgen eine kleine Fabrik an, die die
hiesigen Edel-Kakaoschoten zu einer zuckerlosen Schokolade
verarbeiten (Verkostung inbegriffen).
Kurz
vor unserem Ziel Banos quälen wir uns (und mey-hus) auf einer
schmalen, kurvenreichen Straße hinauf zum Casa del Arbol, einem
Baumhaus am Fuße des 5.023 m hohen sehr aktiven Vulkans Tungurahua.
Am Baumhaus ist eine Seilschaukel angebracht, auf der das
Hinausschwingen über das etwa 800 m tiefer liegende Tal möglich ist
(23.10.18).
Am
Morgen erledigen wir im Zentrum von Banos den überfälligen
Großeinkauf und laufen zu einer Schlucht des Flusses Pastaza.
In
Colta befindet sich die 1534 erbaute und damit älteste Kirche
Ecuadors.
Wegen
des späten Eintreffens in Cuenca verschieben wir den Stadtrundgang
auf den nächsten Morgen (24.10.18).
Am
Nachmittag erholen wir uns u.a. am Pool der Hostels Campo Alegre in
der Nähe von Loja (25.10.18).
Ein
vorerst letztes Mal überqueren wir mehrere Andenpässe …
… und
passieren die Grenze von Ecuador nach Peru. Dank der guten
Organisation auf beiden Seiten haben wir die Formalitäten in einer
guten ½ Stunde erledigt. Doch diesem guten ersten Eindruck von Peru
folgt der Schock, am Straßenrand und in den Dörfern liegen Unmengen
von Müll und die Straßen sind teilweise in einem sehr schlechten
Zustand. Am späten Nachmittag ist Endstation in der Ferienanlage
„Porta Verde“ in Piura, wo wir ein junges Paar aus Venezuela
kennenlernen, die von ihrem Heimatland aus in 5 Monaten mit dem Fahrrad
nach Feuerland fahren wollen (26.10.18).
So
können wir erst gegen Mittag die Stadt Piura verlassen, aber treffen
noch rechtzeitig vor der Schließung des Museums über die
archäologische Stätte von Sipan in Chiclayo ein. Hauptattraktion
ist das Grab des sog. „Herrn von Sipan“. Das erst 1987 entdeckte
königliche Grab mit Skeletten von 8 mit ihm geopferten Menschen und
zahlreichen Grabbeigaben gibt einiges preis über das bis 700 n. Chr. hier lebende Volk der Moche.
Auch
heute geht die Fahrt nicht ohne Werkstatt ab, nach einigen Kilometern
haben wir einen platten Reifen auf dem rechten Vorderrad. Zum Glück
finden wir in der Wüste, die wir seit 2 Tagen parallel zum Pazifik
durchqueren, in einem kleinen Ort eine sehr primitive
Reifenwerkstatt. Mit geflicktem Reifen treffen wir in Huanchaco seit
Panama erstmals wieder auf den Pazifik. Am Nachmittag bietet der
Strand und am Abend eines der vielen Restaurants an der Uferpromenade
Erholung für die anstrengenden letzten Tage (28.10.18).
Bei
der Fa. Costa-Gas werden wir am Morgen nett empfangen und bekommen
unsere seit einigen Tagen leere (in den USA gekaufte) Gasflasche
befüllt.
Die
Panamericana bringt uns durch die Küstenwüste bis Huarmey
(29.10.18) ...
… und
weiter in die 8 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt von Peru –
Lima.
Von
unserem Platz in dem von hohen Mauern umgebenden Gelände des „Club
Germania“, der nur Klubmitgliedern und Personen mit deutschem Pass
offen steht, fahren (bzw. stehen) wir mit dem Taxi durch den
katastrophalen Großstadtverkehr (1 Stunde für 14 km) ins Zentrum
mit seinen vielen historischen Gebäuden. Die meisten davon befinden
sich rund um die Plaza de Armas de Lima, wie die 1625 geweihte Kathedrale, der Palast
des Erzbischofs (1924) und der Regierungspalast (1535) (von rechts nach links).
Aber
auch andere schöne Gebäude umrahmen den Platz, u.a. das Rathaus von
Lima.
Im
Club Germania erfreuen wir uns in der Schwimmhalle (inkl. der sehr
sauberen und warmen Duschen) und der Gaststätte mit deutschem Essen
und Bier (30./31.10.18).
Nun
verändert sich das Landschaftsbild, die Sandwüste geht in eine
gebirgige Steinwüste über. Hier befinden sich die zwischen 800 und
600 v. Chr. im Rahmen von Fruchtbarkeitsritualen angelegten Linien
von Nazca und Palpa. Sie wurden ab den 1950-er Jahren sehr intensiv
von der gebürtigen Dresdnerin Maria Reiche erforscht. Die meisten
Bilder können nur von oben erkannt werden, wie hier von einem
Aussichtsturm.
Um
die ganze Vielfalt der Figuren auch in den unzugänglichen Gebieten
sehen zu können, buchen wir bei unserem heutigen Gastgeber im Hostel
La Maison Suisse, einem Piloten, für den nächsten Tag
einen Rundflug (02.11.18).
Um
klare Sicht zu haben, wählt Thomas einen Flug bereits um 8 Uhr
morgens. Auf dem kleinen Flugplatz führt eine sehr junge Frau die 6
in einem Flugzeug mitfliegenden Passagiere zu dem einmotorigen
Flugzeug. Wenig später nimmt sie hinter dem Steuer Platz und startet
die Maschine – es ist eine noch in der Ausbildung befindliche
Pilotin (der Fluglehrer nimmt daneben Platz).
Wieder
gut gelandet brechen wir auf zu der 650 km entfernten Stadt Cusco.
Die Fahrt führt über mehrere Pässe und eine in über 4.500 m
liegende Hochebene, wo wir erstmals von Lamas begrüßt werden.
Nach
der Hälfte der Strecke stoppen wir kurz hinter Chalhuanca auf einem
Platz vor dem hübschen Hotel „Tampumaya“ (03.11.18).
Bei
strömenden Regen treffen wir in der ca. 3.500 m hoch gelegenen Stadt
Cusco ein und ruhen uns auf dem Campingplatz „Quinta Lala“
gemeinsam mit zahlreichen anderen Weltenbummlern aus (04./05.11.18).
In
Cusco ist ein Großteil der kolonialen Altstadt erhalten oder wurde
nach dem schweren Erdbeben von 1950 wieder aufgebaut. Das Zentrum
bildet die Plaza de Armas mit der Kathedrale, mehreren anderen
Kirchen und mit Arkaden und Balkonen versehenen kolonialen Häusern.
Auf
einen Tipp der Eigentümerin des Campingplatzes hin, suchen wir (nach
dem fälligen Einkauf) einen Reifenhändler (Goodyear) in Cusco auf.
Zu unserer Freude hat er 4 neue Reifen in der erforderlichen
Dimension und mit einem für die hiesigen Straßen ordentlichen
Profil.
In
dem etwa 30 km entfernten Puno mieten wir bei einem Einheimischen ein
Boot und fahren mit ihm auf mehrere in der Lagune des Titicaca-Sees
schwimmende Schilfinseln. Auf der Insel seiner Familie erklärt er
uns den Aufbau der Inseln und das Leben der Bewohner.
Anm.:
Ursprünglich lebten auf den Inseln die ethnische Gruppe der Urus,
die heute überwiegend auf dem Festland bei Puno leben. Jetzt leben
auf den etwa 100 Inseln ca. 2.800 Indios. Die Inseln werden in
regelmäßigen Abständen auf der Oberfläche mit neuem Schilf
bedeckt, während die unteren Schichten verfaulen. Nach 25 Jahren
muss dann die Insel aber aufgegeben werden und neu aufgebaut werden.
Auf jeder Insel lebt eine Großfamilie und auf 3 Inseln gibt es sogar
eine Grundschule.
Südlich
von Puno übernachten wir unweit des Titicaca-Sees auf einem
Campingplatz neben einem Hotel (07.11.18).
Etwa
100 km weiter südöstlich überqueren wir die Grenze von Peru nach
Bolivien. Da auf peruanischer Seite die Insassen von 3 großen Bussen
vor uns stehen ...
… und
wir uns auf bolivianischer Seite für die Ausstellung der
Einfuhrgenehmigung für unser Wohnmobil online eine Registriernummer
in einem nahen Internetcafe besorgen müssen, dauert die Überquerung
mehr als 2 Stunden.
Der
Weg nach La Paz führt zunächst lange Zeit entlang des
Titicaca-Sees, bevor wir ihn auf einer abenteuerlichen Fähre
überqueren müssen.
Nach
der notwendigen Durchquerung der Großstadt La Paz auf den den total
überlasteten und verstopften Straßen checken wir auf dem zum Hotel
„Oberland“ gehörenden Campingplatz ein. Von dem nahen Valle de
la Luna bietet sich ein herrlicher Blick auf die Stadt
(09./10.11.18).
Zum
Glück haben uns vor einigen Tagen entgegenkommende Globetrotter mit
Hund darüber informiert, dass wir bei der Einreise nach Chile für
Johnnie ein amtliches Gesundheitszeugnis benötigen. Also begeben wir
uns mit dem Taxi in das Zentrum von La Paz zu einer zugelassenen
Tierärztin, wo wir am Vortag einen Termin vereinbart haben. Nach der
Sichtung des EU-Tierausweises, insbesondere der Gültigkeit der
Impfungen, der Begutachtung des Hundes, der Verabreichung der
Entwurmungstabletten und der Bezahlung von umgerechnet ca. 30 €
wird das amtliche Dokument für die Einreise nach Chile ausgestellt.
Durch
das Tal „Valle de Lluta“ geht es hinunter nach Arica am Pazifik.
Da der Abstieg von fast 5.000 m auf Meeresniveau deutliche Erschöpfung bei
uns hinterlässt, legen wir auf dem Campingplatz „La Armada“ und
dessen Pool einen Ruhetag ein und beseitigen notdürftig die Spuren des Vortages am Wohnmobil (11./12.11.18).
Auf
der Fahrt durch die von Schluchten durchzogene Atacama-Wüste stoppen
wir und lauschen den magischen Klängen, die durch die Wechselwirkung
des Windes mit der Form der zu Ehren der Chinchorro-Kultur
errichteten Skulpturen entstehen.
Etwas
weiter "laufen" wir durch die (ehemals 3.700 Einwohner zählende)
Geisterstadt Humberstone, wo von 1872 bis 1961 Salpeter abgebaut und
verarbeitet wurde.
Nur
50 km westlich fällt die Atacama-Wüste plötzlich ca. 1.000 m ab
und endet bei Iquique fast nahtlos am Pazifik. Auf einer Anhöhe
finden wir im Altazor-Flight-Park-Club einen schönen Platz und
blicken auf den Pazifik (13.11.18).
Entlang
der traumhaften Küstenstraße (anstatt der Fahrt durch die
Atacama-Wüste) erreichen wir Tocopilla und platzieren dort mey-hus
in einer schönen Bucht unterhalb der Straße für die Nacht.
Als
sich 3 merkwürdige Gestalten direkt neben uns hinter einem Felsen
niederlassen, verlassen wir den Platz und verbringen die Nacht
gemeinsam mit einer netten chilenischen Großfamilie in der
verlassenen Oase Balnearo del Sur (14.11.18).
…
treffen wir in San
Pedro de Atacama ein, einer Oase in der Atacama-Wüste (15.11.18).
Von
hier geht es durch den Flamingo-Nationalpark vorbei an vielfarbigen
Lagunen …
...
hinauf zum 4.828 m hohen Passo Jama und der dortigen Grenze zwischen
Chile und Argentinien. Auch hier dauert die Überquerung dank einer
neu gebauten gemeinsamen Grenzabfertigungshalle nur ca. 30 Minuten,
lediglich die Papiere für Johnnie werden einer genauen Prüfung
unterzogen.
Mit
gereinigten Atemwegen verlassen wir nun auf abenteuerlichen und
kurvenreichen, aber guten Straßen das Hochland der Anden und …
… und
blicken in Purmamarca zurück auf die sog. „Berge der 7 Farben“.
Am
Fluß Rio Grande verbringen wir in Lozano den Nachmittag und die
Nacht auf dem Campingplatz der Anlage „Las Vertientes“
(17.11.18).
Vom
großen städtischen Campingplatz mit Schwimmbad unternehmen wir mit
dem Taxi einen Ausflug ins Zentrum von Salta und schauen uns
zahlreiche Kolonialbauten, die Kathedrale und das 1586 erbaute
Karmeliterkonvent (Convento de San Bernardo) an (18.11.18).
Im
Calchaquí Valley staunen wir nicht schlecht über den Ortsnamen
eines kleinen Dorfes – ALEMANIA. Der Ort entstand als Bahnstation
der geplanten Eisenbahnlinie zwischen Salta und Cafayate, doch die
Bahn wurde nie zu Ende gebaut. Deutsche Ingenieure benannten den Ort
nach ihrer Heimat.
Etwas
weiter wandern wir im Calchaquí-Tal in den Teufelsschlund
(Garganta del Diablo).
Nach
dem Besuch verschiedener Weingüter entlang der argentinischen
Weinstraße verbringen wir den Rest des Tages auf dem schönen Platz El Sol bei Santa Maria (19.11.18).
…
in
San Jose de Jachal (21.11.2018).
Begleitet
von einem fürchterlichen Sandsturm, der die Sicht teilweise auf
unter 20 m beschränkte, legen wir die letzten ca. 300 km durch die
Pampa bis Mendoza zurück. Das Zentrum des argentinischen Weinanbaus
ist arm an Sehenswürdigkeiten. Wir haben ohnehin dafür wenig Zeit,
da wir die notwendigen Papiere für die erneute Einreise von Johnnie
nach Chile beschaffen müssen. Am späten Nachmittag haben wir einen
Termin bei einem Tierarzt erhalten, der den Gesamtzustand von Johnnie
feststellt und die ordnungsgemäßen Impfungen bestätigt.
Erleichtert
suchen wir anschließend eines der (wenigen schönen) Weinlokale auf
(Übernachtung Parkplatz Zentrum/22.11.18).
Vor
der Grenze verbringen wir noch einen Tag am Fuße des mit 6.962 m
höchsten Berges außerhalb Asiens, dem Aconcagua. Leider spielt das Wetter bei der etwa
einstündigen Wanderung vom Parkplatz in einem Tal zu einem
Aussichtspunkt nicht so mit, es regnet und schneit. Nachts müssen
wir erstmals seit Alaska wieder einmal die Heizung einschalten
(23.11.18).
Auch
an dieser Grenze fertigen die argentinischen und chilenischen
Behörden zusammen ab. Da die Einfuhr von pflanzlichen und
tierischen Produkten nach Chile verboten ist, werden uns u.a. Eier,
Kartoffeln, Obst und sogar das Feuerholz weggenommen, das teure
Hundefutter hat der Zoll zum Glück nicht gefunden. Etwa 40 Minuten
später überwinden wir nach der Grenze auf nur wenigen Kilometern
auf einer sehr kurvenreichen Straße über 2.000 Höhenmeter.
In
Los Andes füllen wir in einem Supermarkt unsere Lebensmittelvorräte
wieder auf. Kurz vor der Pazifikküste verbringen wir den Nachmittag
auf einem Campingplatz in Con-Con und akklimatisieren uns (24.11.18). Hier nächtigen wir die nächsten 2 Tage (außerhalb von mey-hus) in dem
direkt am Meer auf einem Kliff gelegenen Hotel „Sheraton“
anlässlich des Geburtstages von Kerstin (25./26.11.18). Anm.:
Ein Dank gebührt dem Management und den Mitarbeitern des Hotels, die
ausnahmsweise die Mitnahme eines Hundes in das Hotelzimmer
gestatteten und einen von der Höhe her geeigneten Platz in der
Tiefgarage für das Wohnmobil aus Sicherheitsgründen zur Verfügung
stellten!
Natürlich
gehörte auch ein Ausflug in die von Künstlern geprägte Altstadt
von Valparaiso dazu. Heute
bringen noch 15 von ehemals 30 Standseilbahnen Einwohner und
Touristen von der Unter- in die Oberstadt.
Auf
halber Strecke in die Hauptstadt von Chile übernachten wir noch
einmal bei Casablanca auf einem (lauten) LKW-Parkplatz (27.11.18).
Insgesamt
erinnert das Stadtbild sehr an Berlin mit seinen breiten und von
Bauten der 50-er und 60-er Jahren gesäumten Alleen.
Vorbei
an mehreren der über 2.000 Vulkane in Chile kehren wir am Abend in
dem von Schweizern gegründeten Weingut Vina Chillan ein. Wir dürfen
direkt zwischen den Reben stehen und probieren einige der hiesigen
Weine in der von den netten Südtirolern Denise und Georgio geführten
Gaststätte (29.11.18).
Der
Versuch, mit dem Wohnmobil bis zur Schneegrenze des ständig
rauchenden Vulkans zu fahren, endet aufgrund des schlechten Zustandes
und der Steilheit der Schotterstraße in dem Lava-Abflußtal des
letzten großen Ausbruchs im Jahr 1971. Von hier unternehmen wir eine
Wanderung über die Lava-Felder.
So
bleibt am Nachmittag mehr Zeit für das Baden in dem ca. 20 km (auf
unbefestigter Straße) von Conaripe entfernten Thermalbad Geometrica.
Die 20 Becken sind in einer etwa 500 m langen Klamm angelegt und
werden von heißen Wässern des Vulkans und kaltem Schmelzwasser der
Schneefelder gespeist; so reichen die Temperaturen von 6 Grad
C bis 44 Grad C. Den Tag lassen wir am See Calafquen in
Conaripe ausklingen (02.12.18).
Nach
einem Stopp in dem Ort Panquipulli am gleichnamigen See blicken wir
von unserem Platz in Frutillar über den Lago Llanquihue zum
2.652 m hohen Vulkan Osorno. Bei einem Spaziergang erkunden wir den
von deutschen Auswanderern ab 1846 besiedelten Ort (03.12.18).
Mit
der Fähre setzen wir von Pargua aus auf die Insel Chiloe über. Auf
ihr befinden sich mehrere Nationalparks. Im Hauptort schauen wir uns
u.a. die (1910-1912) aus Holz errichtete Kirche San Francisco an, die den Titel Unesco-Weltkulturerbe nicht verdient hat. Von
unserem Platz sehen wir (bei Ebbe) die von Fischerhäusern gesäumte Bucht
(04.12.18).
Bevor
wir ein letztes Mal die Anden überqueren, kehren wir in der
Gaststätte an der bayrischen Brauerei von Armin Schmid ein und
stärken uns mit Leberkäse und Bratkartoffeln. Außerdem kaufen wir
einige Flaschen des hier gebrauten Bieres, dass wir am Abend auf
unserem Platz direkt am See Puyehue in Entre Lagos probieren
(05.12.18).
Vorbei
an zahlreichen Seen …
…
finden wir kurz vor
der Stadt Bariloche einen schönen Platz direkt am See und sind
beeindruckt von dem Farbenspiel des Sonnenuntergangs (06.12.18).
Auf
der berühmten „Route 40“ geht es nun Richtung Süden. Kurz vor dem Campingplatz "Portal Norte" in El Bolson (dem bisher schönste Platz in Südamerika) wandern wir noch zu dem Wasserfall La
Virgen (07.12.18).
Nach
El Bolson gibt es für die nächsten 1.100 km (von insgesamt ca.
2.000 km) direkt an der „Route 40“ nur Pampa. Außer Guanakos,
Nandus und einigen Gürteltieren begegnet uns stundenlang kein
Lebewesen, menschliche Ansiedlungen sind selten.
Bei
der Übernachtung an einem Fluß direkt an der Straße treffen wir 2
Familien (mit Kindern!) aus Frankreich, die seit Juli vom Norden
Argentiniens auf dem Rücken von 10 Pferden nach Feuerland reiten
(08.12.18).
Auf
der heutigen fast 600 km langen Strecke müssen wir uns auf einem 80
km langen Abschnitt über eine sehr schlechte Schotterpiste kämpfen.
Durch die aufgewirbelten Steine gehen leider am Wohnmobil einige
Dinge kaputt. Die am Unterboden frei verlegten Kabel für die hintere
Beleuchtung werden zerrissen und das Rohr für die Entleerung des
Abwassertanks wird abgetrennt. Am schlimmsten ist jedoch die
Zerstörung des Anschlusses der Druckluftleitung an der rechten
Luftfederung, wodurch die Luft aus dem Gummibalg entwichen ist und
das Womo sich nach dieser Seite neigt. Damit sind wir nun erst einmal
in dem 280 Einwohner zählenden Ort Tres Lagos gestrandet und wissen
noch nicht, wie es weitergeht (10.12.18)
Wie
durch ein Wunder finden wir in dem Ort nach langem Suchen und
Befragen der Einwohner einen Automechaniker, der ein ähnliches
Verbindungsstück aus seiner „Schatzkiste“ herausholt und in
einer „Notoperation“ einbaut. Da es nicht richtig passt und
dadurch die Luft ständig entweicht, müssen wir ständig mit dem
Kompressor Luft aufpumpen, aber wir können erst einmal weiterfahren!
Den zerrissenen Kabelbaum haben wir selbst Draht für Draht wieder
„zusammengeflickt“.
So
quälen wir uns bis El Chalten am Fuße des 3.405 m hohen Fitz Roy,
den durch seine markante Form berühmtesten Berg der südlichen Anden
(vergleichbar mit dem Matterhorn für die Alpen).
Von
dem Platz gegenüber des Besucher- und Informationszentrums, wo wir 2
Nächte stehen (11./12.12.18), wandern wir die ca. 10 km bis nahe an
die Eisfelder des Berges. Leider zeigt sich uns der Fitz Roy zur
Belohnung nicht in seiner vollen Größe, sondern versteckt sein
„Haupt“ in den Wolken.
Da
uns auch die einzige Werkstatt in El Chalten nicht helfen kann,
kehren wir unter ständigem Aufpumpen der Luftfederung zurück zur
Route 40. Nach wenigen Kilometern verlassen wir sie wieder und
zweigen nach Westen zur schönen touristisch geprägten Stadt El
Calafate ab.
Von
dem hübschen Campingplatz El Ovejero (13./14.12.18) aus im Zentrum
fragen wir in 3 Werkstätten nach dem passenden originalen
Ersatzteil, bei der letzten werden wir fündig und bekommen einen
Reparaturtermin noch am selben Tag um 18 Uhr. Zwei Stunden später
hat der nette Junior der Werkstatt „mm“ das Teil eingebaut und
diesmal entweicht keine Luft mehr!
Den
Tag lassen wir in einem rustikalen Restaurant ausklingen und schauen
uns das Scheren eines Schafes an. Gemeinsam mit zwei anderen
deutschen Paaren, die mit ihren Wohnmobilen in Amerika unterwegs
sind, genießen wir die Spezialität Patagoniens, auf dem Holzfeuer
gegrilltes Lamm.
Nach
einem Zwischenstopp bei Rio Turbio (15.12.18) überqueren ein
weiteres Mal die Anden und die Grenze von Argentinien nach Chile bei
Dorotea. Trotz der getrennten Grenzanlagen benötigen wir nur ca. 20
Minuten und es wird diesmal nichts weggenommen!
Auch
auf der Weiterfahrt werden wir, wie schon in der gesamten letzten
Woche, von starken Stürmen begleitet, wodurch wir momentan mit einem
Treibstoffverbrauch von über 20 l/100 km unterwegs sind. Für die
(um die 5 Grad kalten) Nächte suchen wir uns deshalb etwas
windgeschützte Plätze, wie den am Rio Penitente bei Morro Chico am
Fuße des gleichnamigen Vulkans (16.12.18).
Kurz
vor Punta Arenas treffen wir auf die Magallan-Straße und stellen
fest, dass wir nicht die einzigen Deutschen sind, die mit einem
Carado-Wohnmobil von Alaska bis hierher gefahren sind (17.12.18).
Auf
dem zentralen Platz in Punta Arenas wird mit einem Denkmal die
Leistung von Fernao de Magalhaes gewürdigt; durch die im Jahr 1520
von ihm durch Zufall entdeckte Wasserstraße ist nicht mehr die
schwierige Fahrt um Kap Horn notwendig.
Bei
der Geisterstadt La Estancia San Gregorio zeigen aber einige
Schiffswracks, dass auch die Fahrt durch die Magallan-Straße nicht
ungefährlich ist.
Unsere
halbstündige Überfahrt mit der Fähre auf die Insel Feuerland
verläuft aber ohne Probleme.
In
Cerro Sombrero werden wir vom Chef der Touristeninformation sehr nett
begrüßt und dürfen sowohl alle Einrichtungen kostenlos nutzen als
auch direkt davor übernachten (18.12.18). So haben wir endlich auch
die Gelegenheit die Bestätigungen unserer (mit tatkräftiger Hilfe
aus der Heimat) für den 16./17.02.2019 gebuchten Rückflüge von Buenos Aires
auszudrucken, einschließlich der Genehmigung zur Mitnahme von Johnnie.
Auf
der leider nicht asphaltierten Straßen passieren wir die getrennten
Grenzstationen ohne jegliche Probleme und staunen in Rio Grande nicht
schlecht, dass Argentinien den von ihnen 1982 angezettelten und
verlorenen sinnlosen Krieg um die Falkland-Inseln weiterhin
glorifiziert. In einer Gedenkstätte neben unserem Stellplatz
(19.12.18) am Atlantik wird der 649 gefallenen argentinischen
Soldaten gedacht, aber nicht der 258 getöteten englischen Soldaten.
Auf zahlreichen Karten und Plastiken werden die Inseln, entgegen dem
Willen der 2.000 Einwohner, weiterhin zu Argentinien gehörig
dargestellt.
Unterwegs
nach Süden treffen wir einen jungen Mann aus Singapur, der mit einem
vor ihm fahrenden 3-rädrigen Kinderwagen auf einem Skateboard die
Panamericana von Kanada bis Feuerland gefahren ist.
In
Ushuaia erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise.
Von
dem Stellplatz an dem von Robert FitzRoy 1831entdeckten Beagle-Kanal
zwischen dem Atlantik und dem Pazifik blicken wir am Abend auf die
südlichste Stadt der Welt (20.12.18), …
… wo
wir in einem Hotel am Ende der Welt die Weihnachtsfeiertage
verbringen werden (21.-25.12.18).
Da
wir froh sind, für mey-hus direkt vor dem Hotel einen Parkplatz
gefunden zu haben, benutzten wir heute für den Besuch des
Nationalparks in Bahia Lapatai einen Bus.
Den
Heiligen Abend feiern wir im Kreise anderer Wohnmobilisten nach der
Art der Südamerikaner mit einem Mitternachtsdinner im Hotel,
vergleichbar mit der Silvesterfeier in einer Gaststätte bei uns. Am
Nachmittag des 1. Feiertages schippern wir mit einem Katamaran auf
dem zwischen 2 km und 16 km breiten Beagle-Kanal bei starkem Wind zu
verschiedenen Inseln, auf denen zahlreiche Vögel brüten und
Seelöwen leben.
Anm.:
So schön die letzten Tage mit dem Komfort des Hotels auch waren, die
Sehnsucht nach der Freiheit in der Natur kommt zurück – ON THE
ROAD AGAIN!
Kurz
vor der Grenze finden wir nach über 500 km Fahrt einen ruhigen aber
windigen Platz oberhalb der Steilküste und genießen den Blick auf
die sich zum Atlantik hin öffnende Bucht der Magalan-Straße
(26.12.18).
Die
letzte Ausreise aus Chile und erneute Einreise nach Argentinien am
Morgen ist in einem gemeinsamen Abfertigungsgebäude in 5 Minuten
erledigt.
In
Rio Gallegos tauschen wir (nach langem Suchen einer Wechselstelle)
das verbliebene chilenische Geld in argentinische Pesos um und
erledigen den (vor den Grenzen wegen der Vorschriften nicht
sinnvollen) Großeinkauf. Außerdem müssen wir wegen des starken
Gegenwindes und den dadurch auf über 20 l/100 km angestiegenen
Dieselverbrauchs schon wieder tanken, zur Sicherheit füllen wir auch
die Kanister auf.
In
Piedra Buena am Fluß Rio Santa Cruz beenden wir die wenig Abwechslung
bietende Etappe auf der Route 3 durch die Pampa (27.12.18).
In
Rada Tilly stehen wir direkt am kilometerlangen Strand, verzichten
aber trotz der Lufttemperaturen von fast 30 Grad auf ein Bad in dem
kalten Atlantik, außer Johnnie (28.12.18).
Zur
Abwechslung kommt der starke Wind heute von der (westlichen) Seite
und droht das Wohnmobil umzukippen; besonders extrem ist es, wenn ein
LKW oder Bus auf der relativ schmalen Straße entgegenkommt. So waren
wir eigentlich froh, das geplante Ziel Puerto Madryn nach 450 km
erreicht zu haben. Als wir jedoch die modernen Bauten entlang der
Promenade sahen und die Massen von Touristen, verlängern wir die
Tagesetappe um weitere 100 km und fahren noch bis zum Ende der
asphaltierten Straße auf die Halbinsel Valdes. Auf dem wegen des
Jahreswechsels und dem Beginn der Urlaubssaison in Argentinien
bereits sehr gut besuchten (einzigen) Campingplatz in Puerto
Piramides finden wir noch einen windgeschützten Platz (auf dem
Bild links bei den Bäumen zwischen Meer und Straße; 29./30.12.18).
Leider
finden wir in der Nacht keinen Schlaf, da die monotonen rhythmischen
Geräusche, die die Bezeichnung Musik nicht verdient haben, in einer
an die Schmerzgrenze reichenden Lautstärke bis zum frühen Morgen
erklangen. So entscheiden wir, den Campingplatz zu verlassen und uns
einen ruhigeren freien Platz am Nachmittag zu suchen (31.12.18).
In
Punta Norte sind ebenfalls Seeelefanten und Seelöwen mit ihren
Jungtieren zu sehen.
Auf
einem ruhigen Platz direkt am Meer (nur etwa 500 m vom lauten
Campingplatz entfernt) nehmen wir Abschied von einem ereignisreichen
Jahr 2018 (31.12.18).
Anm.:
Wir wünschen allen Lesern unserer Homepage ein gutes Jahr 2019!
In der Neujahrsnacht schlafen wir bei geöffneten Fenstern so fest, dass wir
den draußen tobenden Sandsturm nicht bemerken und am Morgen zunächst
den Zentimeter hoch liegenden Sand aus den Betten und dem gesamten
Wohnbereich entfernen müssen!
Wieder
zurück auf der Route 3, der Panamericana an der Atlantikküste, geht
die erste Etappe in 2019 bis San Antonio Oeste, wo wir gemeinsam mit
vielen Einheimischen den Neujahrstag am Golf San Matias verbringen
(01.01.19).
Wieder
zurück in Viedma schauen wir uns noch die Stadt und die Promenade
entlang des Rio Negro an, bevor wir auf der Route 3 weiter nach
Norden fahren.
… das
Fort Mercedes und wandern entlang des Rio Colorado.
Zunächst
klären wir auf dem Flugplatz, welche Papiere wir für Johnnie
benötigen und welche Größe die Box für ihn haben muss.
Gleichzeitig bestätigen wir endgültig die Mitnahme des Hundes.
Die
Suche nach einem sicheren Platz für die Nacht gestaltet sich sehr
schwierig, da die ausgewiesenen Campingplätze nur für Tagesgäste
(und ohne Hund) gestattet sind, übernachten ist verboten. Am Abend
finden wir schließlich einen bewachten Parkplatz am alten Hafen
neben einem 3-Master (05.01.19).
Da
der Platz zwar sicher, aber sehr laut war, wechseln wir am Morgen in
das neu gestaltete Reservat und Erholungsgebiet in der Nähe des
Hafens (06.01.19). Dabei entdecken wir ein Relikt aus der
DDR-Zeit, einen Hafenkran aus dem VEB Kranbau Eberswalde.
Unseren
4-stündigen Stadtrundgang beginnen wir am Plaza de Mayo mit dem
rosafarbenen Regierungssitz (Casa Rosada/erb. 1898).
Auf
dem Platz befindet sich auch die eher einem Tempel ähnelte
Kathedrale Metropolitana (erb. 1863), wo ein gewisser Jorge Mario
Bergoglio 15 Jahre lang wirkte, bis er 2013 zum Papst Franziskus
gewählt wurde.
Im
Stadtteil San Telmo ist noch das alte Buenos Aires mit seinen Gassen
mit Kopfsteinpflaster zu erleben; in der alten Markthalle von 1897
herrscht buntes Treiben.
Nach
dem sonntäglichen Vergnügen kommt am Montag die Arbeit. Da wir bei
der SENASA (staatliche Veterinär-Organisation) zu früh sind,
unterzieht sich Kerstin im Hospital Aleman nochmals einem
Gesundheitscheck. Bei Hugo probieren wir die verschiedenen Größen
und kaufen die passende Hundebox für Johnnie für den Rückflug. Für
die notwendige Durchsicht finden wir erneut keine FIAT-Werkstatt mit
freien Terminen („… in 2 Wochen“). Bei SENASA werden wir an
einen Tierarzt verwiesen, da eine neue Untersuchung erforderlich ist
(Gültigkeit der alten ist abgelaufen). Dort warteten unzählige
Tierbesitzer auf einen Termin, der Arzt konnte kein Englisch und war
angetrunken, aber die Assistentin half aus. Da nun auch noch dessen
Kopierer seinen Geist aufgegeben hatte, war es für einen erneuten
Besuch bei SENASA zu spät. Geschafft kehren wir auf unseren Platz
vom Vortag zurück und stärken uns beim nahen Italiener (07.01.19).
...
Spreewald ist, nur von der Ausdehnung wesentlich größer!
Die
fast 600 km lange Etappe parallel zum Rio Parana (mit erneuten
vergeblichen Versuchen der Durchsicht für mey-hus) beenden wir bei
strömenden Regen sicherheitshalber erhöht auf einem Schutzdamm des
Rio Salado (Nebenfluß des Rio Parana) in Santo Tome. Kurze Zeit
später beginnt ein fürchterliches Unwetter mit Sturm, Gewitter und
sehr starkem Regen, wodurch die Uferbereiche bereits überflutet
werden. Der Sonnenuntergang über der nahen Großstadt Santa Fee wird
mit einem Regenbogen begleitet, aber der Regen dauert die ganze Nacht
an (09.01.19).
Anm.:
Es ist beim Sonnenuntergang hier auf der Südhalbkugel
gewöhnungsbedürftig, dass die Sonne von NORDEN her im Westen
untergeht!
Da
auch hier die Argentinier am Wochenende die Nächte zum Tag werden
lassen, können wir erst am Morgen nach 6 Uhr für 2 Stunden
schlafen. Trotz der Müdigkeit schauen wir uns noch die für die nur
8.000 Einwohner zählende Stadt viel zu große Basilika von Itati an.
Weiter flussaufwärts wollten wir uns
den Staudamm von Yacyretá
anschauen. Dies ist aber nur nach langer Voranmeldung möglich, da
der Damm die Grenze zwischen Argentinien und Paraguay bildet. So
bleibt uns nur ein Blick auf das Modell des ca. 65 km langen Dammes,
einer der längsten Dämme der Welt (allerdings unter Einbeziehung
vorhandener Inseln). Das Kraftwerk deckt etwa ¼ des argentinischen
Stromverbrauchs ab.
Durch
den riesigen Stausee wurden viele Städte an ihm vollkommen neu
gestaltet; was wir uns bei einem Stopp in Posadas anschauen.
Etwa
10 km entfernt soll sich nach den Berichten der älteren Einwohner
des Ortes die letzte Zufluchtstätte des engsten Vertrauten von A.
Hitler, Martin Bormann befunden haben, nach dem er zunächst von
Berlin nach Paraguay geflohen ist (?).
Beim
Mittagessen in Sarmiento staunen wir, dass der Kellner und einige
Gäste des gut gefüllten Restaurants deutsch sprechen. Auf Nachfrage
erfahren wir, dass sich hier eine von Adolf Schwelm 1919 gegründete
Kolonie deutscher, polnischer und skandinavischer Auswanderer
befindet. Aber auch von unten sieht er an den anderen Stellen sehr gewaltig aus.
Vollkommen
geschafft kühlen wir uns in dem Pool der Ferienanlage in Iguazu ab
(14.01.19).
…
von
wo aus die Dimensionen des Wasserfalls noch besser zu sehen sind.
Der
vorherige Grenzübertritt von Argentinien nach Brasilien verlief fast
ohne Probleme, die mühsam beschafften Papiere für Johnnie wollte
niemand sehen; nur der Herr vom Zoll, verantwortlich für die
temporäre Einfuhr unseres Wohnmobils, war total überfordert, was
schon mit der Suche nach dem Schlüssel für sein Büro und dem
Hochfahren des Computers um 11.30 Uhr (!) begann.
Während
der Rückfahrt mit mey-hus setzte erneut ein starkes Unwetter ein,
wodurch der vorgesehene Campingplatz wegen Überflutung nicht mehr
genutzt werden konnte und die Straßen durch umgestürzte Bäume
teilweise blockiert waren. So verbringen wir die Nacht auf einem
lauten, aber sicheren LKW-Parkplatz außerhalb der Stadt (15.01.19).
Mit
mehreren Zwischenstopps auf den sehr modernen Raststätten mit
überdachten, schattigen Parkplätzen …
…
erreichen
wir nach 540 km und 7 Stunden die weniger schönen Vororte von Rio de
Janeiro und „stehen“ uns im Dunkeln weitere 2 Stunden durch den
Feierabendverkehr am Freitag bis zum Stadtteil Ucra. Auf dem einzigen
für Wohnmobile geeigneten Parkplatz in Rio direkt am Fuße des
Zuckerhuts wird gegen 21 Uhr zufällig ein Platz für uns frei
(18./19.01.19).
Durch
die bis zum Sonnenaufgang gehenden Partys der Brasilianer und die
nachts nicht wesentlich unter 30 Grad absinkenden Temperaturen (ohne
Strom keine Klimaanlage!) können wir kaum schlafen. Am nächsten
Morgen bringt uns die erste Seilbahn zum Hausberg von Ucra, von wo
eine zweite, frei schwebende Seilbahn hinüber zum Zuckerhut fährt.
Von
hier bietet sich ein grandioser Blick über die Stadt, insbesondere
auf den Strand der Copacabana (links), den Berg mit der Christus-Statue
(Hintergrund oben rechts) und dem kleinen Strand von Ucra (unten
links), …
… der
uns trotz der totalen Überfüllung danach eine kleine Abkühlung
bringt.
Nach
einer weiteren schlaflosen Nacht lassen wir uns 7.30 Uhr von einem am
Vortag bestellten Taxi zum Besucherzentrum des Tijuca-Park
chauffieren. Da sich um diese Zeit der Besucherandrang noch sehr in
Grenzen hält, gelangen wir mit einem der ersten Shuttle-Busse hinauf
zur 30 m hohen Christus-Statue (Christo Redentor).
Vollkommen
übermüdet verlassen wir danach vorzeitig den lauten und stromlosen
Platz und fahren entlang der berühmten Strände der Copocabana …
…
ca.
40 km nach Süden bis zum Strand von Macumba, wo wir auf einem
schönen Platz des Automobil-Clubs von Brasilien direkt am Meer den
extremen Preis (60 €) in Kauf nehmen, um endlich wieder schlafen zu
können (20.01.19).
Anm.:
Im portugiesisch sprechenden Brasilien ist es besonders schwierig,
englisch sprechende Einwohner zu treffen. Da alle anderen Länder
Südamerikas spanisch sprechen, wird dies an den brasilianischen Schulen als erste
Fremdsprache unterrichtet.
Um
8 Uhr traf der neue Kupplungszylinder in Sao Paulo ein, gegen 11 Uhr
war er in der Werkstatt in Angra Dos Reis. Anschließend vollbringen
die beiden Mechaniker Geova de Lima und Leandro Felix tatsächlich
das Wunder, den neuen Zylinder einzufügen, Hydraulikflüssigkeit
auszutauschen, Getriebeöl aufzufüllen, alle ausgebauten Teile
wieder richtig einzubauen und alle Schläuche und Kabel wieder
anzuschließen; das alles auf dem Boden des Hofs der Pension bei über
40 Grad.
Während
unsere Wäsche ein letztes Mal in einem Waschsalon gereinigt wird,
schauen wir uns den hübschen Hafen von Paraty an.
Die
brasilianische Nationalstraße 101 bringt uns weiter durch den
Regenwald entlang der Küste (Costa Verde) mit zahlreichen
Wasserfällen …
…
zunächst bis Toque
Toque, wo wir den Abend an einem der schönen Strände verbringen.
Die Abkühlung im Meer hält aber nicht lange an, da uns für die
Nacht kein Strom für die Klimaanlage zur Verfügung steht
(24.01.19).
Schweiß
gebadet brechen wir bereits mit Sonnenaufgang auf und verbringen den
Rest des Tages an dem Strand von Itanhaem. Da uns wegen der
Überlastung des Netzes auch hier kein Strom angeboten werden kann,
suchen wir für die Nacht eine der modernen Graal-Raststätten in
Registro auf, wo 220V-Steckdosen kostenlos zur Verfügung gestellt
werden (25.01.19)!
Auf
dem Weg nach Curitiba zweigen wir kurz von der Nationalstraße 116 ab
und dringen auf der berühmten Estrada da Graciosa etwas tiefer in
den atlantischen Regenwald ein. Von einem der zahlreichen
Aussichtspunkte in fast 1.000 m Höhe blicken wir nach Paranagua am
Atlantik. Da der Regenwald seinem Namen alle Ehre macht, ist der
Blick leider sehr getrübt.
In
der mit 1,8 Millionen Einwohnern achtgrößten Stadt Brasiliens ruhen wir uns
den Rest des Tages von der Hitze auf einem Campingplatz im gekühlten
mey-hus aus (26.01.19).
…
beobachten im Park
Barique die Wasserschweine, die zur Familie der Meerschweine und mit
einer Länge von 1,30 m und einer Höhe von 0,60 m zu den größten
Nagetieren der Welt gehören.
Innerhalb
einer Badelandschaft bei Pirabeiraba campieren wir bei strömenden
Regen (27.01.19).
...
viele der neueren Häuser, wie das Rathaus, wurden im alten Stil
errichtet.
In
der Vila Germanica, einer im Fachwerkstil nachgebauten deutschen
Kleinstadt, gibt es zahlreiche Bierkneipen und im Anschluss an das
Münchener Oktoberfest findet hier das Blumenauer Oktoberfest statt;
im Moment (Januar/Februar) wird das Sommerfest gefeiert.
Einer
herzlichen Verabschiedung folgt in Blumenau ein weiterer vergeblicher
Versuch der Füllung unserer amerikanischen Gasflasche, aber der
Großeinkauf ist erfolgreich. Bevor wir bei Ibiraquera (inzwischen
mit gefüllter Gasflasche) unseren Platz direkt an einem Binnensee
einrichten, verfolgen wir in Florianopilis (bei 40 Grad im Schatten)
die Rekonstruktion der 1926 nach Plänen von G. Eiffel erbauten
Hängebrücke Ponte Hercilio Luz (30.01.19).
Bei
einem Stopp im Ortsteil Guarita von Torres wandern wir hinauf zum
Kliff und blicken auf die Stadt und den auch hier in der Saison total
überfüllten Strand.
Kurz
vor Osorio müssen wir nur wenige Kilometer vom Highway BR 101
abzweigen, um zu dem sehr schönen Campingplatz am Lagoa da Pinguela
zu gelangen (31.01.19).
Wegen
des starken Straßenverkehrs verzichten wir auf eine Besichtigung der
Millionenstadt Porto Alegre und lassen es uns an dem über 100 km
langen See Lago dos Patos bei Tapes gut gehen (01.02.19).
Auf
die 4 km lange Mole, die den Hafen vor dem stürmischen Atlantik
schützt, ist es möglich, mit gleisgebundenen Wagen mit Segel
hinauszufahren; bei sehr gutem Wind mit fast 40 km/h!
Da
wir dem sandigen Untergrund, den Wellen und dem Wasserstand bei Ebbe
& Flut nicht so richtig trauen, suchen wir für die Nacht den
wesentlich sichereren nahen Campingplatz „Do Senandes“ auf
(02.02.19).
Kurz
vor der Grenze verbringen wir noch einen Nachmittag am Atlantik in
Hermenegildo (03.02.19).
Die
offizielle Einreise nach Uruguay ist dann wieder erst 3 km hinter dem
Ort Chuj und dauert etwas länger, da wir die Einfuhrpapiere für das
Wohnmobil unbedingt (und ohne Fehler) für die Verschiffung von
Montevideo benötigen.
Etwa
40 km weiter besuchen wir das noch von den Portugiesen ab 1762
erbaute Fortaleza (Fort) Santa Teresa und den benachbarten Park.
Bevor
wir mey-hus bei jetzt angenehmen Temperaturen um die 25 Grad auf dem
sehr schönen Campingplatz von Punta del Diablo plazieren, schauen
wir uns noch den von vielen Aussteigern dominierten Badeort selbst an
(04.02.19).
Da
wir die eingeplanten Reservetage für unliebsame Zwangspausen bisher
zum Glück nur einmal in Anspruch genommen haben, genießen wir die
letzten Tage weiter in verschiedenen Badeorten an der uruguayischen
Atlantikküste, wie Aquas Dulces, Barra de Valizas, Cabo Polonia und
La Paloma. Hier stehen wir zwei Tage am 30 m hohen Leuchtturm, von
dem sich ein schöner Blick über den Ort und die Bucht bietet
(05./06.02.19).
Nach
einem Stopp in dem modernen Badeort Punta del Este, der zum größten
Teil auf einer Halbinsel liegt (08.02.19), …
…
bereiten
wir mey-hus für die Verschiffung nach Hause auf dem von einem
Schweizer Paar Heinz & Silvia geführten Campingplatz „Paraiso Suizo“ bei
Jaureguiberry vor (08.02. bis 11.02.19). Dies tun außer uns noch
weitere Weltenbummler (links im Bild), andere haben hier ihr Fahrzeug
für eine spätere Fortsetzung der Reise zwischengeparkt (rechts im
Bild).
Da
am Wochenende die Behörden und Geschäfte auch in Uruguay
geschlossen sind, können wir erst am Montag (11.02.19) mit Hilfe von
Silvia und Heinz die nötigen Dinge erledigen.
Zunächst
lassen wir den auf der Schotterstraße in Argentinien zerrissenen und
notdürftig von uns geflickten Kabelbaum im 25 km entfernten
Piriapolis reparieren. Anschließend suchen wir dort den Tierarzt auf
und lassen Johnnie untersuchen und die Gültigkeit der notwendigen
Impfungen überprüfen. Das von der Tierärztin ausgestellte
Zertifikat senden wir per eMail an das Ministerium (MGAP) und
überweisen das notwendige Geld für die Bearbeitung des Antrages.
Gleichzeitig müssen wir sog. Amtsmarken (ähnlich Briefmarken) zur
„Besiegelung“ des Antrages kaufen. Als das Geld im Ministerium
eingegangen und der übersandte Antrag geprüft war, erhielten wir
einen Besuchstermin für (noch heute!) um 14 Uhr im über 50 km
entfernten San Carlos. Wegen nicht nachvollziehbarer Rückfragen zu
den Impfungen und verabreichten Medikamenten dauerte die Bearbeitung
dort eine knappe Stunde. Mit der staatlichen Genehmigung der Ausfuhr
von Johnnie aus Uruguay und Einfuhr nach Argentinien in der Hand geht
es zurück nach Piriapolis, wo wir einen robusten Kofferroller zum
Transport unseres Gepäcks einschließlich der Hundebox von
Montevideo nach Buenos Aires erstehen. Zuletzt können wir mey-hus
eine Wohlfühlbehandlung in der Autowäsche. Am Abend bereiten wir
schließlich das Wohnmobil für die Verschiffung vor und
verabschieden uns von unserer netten Reisebekanntschaft Marion und
Bernd.
Die
Abgabe des Wohnmobils erfolgt mit einstündiger Verspätung, aber
ohne Probleme mit dem Zoll. Ein dahinter stehender Container zeigt
das Ziel an, Hamburg.
Den
Rückweg zum Hotel verbinden wir mit einer Besichtigung des Zentrums
der Hauptstadt. Der 1928 im Stil des Art deco fertiggestellte Palacio
Salvo ist das Wahrzeichen von Montevideo und war mit seinen 105 m bis
1935 das höchste Bauwerk Südamerikas.
Voll
bepackt (1 Koffer, 3 Rucksäcke, Hundebox und Johnnie) lassen wir uns
von einem Taxi zur Buquebus-Fähre bringen. Unser Schiff, die
„Francisco“ ist mit einer Geschwindigkeit von 107 km/h die
schnellste Fähre der Welt. Während der dadurch nur 2-stündigen
Überfahrt nach Buenos Aires müssen wir das Gepäck (wie auf einem
Flugplatz) aufgeben und Johnnie muss in die Box.
In
Buenos Aires bringt uns wieder ein Taxi zunächst in das Hotel „Ibis
Obelisco“, um uns von dem Gepäck zu erleichtern (14./15.02.19).
Sehr
erleichtert besuchen wir am Abend die Tango-Show im Theater
„Tango-Porteno“ mit Dinner.
Am
letzten Tag unserer Reise schauen wir uns in Buenos Aires noch einige
Dinge an, die wir beim ersten Besuch ausgelassen hatten. Der 1936 aus
Anlass des 400-jährigen Stadtjubiläums errichtete 67 m hohe Obelisk
steht an einer stark befahrenen Kreuzung im Zentrum der Stadt und ist
deren Wahrzeichen.
Der
aus dem Jahre 1910 stammende kolossale Justizpalast „Tribunale“
befindet sich am Plaza Lavalle (links).
Mittags
holt uns Gustav entsprechend der Vereinbarung vom Ibis-Hotel mit dem
selben Taxi wie am Donnerstag ab und fährt uns zum ca. 20 km
entfernten Flughafen Ezeiza.
Entgegen
der Praxis an vielen anderer Grenzen in Südamerika wird am Flughafen
das am Donnerstag noch bei der SENASA ausgestellte Dokument für die
Ausreise aus Argentinien und Einreise in die EU sehr genau geprüft.
Nach der Abgabe unseres normalen Gepäcks muss neben der Hundebox
auch Johnnie durch die Sicherheitsschleuse. Bereitwillig steigt er
anschließend in seine Box und wird als Sondergepäck zum Flugzeug
gebracht; nun steigen auch wir erleichtert ein.
Der
13-stündige Nonstop-Flug (Abflug 18 Uhr Ortszeit Buenos Aires/22 Uhr
MEZ – Ankunft 11 Uhr MEZ in Frankfurt/M.) mit der Lufthansa
verläuft sehr ruhig, wodurch er buchstäblich im Schlafe vergeht
(16.02.19). Da bereits über der Schweiz der Sinkflug beginnt
und herrliches Wetter herrscht, sehen wir das 4.478 m hohe Matterhorn
in seiner ganzen Schönheit einmal aus einer anderen Perspektive.
Wie
verabredet übergibt uns unser Sohn unser Auto für die letzten etwa
500 Kilometer bis nach Hause; zu unserer Freude hat er überraschend
ein kleines „Empfangskomitee“ mitgebracht. ... ist Richtung Europa (über Afrika) aufgebrochen. | |||||||||||||||||