(aktuelle Berichte ab 22.08.18 im Teil 2: Mittel- und Südamerika) Nach einer Reisepause von 6 Monaten geht die Anfang 2017 begonnene Weltreise nun in Amerika weiter. Ein spezieller Dank gilt der Fa. Schaffer (http://schaffer-mobil.de) in Dresden und dem Autohaus Büttner Kleinnaundorf (http://ah-buettner.de) , die das teilweise doch erheblich beschädigte Wohnmobil für die Reise nach Amerika wieder voll einsatzbereit gemacht haben. Die geplante Route ist in Amerika (im Gegensatz zu
Asien) nicht an feste Termine gebunden, da in Mittel-und Südamerika
keine Visa erforderlich sind. Außerdem sind in keinem der Länder
Begleitpersonen (wie in Turkmenistan, China und Myanmar)
vorgeschrieben.Leider mussten wir wegen unserer Aufenthalte im Iran und
Pakistan für die USA Visa beantragen, was sehr zeitaufwendig und mit
einem persönlichen Besuch der US-Botschaft in Berlin für ein "Interview"
verbunden war! Die Route ist einerseits die für uns optimalste
bezüglich der Orte, die wir besuchen möchten, aber andererseits kein
Dogma. Leider wird es immer wieder Krisengebiete geben, die den Besuch
eines Landes unmöglich und eine Routenänderung
erforderlich machen. So werden wir aufgrund der aktuellen Situation
leider nicht Venezuela u.a. mit dem Orinoco besuchen und wegen der hohen
Kriminalität auch El Salvador meiden. Das Wohnmobil ist in Hamburg mit Unterstützung der Agentur Seabridge (http://www.seabridge-tours.de/html/verschiffung.php) auf das RoRo-Schiff
Atlantic-Star verladen worden und kommt (voraussichtlich) am 08.06.18 in
Baltimore an. Natürlich haben wir den Besuch in Hamburg auch für eine Stadtbesichtigung genutzt, u.a. die neue Elbphilharmonie (15./16.05.18). Am 01.06.18 sind wir dann ebenfalls in Hamburg an
Bord der Queen Mary 2 gegangen und folgen nun unserem mey-hus über den Atlantik (01.06. bis 10.06.18). In Southampton gehen wir für einige Stunden von Bord und schauen uns die Altstadt an, wo eine urige Kneipe an die Titanic und die zahlreichen Opfer aus dieser Stadt bei deren Untergang erinnert (03.06.18). Für Johnnie stehen auf dem speziellen Hundedeck ein originaler Hydrant und Laternenpfahl aus London für die Gassi-Runde bereit. Sowie Johnnie durch die insgesamt 10 mitreisenden Hunden, darunter zwei weitere Golden Retriever, die Zeit an Bord bei der Atlantik-Überquerung nie langweilig wurde, ... ... verging auch für uns die Zeit in sehr netter Gesellschaft zweier deutscher Paare von unserem Tisch im Restaurant "Britania" sehr schnell. Bei Sonnenaufgang laufen wir, vorbei an der Freiheitsstatue ... ... und Blick auf die Skyline, in New York ein. Von unserem Hotel "Pennsylvania" aus im Zentrum von Manhattan schauen wir uns einige der Sehenswürdigkeiten von New York an (10.06. bis 14.06.18). Wir beginnen unseren Rundgang auf der "High Line", einer auf einer stillgelegten Hochbahnstrecke angelegten Flaniermeile mitten im Großstadtdschungel. Am Ground Zero stürzt an der Stelle, wo bis zum 11.09.2001 die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, Wasser in die Tiefe; auf den Rändern des Nord- und Südbeckens sind die Namen der 2.983 Opfer eingraviert. Im Viertel South of Houston (SoHo) befinden sich noch einige von 1860 bis 1890 entstandene Geschäfts- und Lagerhäuser aus Gusseisen. Der 1902 als Stahlkonstruktion errichtete Wolkenkratzer "Flatiron" ("Bügeleisen" wegen der Form) ist 87 m hoch und an der Kreuzung von Broadway und 5th Avenue nur 2 m breit. Der Times Square ist geprägt von Lichtreklamen. An dem von Yoko Ono gestalteten und 1985 eröffneten Bereich "Strawberry Fields" im Central Park wird des hier in der Nähe am 08.12.1980 erschossenen Beatles John Lennon gedacht; wir erinnern uns an unsere Jugend mit den Songs der Beatles. Herrn Trump haben wir aufgrund seiner Dienstreise nach Singapur nicht angetroffen (12.06.18). Das 1930/31 (in nur 1 Jahr und 45 Tagen) errichtete Empire State Building war mit 381 m bis 1972 das höchste Gebäude der Welt. Bevor wir in die 102. Etage, dem sog. Observatorium fahren, ... ... genießen wir auf der offenen Aussichtsplattform in der 86. Etage u.a. den Blick über Manhattan Richtung Süden bis zum World Trade Center und der Freiheitsstatue. Die seit 1886 auf einer Insel im New Yorker Hafen stehende (46 m hohe) Statue of Liberty schauen wir uns natürlich auch aus der Nähe an. Nach der Übernahme des Mietwagens in New York quälen wir uns fast eine Stunde (für ca. 5 km) durch das Zentrum von Manhattan und verlassen die Stadt über den 2,5 km langen, 1938 fertiggestellten Lincoln-Tunnel unter dem Hudson-River nach Jersey-City. Endlich wieder im Grünen stoppen wir auf einem der schönen Rastplätze, bevor wir am Nachmittag im Hotel "Red Roof" in Baltimore ankommen (14.06.18). Am Morgen geben wir den Mietwagen zurück und fahren mit einem Taxi zum Hafen von Baltimore. Nach der Erledigung der ersten Formalitäten bei dem zuständigen Spediteur (Pride) bestellen wir einen Escort-Service, ohne den ein Befahren/-treten des Hafens nicht erlaubt ist. Dank der netten Mitarbeiterin von der Fa. American Ship Service können wir die restlichen Formaltäten sehr schnell erledigen und fahren nach ca, 1/2 Stunde ohne Zollkontrolle und technische Überprüfung des Fahrzeuges aus dem Hafen. In Washington gehört natürlich der Besuch des 1800 erbauten Weißen Hauses dazu, aber besonders weit heran läßt uns Herr Trump nicht an den Regierungssitz des Präsidenten. Am schön angelegtem Tioga-Hammond-Stausee sortieren wir die Papiere, schaffen Ordnung im Wohnmobil und genießen nach den Großstädten der ersten Woche die Weite der Landschaft (16./17.06.18). Bevor wir die USA in Richtung Canada verlassen, schauen wir uns die auf der Grenze liegenden Niagara-Fälle an. Hier stürzt der den Erie- und Ontariosee verbindende Niagara-Fluß 57 m in die Tiefe (18.06.18). Von der kanadischen Seite ergibt sich ein schöner Blick über alle Teile der Niagara-Fälle. Bei Alban übernachten wir bei einer netten Familie direkt an einem kleinen See (19.06.18). An der Agawa-Bay genießen wir den Blick auf den Superior-Lake (Oberer See) von einem Stellplatz direkt am Strand. Er ist der flächenmäßig größte Süßwassersee der Welt; in ihm befinden sich 10 % der Süßwasservorkommen (21.06.18). Nicht weit entfernt befinden sich am Agawa-Rock indianische Felszeichnungen. Am Vormittag wandern wir nach einer Übernachtung in Marathon (22.06.18) zu dem 100 m tiefen und 150 m breiten Quimet Canyon mit einer Felsnadel, die Indianer-Kopf genannt wird.. Nach einer (wegen unzähliger Mücken) schlaflosen Nacht in Thunder Bay (23.06.18) verlassen wir nach mehreren Tagen den Oberen See und fahren auf dem Trans-Canada-Highway nach Westen. Nur etwa 30 km weiter erreichen wir die beeindruckenden ca. 40 m hohen Kakabeka-Wasserfälle. Kurz vor Dryden verbringen wir den Rest des Tages und die Nacht (24.06.18).
Die Landschaft zwischen Thunder Bay und
Winnipeg erinnert sehr an Skandinavien, insbesondere an die
finnischen Seen, einige Ortsnamen, wie Upsala und Finmark,
unterstreichen dies. Westlich von der Großstadt Winnipeg
(25.06.18) verschwinden die Seen und es liegen ca. 1.400 km dünn
besiedelte Prärie vor uns. In der endlosen Graslandschaft stoppen
wir in Indian Head (Bild), ...
... Regina (Bild unten: Wascana-Park & Legislative Building/26.06.18) und bei
Maple Creek (27.06.18). Kurz davor schlägt ein von einem Truck
hochgeschleuderter Stein in unsere Windschutzscheibe ein und erzeugt
einen riesigen Sprung; hoffentlich hält das Glas bis zu einer
möglich Reparatur durch.
Anm.: Canada ist extrem dünn
besiedelt; auf einer Fläche, die etwa 28x größer als Deutschland
ist, leben nur ca. 36 Millionen Menschen.
Vorbei an der Skyline der modernen ca. 1,2 Millionen Einwohner zählenden Stadt Calgary erreichen wir das Olympiagelände von 1988 (28.06.18).
Westlich von Calgary erblicken wir
erstmals die Rocky Mountains und unternehmen zunächst in Banff und
dem gleichnamigen Nationalpark zahlreiche Wanderungen und Ausflüge,
wie z.B. entlang des Bow-Rivers. Nahe des „Fairmont Banff Springs“,
einem der teuersten Hotels der Welt (990 $/DZ pro Nacht), erholen wir
uns in einem Thermalbad. Am Morgen der 1. Nacht auf einem Parkplatz
mit toller Aussicht werden wir von der Polizei ernsthaft verwarnt und
darauf hingewiesen, dass das „wilde Campen“ in allen
Nationalparks Canadas verboten ist und mit hohen Strafen geahndet wird.
So verbringen wir die 2. Nacht auf einem einfachen Campingplatz in Banff (29./30.06.18).
Auf halber Strecke (auf der parallel
zum Trans-Canada-Highway verlaufenden Bow-Valley-Road 1a) zwischen
Banff und dem Wintersportort Lake Luise wandern wir durch den
Johnston-Canyon zum unteren und oberen Wasserfall.
Das Wasser des Lake Luise (Bild) und des Lake
Moraine verblüffen (leider bei schlechtem regnerischen Wetter) durch
ihre intensive blaue Farbe (01.07.18).
Auch von dem gegenüber liegenden Skigebiet von Lake Luise bietet sich (nach einer Fahrt mit dem Sessellift) ein traumhafter Blick auf den blauen See. Am Athabasca-Gletscher des 300 qkm großen Columbia-Icefields verbringen wir die Nacht in über 2.000 m Höhe bei 3 Grad und Schneesturm (02.07.18). Vorbei an mehreren beeindruckenden Wasserfällen, wie dem Sunwapta-Falls (Bild), und schönen Seen wechseln wir vom Banff-NP in den Jasper-Nationalpark und den Mt. Robson-Nationalpark. Mit Blick auf den namensgebenden Berg Mt. Robson, der mit 3.954 m der höchste Berg Kanadas ist, verbringen wir den Rest des Tages und die Nacht (03.07.18). In der nächsten größeren Stadt Prince George füllen wir endlich wieder einmal unsere Vorräte auf. In Dawson Creek beginnt am Punkt "Mile Zero" (Meile Null) das Abenteuer auf dem 1.422 Meilen (2.288 km) langen von 1942 bis 1944 gebauten Alaska-Highway. Etwas weiter in Fort John blicken wir von unserem Platz auf den Peace River, der bis zum Bau des Highways der Haupttransportweg war (05.07.18).
Aufgrund der riesigen Entfernungen ist
unser erster Stopp auf dem Alaska-Highway erst nach fast 500 km im
Ort Fort Nelson. Hier werden in einem Museum Maschinen und Fahrzeuge
gezeigt, die beim Bau des Highways zum Einsatz kamen (06.07.18).
Bei der Trassenführung wurde versucht,
die Eingriffe in die Natur auf ein Minimum zu beschränken und die
Schönheiten der Natur, wie den Muncho Lake bei Meile 463 (Bild), für
den Tourismus zu erschließen. Personen, die sich dabei besonders
engagiert haben, werden an ausgewählten Plätzen gewürdigt.
Entlang des Highways sehen wir
zahlreiche wilde Tiere dieser Region aus nächster Nähe, wie
Schwarzbären …
… und Bison-Bullen.
Beim Erreichen des Ortes Watson Lake
liegen weit über 500 erlebnisreiche Kilometer hinter uns. Hier sollte der Soldat Lindley nur einen Wegweiser reparieren, entstanden ist der Sign Forest, eine Schildersammlung aus aller Welt mit über 100.000 Schildern. Jetzt auch von uns aus Oelsa! (07.07.18).
Wir sind froh, dass wir die die Frontscheibe von mey-hus noch nicht gewechselt haben, denn in den letzten Tagen kamen 2 weitere häftige Einschläge dazu. Die Ausbreitung der Risse konnte verhindert werden und dicht ist die Scheibe auch noch. Auf den relativ schmalen Straßen fahren die Riesen-Trucks genau so schnell, wie auf den 4-spurigen Highways (d.h. > 100 km/h) und ein Ausweichen ist kaum möglich. Da wir feststellten, dass die meisten Autos hier mit kaputten Scheiben herumfahren und die Risse uns (noch nicht) ernsthaft behindern, fahren wir erst einmal damit weiter. In Whitehorse erreichen wir den Yukon, auf dem Ende des 19. Jahrhunderts die Goldgräber mit dem Schiff (oder Hundeschlitten) in das Klondike-Gebiet aufbrachen und ihr Glück mit dem Gold suchten (08.07.18). Kurz hinter Whitehorse ändern wir unsere Route und wechseln von dem Alaska-Highway auf den Klondike-Highway, um statt nach Fairbanks entlang des Yukon nach Dawson zu fahren. Hier am nördlichsten Punkt unserer Reise legen wir nach den meist über 500 km langen Etappen der letzten Tage einen Ruhetag ein. Durch die teilweise erhaltenen Häuser aus der Goldrauschzeit fühlen wir uns um fast 120 Jahre zurückversetzt, nur stehen heute Autos statt Pferden vor den Häusern (10.07.18).
Natürlich besuchen wir am Abend auch
einen aus der Goldrauschzeit erhaltenen bzw. rekonstruierten Saloon
im Downtown Hotel, der Heimat des SourToe-Cocktails.
Mit einer kostenlosen Fähre über den
Yukon gelangen wir auf die über 280 km lange, meist über 1.000 m
(üb. NN) verlaufende und größtenteils unbefestigte Straße „Top
of the World“. Auf ihr überqueren wir auch wieder die Grenze
zwischen Kanada (Bundesstaat Yukon) und den USA (Bundesstaat Alaska).
Anm.: Hätte der russische Zar Alexander II
nicht im Jahr 1867 dieses Gebiet an die USA für 7,2 Millionen Dollar verkauft, wären wir jetzt
wieder einmal in Russland.
In Tetlin Junction stoßen wir wieder
auf den in Whitehorse verlassenen Alaska Highway, der nach 1.422
Meilen etwas weiter nördlich in Delta Junction endet. An einem
schönen See verbringen wir die Nacht in der Nachbarschaft eines hier
lebenden Biberpaares (11.07.18).
Bei der Fahrt durch die atemberaubende
Landschaft des Kluane-Nationalparks …
… übersehen wir fast direkt am
Straßenrand einen Grizzlybären und einen Wolf in „trauter
Zweisamkeit“.
Wieder zurück in Whitehorse schauen
wir uns diesmal noch den den Miles-Canyon an, der zur Goldrauschzeit
so manchem Schiff samt seiner Besatzung und Passagiere zum Verhängnis
wurde.
Etwas weiter verlassen wir wieder den
Alaska-Highway und fahren auf dem südlichen Klondike-Highway
parallel zur Eisenbahn Richtung White-Pass. Der an der Strecke
liegende Emerald-Lake beeindruckt mit seinem türkisfarbenen Wasser.
Am Tutshi-Lake genießen wir den
zunächst letzten Tag in Yukon und damit Kanada (13.07.18), …
… bevor es gemeinsam mit der Bahn
über den knapp 1.000 m hohen White-Pass wieder nach Alaska und die
USA geht. Die Eisenbahnstrecke wurde kurz vor dem Eintreffen der
ersten Goldsucher fertiggestellt.
Wer damals nicht mit der Bahn fuhr,
musste das Gebirge auf dem von Byea ausgehenden Chilkoot-Trail
überwinden, wir wandern nur ein kurzes Stück auf ihm (14.07.18).
Zunächst blicken wir von einem Hügel
auf die Hafenstadt Skagway, ... ... dann laufen wir durch deren Straßen mit
den vielen schönen rekonstruierten Häusern aus der Zeit um 1900.
Auch hier gehört der Besuch eines typischen Saloons dazu (15.07.18).
Von Skagway aus gönnen wir mey-hus 5
Tage Pause und fahren mit der Fähre,
die wir bereits Monate im voraus auf den Tag genau gebucht hatten,
durch die Fjord-Landschaft der
nordamerikanischen Westküste bis Bellingham (USA) bei Vancouver
(Kanada).
Obwohl wir den ganzen Tag Ausschau nach
Walen halten, bekommen wir sie erst zum Sonnenuntergang zu sehen;
gegen Mitternacht legen wir in Petersburg an (17.07.18).
Von Wrangel, wo wir am frühen Morgen
nur kurz stoppen, brechen wir zum letzten Ort in Alaska auf –
Ketchikan. Da die Fähre hier fast 5 Stunden im Hafen liegt, laufen
wir mit Johnnie in die hübsche Kleinstadt und schauen uns u.a. die
schönen alten Häuser in der Creek Street an (18.07.18).
Der letzte Abschnitt entlang der
kanadischen Westküste erfolgte ohne Stopp von Ketchikan bis
Bellingham, wo wir am Morgen des 5. Tages eintreffen (19.07.18).
Von Bellingham
aus überqueren wir ein letztes mal die Grenze nach Kanada und wagen
nördlich von Vancouver den Gang über die seit 1889 existierende
Seilbrücke. Sie überspannt freischwingend in 70 m Höhe mit einer
Länge von 136 m den Capilano-Canyon. Westlich von Vancouver
verbringen wir (im Besitz einer Urkunde für die Querung der
Seilbrücke) den Abend in einer hübschen kleinen Bucht am Meer
(20.07.18).
Von
Vancouver genießen wir die Fahrt auf dem Sea-to-Sky-Highway zunächst
entlang der Horseshoe Bay bis nach Whistler, wo 2010 die olympischen
Winterspiele stattfanden. Das Gebiet rund um die Stadt hat sich zum
größten alpinen Skiareal Nordamerikas entwickelt.
Etwas
weiter schauen wir von unserem Stellplatz über den Joffre-Lake auf
die Whistler-Mountains (21.07.18).
In Lilloet im Goldgräberland verlassen
wir die Traumstraße und wenden uns nun wieder Richtung Süden
entlang des Fraser-River. Zu ihm gleiten wir bei Boston Bar mit der
Hell's Gate Airtram auf einer Länge von 341 m hinunter. Der
Fraser-River zwängt sich hier durch eine nur 35 m breite Passage.
Durch den Lärm auf dem Highway und die
deutlich höheren Temperaturen im Flachland finden wir auf dem
ausgewiesenen kostenlosen Stellplatz kurz vor der Grenze nur wenig
Schlaf (22.07.18).
Zum 4. und letzten Mal überschreiten
wir nun die Grenze zu den USA und stürzen uns kurze Zeit später in
das Verkehrschaos der fast 4 Millionen Einwohner zählenden Großstadt
Seattle.
Hier finden wir nach unzähligen
Versuchen einen Händler, der uns 2 neue Reifen in dem erforderlichen
(europäischen) Format liefern kann. (Bei der Einreise in die USA war
nur ein Reserverad erlaubt.) Da die neuen Reifen allerdings erst
bestellt werden müssen und erst am späten Donnerstagnachmittag
geliefert werden können, lassen wir sie an eine verbundene Werkstatt
an unserer Route bringen (Missoula). Gut erholt und gestärkt geht es nach Spokane, wo wir von unserem Platz in Post Falls ein kühles Bad im See nehmen (25.07.18). Über den Lookout-Pass (1.300 m) erreichen wir Missoula, wo pünktlich zum vereinbarten Termin unsere beiden neuen Reifen in einer Werkstatt eingetroffen sind und einer davon als neues Reserverad aufgezogen wird. Den Abend verbringen wir, glücklich, dass alles so gut geklappt hat, an den Resten einer durch Brand eingestürzten Brücke am Clark Fork River (26.07.18).
Bevor wir in den
Yellowstone-Nationalpark hineinfahren, übernachten wir noch einmal
kurz vorher auf dem Carbella-Rastplatz am Yellowstone-River bei
Gardiner (27.07.18).
Innerhalb des Parks darf nur auf
Campingplätzen (sehr teuer) oder Stellplätzen übernachtet werden.
Hier gilt die Regel „Wer zuerst kommt, mahlt zu erst!“, denn die
Plätze sind sehr begrenzt und Reservierungen (nur für die
Campingplätze) in Ausnahmefällen möglich. Wer am Abend keinen
Platz gefunden hat, muss den Nationalpark über einen der 5 Eingänge
wieder verlassen. Die Stellplätze sind sehr einfach und nur mit
Toiletten und Wasserstellen ausgerüstet. Auf den einzelnen
Standplätzen befinden sich jeweils ein Tisch mit Bänken, eine
Feuerstelle und eine Stahlbox zum Verstauen der Lebensmittel, um
keine der zahlreichen in der Nähe lebenden Bären anzulocken. Im
ersten Ort im Norden des Parks, in Mammoth Hot Springs, haben wir
Glück und bekommen einen von noch 5 freien Plätzen (28.07.18).
In dem Ort befinden sich neben den
alten Gebäuden der ersten Park-Ranger auch die Sinterterrassen der
heißen Quellen.
Da wir nur in Norris noch einen von 2
Plätzen ergattern, wandern wir hier durch das hiesige Geysir-Becken
und bewundern die Vielfalt der Farben und Formen der an die
Oberfläche kommenden Wässer (29.07.18)
Weiter östlich bei Canyon Village
stürzt der Yellowstone River über mehrere Wasserfälle in den Grand
Canyon des Nationalparks. Wir wandern zu dem Lower Fall, wo der
Wasserfall eine Höhe von 94 m hat.
Der 400 m tiefe und 1.300 m lange Canyon mit dem Lower Falls ist besonders beeindruckend
von dem Artist-Point.
Im Gebiet von West Thumb, dass wir nach
einer Übernachtung (30.07.18) am Yellowstone Lake besuchen, sind neben den
Farben die Tiefe der Öffnungen der Geysire beeindruckend.
Der Geysir von Old Faithful ist mit
seiner bis zu 50 m hohen Wasserfontäne einer der größten seiner
Art auf der Welt.
Kaum haben wir den
Yellowstone-Nationalpark verlassen, blicken wir von unserem
Stellplatz auf die Berge des Grand Teton Nationalparks (31.07.18); höchster Berg ist der Grand Teton
mit 4.198 m.
Im Bereich des Bear Lake finden wir
leider keinen freien Platz, aber im Ort Paris eine Kirche der
Mormonen, die 1.400 Menschen Platz bietet, obwohl der Ort nur ca. 500
Einwohner hat.
Nach einer ruhigen Nacht an einem Bach
in den Beaver Mountains (01.08.18) sind wir gut erholt für die Hauptstadt von Utah – Salt Lake City.
Da wir uns auch die Olympiastätten von
2002 anschauen wollen, fahren wir noch bis zu einem Walmart bei Park
City (02.08.18).
Anm.: Der Begründer der Walmart-Kette,
Sam Walton, war trotz seines Milliardenvermögens ein sehr einfacher
Mensch geblieben. So hat er seine Urlaube mit dem Wohnmobil verbracht
und deshalb in seinem Testament verfügt, dass die Parkplätze seiner
Einkaufsmärkte allseits allen Campern mit Wohnmobilen für
Übernachtungen zur Verfügung stehen.
Natürlich
bedanken wir uns am Morgen mit einem Einkauf bei Walmart,
anschließend besichtigen wir die Sportstätten. Im Gegensatz zu
vielen anderen olympischen Stätten werden diese optimal genutzt,
auch im Sommer.
Nach der
Bewältigung einer ca. 400 km Etappe durch die Prärie und Wüste
freuen wir uns am Abend über einen ruhigen Platz am Colorado-River kurz
hinter Cisco (03.08.18).
Entlang des
Colorado geht es nun durch eine traumhafte Landschaft bis Moab und
von dort in den Canyonland-Nationalpark, der überwältigende
Ausblicke auf die von zahlreichen Canyons durchzogene Landschaft
bietet.
Auf der anderen
Seite des Tals bzw. der Bundesstraße 191 liegt gleich der nächste
Nationalpark, der Arches-NP mit über 200 Sandsteinbögen. Der
berühmteste ist der Delicate Arch.
Umgeben von
bizarren Felsformationen des Devils Garden verbringen wir den Rest
des Tages im Nationalpark (04.08.18).
Durch eine
ständig wechselnde Landschaft erreichen wir am Nachmittag das
Monument-Valley mit seinen gewaltigen Felsgebilden (05.08.18).
Auf der Fahrt zum
Grand Canyon lernen wir in mehreren kleinen Orten die andere Seite
der USA kennen, verarmte Indianerfamilien in heruntergekommenen
Häusern, aber mit vielen Kindern. Auch die Tankstellen funktionieren
nur teilweise und die Mitarbeiter sind sehr unfreundlich.
So brechen wir
eher als geplant vom Grand Canyon wieder nach Westen auf. Einen Teil
der Strecke bis ins Mohave-Tal wollen wir auf der legendären Route
66 zurücklegen. Obwohl bereits ab Seligman die Straße als
„Historische Route 66“ gekennzeichnet ist, entspricht sie nicht
dem Orginalverlauf und Zustand. Erst ab Kingman über die
Goldgräberstadt Oatman bis ins Mohave-Tal ist die Straße noch so
schmal, kurvenreich und wenig gesichert, wie zur Eröffnung der 3.945
km langen Straße von Chicago nach Santa Monica/LA im Jahr 1926.
Bei der
Durchquerung (etwa 100 km) der Mohave Wüste (Mojave Desert) schonen
wir bei fast 50 Grad (im Schatten) den Motor von mey-hus und fahren
statt der erlaubten ca. 120 km/h nur 90 km/h. So erreichen wir ohne
Probleme den 170 km langen Lake Meat, ohne den Las Vegas mit seinen
Pools und Wasserfontänen nicht existieren könnte. Mit 380 m Länge,
221 m Höhe und bis zu 183 m Dicke ist der von 1931 bis 1935 erbaute
Hoover Dam stark genug, den Colorado River zu dem gewaltigen Stausee
aufzustauen. Allerdings ist der Pegel des Stausees in den letzten 15
Jahren aufgrund der Trockenheit um mehr als 30 m gesunken. Am
Nachmittag nehmen wir ein Bad im Stausee, dass bei ca. 30 Grad
Wasser- und 42 Grad Lufttemperatur keine wirkliche Abkühlung
darstellt (08.08.18).
In Las Vegas, der
größten Stadt Nevadas (614.000 Einwohner) finden wir direkt im
Zentrum einen Stellplatz (mit Strom für die Klimaanlage!) neben dem
Hotel Circus-Circus, von wo aus wir am späten Abend einen Ausflug in
die Glitzerwelt der Spielcasinos, Vergnügungsstätten, Showpaläste
und Luxushotels unternehmen (09.08.18)
Den Red Rock
Canyon, der unmittelbar vor den Toren von Las Vegas liegt,
durchfahren wir auf der extra angelegten ca. 20 km langen
Panoramastraße.
Mit einem vollen
Treibstofftank und ausreichend Wasservorräten wagen wir anschließend
die ca. 200 km lange Fahrt durch das Death Valley, das Tal des Todes.
Mit seinen fast 60 Grad im Schatten ist es einer der
lebensfeindlichsten Regionen auf der Erde. Da unser Wohnmobil, wie
die meisten Autos, nicht für solche äußeren Bedingungen gebaut
wurde, geht die Durchquerung nicht ohne Probleme. Erschwerend kommt
hinzu, dass die Straße 2x hinab führt auf – 64 m unter den
Meeresspiegel und anschließend jeweils mit mehr als 10 % Steigung
wieder ansteigt auf etwa 1.500 m üb. NN. Eine Überhitzung des
Motors konnten wir nur vermeiden, indem wir die eigentlich wichtige
Klimaanlage ausschalteten und dafür die Heizung auf höchster Stufe
zur zusätzlichen Ableitung der Motorwärme nutzten.
Da die
Stromversorgung des am Ausgang des Death Valley geplanten
Stellplatzes defekt war, mussten wir bis zu einem anderen, weitere
150 km entfernten, Platz in Big Pine mit Steckdosen (für die
Betreibung der Klimaanlage) fahren (10.08.18).
Nach dieser
Quälerei für Mensch und Maschine schauen wir uns am Folgetag nur
den Mammoth-Lake-Nationalpark an und erholen uns in Lee Vinning am
Lake Mono; wir hoffen, am nächsten Tag trotz der aktuellen
Waldbrände den Yosemite-Nationalpark besichtigen zu können
(11.08.18).
Die Hoffnung
erfüllt sich nur zum Teil, denn wir dürfen den Nationalpark
(aufgrund der Regenfälle der letzten Nacht) von Osten nach Westen
durchqueren. Das Herzstück, das Yosemite-Valley, bleibt aber weiter
gesperrt. Als wir bei der Fahrt auf der Panorama-Straße noch die
schwelenden Brandstellen sehen, haben wir volles Verständnis für
die Entscheidung der Parkverwaltung und sind dankbar, überhaupt den
Park besuchen zu dürfen.
So haben wir
Zeit, einen Abstecher auf den Highway 49 zu unternehmen. Der Name
erinnert an die 49-ers, die Männer die sich im Jahr 1849 aufmachten,
um hier Gold zu finden und reich zu werden. Die Straße passiert
dabei urige Westernstädte, die ein Stück Atmosphäre aus der
Goldrauschzeit bewahrt haben, z.B. Columbia; die Einwohner haben
daran großen Anteil.
Am nahen New
Melones Lake finden wir endlich bei einem Bad die nötige Abkühlung
(12.08.18).
Neben
verschiedener anderer Sehenswürdigkeiten bewundern wir natürlich
die ausgefallene Technik der Cable Cars. Um die bis zu 20%-igen
Steigungen der Straßen bewältigen zu können, werden die
Straßenbahnwagen von unter der Straße verlaufenden Stahlseilen
(ähnlich einer Seilbahn) gezogen; bei normalen motorbetriebenen
Wagen würden die Räder bei derartigen Steigungen durchdrehen.
Im Anschluss an
die Besichtigung alter Kriegsschiffe und eine Fischmahlzeit im Hafen,
beobachten wir die auf den Docks lebende Kolonie von bis zu 900
Seelöwen.
Dem Stress der
Großstadt entgehen wir auf einem Platz auf der Steilküste neben dem
uns nach Los Angeles bringenden Highway Nr. 1 (14.08.18).
In einer der
zahlreichen schönen Buchten haben wir das Glück, eine Kolonie von
Seeelefanten beobachten zu können.
In dem
Urlauberort Pismo-Beach nutzen wir seit längerer Zeit wieder einmal
die Einrichtungen eines Campingplatzes, um mit dem Netzstrom die
Akkus aller Geräte zu laden und das Wohnmobil einer Grundreinigung
im Inneren zu unterziehen (15.08.18).
Auch die letzten
Kilometer nach Los Angeles legen wir,
Im „Stadtteil“
Long Beach haben wir ein Wiedersehen mit der Queen Mary, allerdings
nicht mit der QM 2, die uns nach Amerika brachte, sondern mit der im
Dezember 1967 außer Dienst gestellten. Sie ist heute ein Hotel.
Da auf den
öffentlichen Plätzen in Long Beach (nur für das Parken) über Nacht
56 $ verlangt werden, stellen wir uns auf den Parkplatz eines
Einkaufszentrums an der Marina (17.08.18).
Nun geht es von
der Küste wieder Richtung Osten in die Sonora-Wüste, an deren Rand
die Stadt Palm Springs mit ihren Thermalquellen liegt. Hier wählen wir extra einen Platz mit
Stromversorgung, um die Temperatur im Wohnmobil mit der Klimaanlage
in der Nacht herunterkühlen zu können. Doch ausgerechnet jetzt
versagt der in Deutschland gekaufte Trafo zur Umwandlung des hiesigen
Stroms mit 110 Volt auf 220 Volt seine Dienste. Leider hilft da auch nicht ein Bad im warmen Pool (18.08.18).
Am nächsten
Morgen, nach fast 24 Stunden, meldet sich der Trafo zurück. Nach
Recherchen im Internet, Rückfragen bei Freunden und dem Hersteller
zu Hause haben wir den Trafo zur Abkühlung geöffnet und (u.a. mit
Eisbeuteln aus dem Kühlschrank) gekühlt. Er schaltet sich zur
Vermeidung eines Brandes bei über 40 Grad ab und muss zur
Wiederinbetriebnahme auf mind. 30 Grad abgekühlt sein
(bei Nachttemperatur um die 32 Grad).
Über die
angrenzenden Chocolate Mountains erreichen wir die Kleinstadt Blythe
in der Sonora-Wüste und treffen hier erneut auf den Colorado-River.
Die Landwirtschaft der Region lebt nur von dem Fluß, der auf beiden
Seiten einen ca. 5 km breiten grünen Gürtel bildet. Die wenigen
Touristen, die hier stoppen, nutzen den Fluß für eine Abkühlung.
Am und im Wasser sind schattenspendende Pilze aufgebaut, die den
Aufenthalt erträglich gestalten (19.08.18).
Weitere 250 km
östlich liegt die moderne Stadt Phoenix/Arizona, um die wir
allerdings einen Bogen schlagen. Bei Buckeye gönnen wir uns und der
Technik eine Pause auf einem riesigen Campingplatz mitten in der
Wüste, aber mit Pool (20.08.18).
Südlich von
Phoenix bestaunen wir in Casa Grande die 10 m hohe Lehmruine eines
der rätselhaftesten Bauwerke der präkolumbianisch-amerikanischen
Geschichte (um 1350 erb.). Es ist bisher nicht bekannt, ob das
vierstöckige „Große Haus“ den Hohokam-Indianern als Burg,
Tempel oder Wohngebäude diente; evtl. handelt es sich wegen der
Fensteranordnung um einen Kalender für den Ackerbau.
Etwas weiter
südlich biegen wir bei Tucson in den westlichen Teil des
Saguaro-Nationalparks ab und bestaunen den bis zu 15 m hoch
wachsenden Saguaro-Kaktus – den König der Wüste. Von unserem
Platz inmitten des Parks gewährt eine (temperaturbedingt) kurze
Wanderung Einblicke in die vielfältige Pflanzenwelt und weite Blicke
über das Tal (21.08.18).
Unser letzter Besuch in den USA bzw.
Nordamerika gilt am Morgen der Kirche San Xavier del Bac, die 1797
von den missionierten Tohono O'Odham Indianern
erbaut wurde und über eindrucksvolle Wandmalereien verfügt.
Bei Nogales, wo
wir noch eine Kfz-Versicherung für Mexiko abschließen, unsere
letzten Dollar in Peso umtauschen und den Tank mit preiswertem Diesel
füllen, verlassen wir endgültig die USA, ohne jegliche Kontrolle.
Auch die in den Visa auf 90 Tage begrenzten Aufenthaltsgenehmigungen wurden
nicht überprüft. Fortsetzung in Amerika, Teil 2: Mittel- und Südamerika | |||||||||||||||||